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Todesacker

Todesacker

Titel: Todesacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth Thomas Bauer
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im Büro sind.«
    »Okay.«
    Cooper tat, wie ihm geheißen, und stöberte anschließend weiter in den Küchenschränken herum, da ihn interessierte, ob die Suttons irgendetwas zurückgelassen hatten, das einen Einblick in ihr Leben gewährte.
    »Das ist interessant, Diane.«
    »Was hast du denn gefunden?«
    »Einen Hygienebeutel.«
    »Einen was?«
    »Einen Abfallbeutel für Damenbinden. Der hier stammt aus einem Novotel-Hotel. Die gibt es dort für die Gäste in den Badezimmern.«
    Cooper drehte den Beutel um. Er hatte sich noch nie einen genauer angesehen. Dieser bestand aus stabilem, glänzend weißem Plastik, das mit einem viersprachigen Text in blauer Schrift bedruckt war, und konnte verschlossen werden, indem man wie bei manchen Briefumschlägen das Schutzpapier von einem Klebestreifen abzog und die Lasche nach unten faltete. Mehrere Symbole auf der Rückseite wiesen darauf hin, dass der Beutel nicht in der Toilette, sondern im Abfalleimer entsorgt werden solle. Aus irgendeinem Grund wurde diese Anweisung in sechs statt in vier Sprachen gegeben.
    »In Sheffield gibt es ein Novotel-Hotel«, sagte er. »Am Arundel Gate, in der Nähe der Hallam-Universität. Das ist das nächste, das mir einfällt.«
    »Bei Long Eaton, in der Nähe der Anschlussstelle 25 der M1 gibt es auch noch eines.«
    »An der M1? Tja, das wäre auch praktisch. Ich nehme an, das ist so etwas, das man aus einem Hotel mitgehen lassen würde, wie diese kleinen Seifen und Handtücher.«
    »Ja«, stimmte Fry ihm zu. »Aber nur, wenn man eine Frau ist.«
    »Also haben wir Beweismaterial dafür gefunden, dass zumindest eine weibliche Person auf der Pity Wood Farm gewohnt hat. Eines unserer Opfer, Diane?«
    »Das kann man unmöglich sagen, solange noch keines davon identifiziert wurde.«
    »Die Spurensicherung muss die Küche unter die Lupe nehmen«, sagte Cooper. »Wenn ein Gewaltverbrechen begangen wurde, ist es höchstwahrscheinlich hier passiert.«
    »Ja, vielleicht haben wir Glück – alte Blutflecken auf einem der Messer oder zwischen den Fliesen am Fußboden.«
    »Oder Gift im Kühlschrank.«
    Cooper öffnete die Tür des Electrolux-Kühlschranks, sodass sie einen Blick auf die Gläser mit ihren unidentifizierbaren kristallisierten Resten werfen konnte.
    »Meine Güte. Haben in diesem Haus wirklich Menschen gewohnt?«, sagte Fry. »Oder haben sie es einfach den Tieren überlassen?«
    »Wenn wir nachweisen könnten, dass es sich hier um einen Tatort handelt, würde das alles ändern.«
    »Ja, du hast recht. Ich werde vorschlagen, dass wir der Sache Priorität einräumen.«
    Fry stand in der Mitte des Zimmers und drehte sich langsam auf der Stelle, um die Küche in Augenschein zu nehmen – ihre fleckigen Wände, ihre alten Sessel, ihren schmiedeeisernen Herd und den noch immer tropfenden Wasserhahn am Spülbecken.
    »Was denkst du, Diane?«, fragte Cooper.
    »Um ehrlich zu sein, denke ich, dass du Doktor Who sein musst und uns gerade mit deiner Zeitmaschine in eine andere Zeit an einen anderen Ort gebracht hast.«
    »Ich weiß zwar, wo eine blaue Polizei-Telefonzelle steht«, sagte er. »Aber meines Wissens hat sie sich seit Jahren nicht bewegt.«
    »Ben, ich erkenne diese Welt nicht. Für mich sind diese Menschen eine fremde Spezies. Ich komme mir vor wie eine Anthropologin, die die Überreste einer ausgestorbenen Zivilisation untersucht.«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    Fry stieg über einen schlammbedeckten Strohhaufen auf dem Küchenboden. »Eigentlich ist ›Zivilisation‹ ein bisschen übertrieben.«
     
     
    Fry bemühte sich, es mit Humor zu nehmen, doch sie fühlte sich tatsächlich in eine andere Welt und eine andere Zeit versetzt. Dieses Gefühl war äußerst verstörend, als habe die Zeitmaschine sie reisekrank gemacht und dafür gesorgt, dass ihr übel wurde.
    Und sie hatte den Verdacht, dass hier nicht die Suttons die Außerirdischen waren.
    Als sie gerade über Außerirdische nachdachte, streckte Wayne Abbott den Kopf zur Tür herein. Von seinem rasierten Kopf standen aggressive Stoppeln ab.
    »Ach, da sind Sie ja«, sagte er. »Ich habe mich gerade gefragt, ob Sie schon Feierabend gemacht haben und nach Hause gegangen sind. Ich dachte mir, es wird Sie interessieren, dass sich hinter den Hühnerställen eine größere verbrannte Fläche befindet. Möchten Sie, dass wir sie durchkämmen?«
    »Wie groß ist der Bereich denn?«, erkundigte sich Fry.
    »So groß wie mehrere Lagerfeuer. Womöglich ist ein ganzes Gebäude abgebrannt,

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