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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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im Mordfall Lily Hight geleitet. Lena war quer durch die Stadt zur Pacific Station gefahren, um ihm einen unangemeldeten Besuch abzustatten. Der Mann hatte doch tatsächlich ihre Dienstmarke sehen wollen, was nicht nur überflüssig, sondern auch albern war, weil er genau wusste, wer sie war.
    »Worum geht es?«, fragte er.
    Der diensthabende Kollege am Empfang telefonierte gerade, und es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Lena warf einen Blick auf die Tür zur Mordkommission.
    »Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass wir uns da drin unterhalten?«
    Er dachte einen Moment nach, während er mit dem Münzgeld in seiner Hosentasche klimperte.
    Cobb war ein stämmiger, breitschultriger Mann Mitte fünfzig. Sein kurz geschorenes Haar hatte verschiedene Grauschattierungen. Und sein noch kürzerer Kinnbart hätte beinahe als Stoppeln durchgehen können, so tief versank er in den Falten seiner wettergegerbten Haut. Obwohl er Lena eindringlich und abschätzend musterte, konnte sie nicht feststellen, welche Farbe seine Augen hatten, weil er eine Brille trug, deren Gläser sich bei Sonneneinstrahlung tönten. Das Brillengestell aus durchsichtigem Plastik hatte eine Form, die so altmodisch war wie Cobbs Kleidung. Offenbar hatte er bei Lenas Ankunft gerade aus dem Fenster geschaut.
    »Ich denke, das ginge«, erwiderte er schließlich. »Falls es nicht zu lange dauert.«
    Er öffnete eine Tür und marschierte los, ohne abzuwarten, ob sie ihm folgte. Was er von ihr hielt, war nicht zu übersehen, denn seine abfällige, ruppige Art konnte man nur als Unverschämtheit bezeichnen.
    Doch Lena machte gute Miene zum bösen Spiel und achtete nicht auf sein Benehmen. Wenn sie erreichen wollte, dass er in dieser wichtigen Sache mit ihr an einem Strang zog, musste sie seine schlechten Manieren eben schlucken.
    Im Großraumbüro sah Lena sich um, kein bekanntes Gesicht. Als sie Cobbs Schreibtisch erreichten, winkte er sie weiter.
    »Nicht hier«, meinte er. »Wir setzen uns in eins der Vernehmungszimmer.«
    Er griff nach einem Notizblock und machte sich auf die Suche nach einem Stift. Auf seinem Schreibtisch war nichts Persönliches, nur ein alter Schnappschuss, der an der Tischplatte festgeklebt war. Interessanterweise waren darauf keine Menschen, sondern eine Landschaft abgebildet. Auf dem verblassten Foto war eine hinter einem Palmenhain im Ozean versinkende Sonne zu sehen.
    »Wo wurde das gemacht?«, fragte sie.
    Cobb, der noch immer seine Schublade nach einem Stift durchwühlte, blickte nicht auf.
    »Hualalai«, erwiderte er gleichmütig. »Vor fünfzehn Jahren. Ich habe dort in einem Fall ermittelt. Seitdem wollte ich immer mal wieder hin.« Endlich hatte er ein Schreibutensil entdeckt. »Bringen wir es hinter uns.«
    Er führte Lena in ein Vernehmungszimmer, schaltete die Deckenbeleuchtung ein und wies auf einen der am Boden befestigten Stühle. Doch ehe er sich setzte, testete er den Stift auf seinem Notizblock und stellte prompt fest, dass er eingetrocknet war.
    »Bin gleich zurück«, sagte er.
    In Lenas Augen handelte es sich um einen klaren Fall von Verzögerungstaktik. Cobb trieb Spielchen mit ihr. Wenn er die letzten zwölf Stunden nicht im Koma verbracht hatte, musste er genau wissen, was sie hier wollte. Sie drehte sich um und spähte durch die Tür. Der Detective war nicht an seinem Schreibtisch. Als sie schon aufstehen wollte, kam er eilig um die Ecke ins Zimmer und stieß die Tür mit dem Fuß zu. Lena wartete ab, bis er ihr gegenüber am Tisch Platz genommen und den neuen Stift ausprobiert hatte. Offenbar funktionierte er.
    »Warum sind Sie hier, Gamble?«, fragte Cobb.
    »Ich möchte gern die Akte im Mordfall Lily Hight einsehen.«
    »Warum? Die Sache ist aufgeklärt. Der Mann, der sie umgebracht hat, wurde letzte Nacht getötet. Die Akte ist geschlossen. Der Täter ist tot.«
    »Ich habe den Vater des Mädchens kennengelernt. Jetzt würde mich interessieren, warum Sie ihn für unschuldig gehalten haben.«
    Das war eine berechtigte Frage, die jeder Detective gestellt hätte, ganz gleich, wie er den Fall nun einschätzte. Und dennoch lehnte Cobb sich zurück und musterte sie wieder abschätzend durch seine Brille. Da die Gläser nun heller wurden, konnte sie sehen, wie seine Augäpfel sich bewegten.
    »Sie sind es also, was?«, entgegnete er. »Das neue Gesicht in der PR-Maschinerie der Polizei von L. A. Der frische Wind. Ich kenne Sie, Gamble. Die benutzen Sie nur, um aus dem Schlamassel rauszukommen, in den

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