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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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sie sich selbst reingeritten haben.«
    »Sie stecken genauso tief drin wie wir anderen auch, Cobb. Wir sitzen alle im selben Boot. Also, wie haben Sie die Verdachtsmomente gegen Tim Hight ausgeräumt?«
    Er zuckte die Achseln, ohne Lena aus den Augen zu lassen. »Ich hatte doch den Jungen. Welchen Grund hätte ich haben sollen, Hight zu verdächtigen?«
    Wieder blitzte ein warnendes Licht auf. Lena nahm es zwar zur Kenntnis, sagte aber nichts. Lily Hight war zu Hause in ihrem Zimmer ermordet worden. Also hätten sich die ersten Ermittlungen mit ihrer Familie – ihren Eltern – befassen und so lange andauern müssen, bis die Unschuld jedes Haushaltsmitglieds zweifelsfrei feststand.
    Cobb beobachtete sie und zählte eins und eins zusammen wie ein Gedankenleser. Als er auflachte, klang es rau und bösartig, ja, sogar ein wenig wahnwitzig.
    »Ach, jetzt kapiere ich«, höhnte er. »Darauf wollen Sie also hinaus. Sie glauben, Daddy hätte sein kleines Mädchen kaltgemacht. Das kommt bestimmt prima an, weil er doch inzwischen ein Held ist.«
    Zornig schlug er mit der flachen Hand auf den Tisch, sprang auf und ging an der Wand hin und her wie ein Tier im Käfig.
    »Wenn Sie Nebelkerzen werfen wollen«, zischte er. »Wenn Sie einen Sündenbock suchen, weil die Witzbolde, die Mist gebaut haben, nicht zu ihren Fehlern stehen können – wenn das Ihr Plan ist, Gamble –, dann leide ich ab jetzt an Gedächtnisschwund. Keine Ahnung, was es gestern zum Abendessen gab. War es Steak oder Hummer? Oder vielleicht auch nur eine Schüssel voll mit guter alter Scheiße.«
    Lena schüttelte den Kopf.
    »Setzen Sie sich, Cobb. Sie machen mich nervös.«
    »Ich mache Sie nervös? Das ist ja spitzenklasse! Ich krieg mich gar nicht mehr ein! Ich mache Sie also nervös. Und was glauben Sie, was Sie hier mit mir veranstalten? Der Junge hat sie umgebracht. Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Ich bin jetzt schon seit fünfundzwanzig Jahren bei der Mordkommission und wusste auf Anhieb, dass der kleine Stinker unser Täter war. Als ich hörte, dass ihn jemand ins Jenseits befördert hat, habe ich mir erst mal einen Cutty Sark genehmigt.«
    »Jetzt mal halblang, Cobb. Beruhigen Sie sich und setzen Sie sich hin. Was ist passiert, als sie Gant einem Lügendetektortest unterzogen haben?«
    Endlich kehrte Cobb zum Tisch zurück. Er schien seinen Stuhl in Augenschein zu nehmen, dann ließ er sich darauf nieder.
    »Wer redet hier von einem Lügendetektortest?«
    »Heißt das, Sie haben gar keinen gemacht?«
    »Das war nicht nötig. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung kamen rein. Die DNA. Die Resultate stimmten, und ich habe ihn festgenommen. Wozu noch einen Lügendetektortest riskieren? Der Junge war ein Lügner, wie er im Buche steht. Was, wenn der miese Scheißkerl den Test bestanden hätte? Was hätte Paladino dann wohl veranstaltet? Dieses Arschloch von einem Anwalt hätte es doch sofort in der ganzen Stadt herumposaunt. Wir hätten weit und breit keinen unvoreingenommenen Geschworenen mehr gefunden.«
    Lena antwortete nicht.
    Cobb grinste sie triumphierend an. »Dazu fällt Ihnen wohl nichts mehr ein, richtig?«, spöttelte er. »Sie wären das Risiko auch nicht eingegangen. Das hätte nämlich niemand getan.«
    Lena dachte daran, wie sie beschlossen hatte, zur Polizei zu gehen. Damals hatte sie sich eine Liste angelegt. Auf der einen Seite hatte sie sich ihre Ziele notiert und auch ihre Gründe dafür. Auf die andere hatte sie geschrieben, wie sie auf keinen Fall werden wollte, ebenso mit Begründung. Als sie nun Cobb betrachtete, sein wettergerbtes Gesicht, sein ungehobeltes, ja, sogar aggressives Verhalten und seine mangelnde Selbstbeherrschung, wurde ihr klar, dass er alle in der zweiten Spalte vermerkten Eigenschaften verkörperte. Seine Äußerungen enthielten zwar auch ein Körnchen Wahrheit, doch der vorherrschende Eindruck war Verbitterung, Überforderung und Großspurigkeit.
    Lena sah ihn noch einmal an, nun jedoch in der Hoffnung, dass er ihre Gedanken lesen konnte. Er sollte wissen, was sie von ihm hielt, ohne dass sie es aussprechen musste, weil sie sich das aus Professionalität lieber verkniff. Als sie ihren Stuhl zurechtrücken wollte, fiel ihr ein, dass dieser ja am Boden festgeschraubt war. Während sie sich in dem kleinen Raum umblickte, nahm sie den Schweißgeruch in der stickigen Luft wahr.
    »Warum unterhalten wir uns eigentlich hier, Cobb? Weshalb in einem Vernehmungszimmer, nicht in einem Konferenzraum?«
    Er zuckte

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