Todesakt: Thriller (German Edition)
Tür auf und winkte jedem Schwachkopf, der sich einen Einkaufswagen nahm, freundlich zu.
Die blöde Schlampe fuhr los.
Offenbar hatte er gerade einen Aussetzer gehabt, denn er hatte nicht mitgekriegt, dass sie eingestiegen war.
Sie verließ den Parkplatz, bog rechts ab und fuhr die Culver Street nach Osten in Richtung Freeway 405. Cobb umrundete die Ecke, zählte bis fünf und fädelte sich dann in den Verkehr ein. Da weniger Autos als gewöhnlich auf der Straße waren, konnte er den einen Häuserblock entfernten Crown Vic gut ausmachen. Er wechselte die Spur, in der Annahme, dass sie nach Norden zum Santa Monica Freeway und zurück in die Innenstadt fuhr. Doch während er es sich noch in seinem Sitz bequem machte, nahm Gamble die Auffahrt zum 105 in südlicher Richtung und beschleunigte.
Er sah sie eine Spur neben sich, als er ebenfalls in die Auffahrt des Freeway einbog. Da sie sich durch die langen Reihen von Lastern und SUVs schlängelte, war es schwierig, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Er trat das Gaspedal durch, sodass der Lincoln einen Satz vorwärts machte, und hielt sich hinter einem F-150-Pick-up, der eine gute Deckung bot. Als sie auf die 105 nach Osten einfädelte, wurde er ein wenig langsamer und folgte ihr.
Die Fahrt auf der 105 war so kurz, dass Cobb keine Zeit hatte, sich seinen nächsten Schritt zu überlegen. Schon wenige Minuten später befanden sie sich wieder auf Nebenstraßen und brausten in Hawthorne am Flughafen vorbei. Cobb warf einen Blick auf die Lagerhäuser und kleinen Fabriken, ließ jedoch Gamble, die hinter den getönten Scheiben ihres Crown Vic verborgen war, nicht aus den Augen.
Offenbar war sie ziemlich in Eile. Und anscheinend war das Ziel weder das Parker Center noch sonst ein Gebäude in der Innenstadt.
An der Ecke bog sie rechts ab und am Ende des Häuserblocks noch einmal. Allmählich fragte sich Cobb, ob sie ihn wohl bemerkt hatte. An das, was sein Ausbilder an der Polizeiakademie ihm eingebläut hatte, erinnerte er sich noch, als ob es gestern gewesen wäre.
Dreimal rechts abbiegen und dabei dreimal in den Spiegel schauen. Wenn du den Mistkerl dann noch immer im Nacken hast, ist Showtime. Dann musst du den Arsch hochkriegen .
Allerdings bog Gamble nicht zum dritten Mal ab, sondern rollte in eine Gasse und stoppte auf einem Parkplatz hinter einem unauffälligen Gebäude, das von einem sieben Meter hohen, von Natodraht gekrönten Sicherheitszaun umgeben war.
Cobb fuhr an der Gasse vorbei bis zum Ende der Straße, wendete und stellte den Wagen ab. Durch eine Lücke zwischen den Gebäuden erkannte er, dass sie ausstieg und jemandem die Hand schüttelte. Offenbar war der Mann froh, sie zu sehen. Er war eine ziemlich auffällige Erscheinung und viel zu jung, um so weißes Haar zu haben. Sicher hatte er es sich in einem der Salons in der Melrose Street färben lassen.
Cobb klappte das Handschuhfach auf und holte das Tylenol heraus. Nachdem er drei Kopfschmerztabletten ohne Wasser geschluckt hatte, griff er zum Fernglas und stellte die Schärfe ein. Hinter Gamble bemerkte er zwei ungewöhnlich breite Rolltore. S amy , I nc . stand auf einem kleinen Schild an der Wand, doch nichts wies darauf hin, welche Geschäfte hier betrieben wurden.
Auf den ersten Blick schien es eine Autowerkstatt zu sein. Doch als Cobb noch einmal hinsah, kam er zu dem Schluss, dass das Gebäude dafür zu versteckt lag, nicht über eine direkte Zufahrt zur Straße verfügte und von Lagerhäusern eingekeilt wurde.
Wieder spähte er durch sein Fernglas und hielt es ruhig, indem er die Ellbogen auf die Tür stützte. Gamble und der Mann gingen zu einem vor der Ladezone geparkten Acura TSX. Das dunkelgraumetallic lackierte Auto war offenbar ausgezeichnet in Schuss, obwohl es dem Aussehen nach sicher schon zwei Jahre auf dem Buckel hatte. Nummernschilder waren keine zu sehen. Als er welche an einem schwarzen Carrera 911 neben dem Eingang – dem einzigen anderen Auto auf dem Parkplatz – entdeckte, notierte er sich das Kennzeichen und holte sein Mobiltelefon heraus.
Er hatte genug gesehen, um sich seinen Teil zu denken. Doch da nun alles auf dem Spiel stand, durfte er sich nicht auf Vermutungen verlassen. Also rief er die Zentrale an, nannte der Telefonistin seinen Namen und gab ihr das Autokennzeichen durch. Während er wartete, betrachtete er Lena Gamble und nutzte die Zeit, um Pläne zu schmieden.
Er hatte nicht mit ihrem Besuch gerechnet und nicht geglaubt, dass schon so kurz nach Jacob
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