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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Kokainfund von diesen Ausmaßen gefährdete den Ruf des Clubs als Oase der Superstars genauso stark wie dass Bosco sich nach dem Prozess mit Jacob Gant in der Öffentlichkeit blicken ließ. Und dennoch hatte Escabar die Zeit und Gelegenheit zum Aufräumen nicht genutzt. Sicherlich steckte eine bestimmte Absicht dahinter – die Frage war nur, welche.
    Kosinski wies auf den Operationstisch. Boscos Magen war entfernt und in eine flache Plastikschale gelegt worden.
    »Ich wollte gerade die Kugel herausholen«, sagte er. »Die wollen Sie doch sehen, oder?«
    Sie nickte, folgte dem Rechtsmediziner zum Tisch und beobachtete, wie er nach einem sauberen Skalpell griff.

20
    Da Lena Vaughan nicht mobil erreichen konnte, hastete sie durch das Untergeschoss zum Aufzug am Ende des Flurs. Sie hatte die Abkürzung vom Parkhaus genommen und das Parker Center durch die Hintertür betreten. Es war nach Dienstschluss und dunkel. Bis auf zwei entfernte männliche Stimmen war es still. Als Lena an der Herrenumkleide vorbeikam, hörte sie sie durch die Tür. Sie lachten über etwas, und Lena beneidete sie um ihre Sorglosigkeit und die lockere, freundschaftliche Stimmung.
    Die Kugel, die Johnny Boscos Leben beendet hatte, war von hinten eingedrungen, hatte die Wirbelsäule verfehlt und die Aorta durchtrennt. Im Magen war sie dann mit einem Käseburrito zusammengetroffen, der sie blockiert hatte wie ein Schaumstoffwürfel. Nach Kosinskis Schätzung hatte Bosco den Burrito etwa zwanzig Minuten vor seinem Tod verspeist, und das Ergebnis war ein unversehrtes Geschoss Kaliber neun Millimeter. Sobald die Kugel aus Jacob Gants Unterleib entfernt und die zweite Autopsie beendet war, würde man beide Geschosse per Boten ans kriminaltechnische Labor schicken. Allerdings schien die Sache noch immer nicht dringlich zu sein. Nicht, solange Tim Hights Pistole fehlte.
    Als sich die Aufzugtüren im zweiten Stock öffneten, ging Lena mit schnellen Schritten den Flur entlang ins Großraumbüro. Die Deckenbeleuchtung war gedämpft, der Raum menschenleer. Sie eilte an Barreras Schreibtisch vorbei und den Mittelgang entlang und stellte fest, dass ihr Chef sie im Büro des Captain erwartete. Er saß am Konferenztisch, zog an dem Überrest einer Zigarre und schnippte die Asche in eine leere Dose Pepsi light. Außerdem standen einige Pappboxen mit chinesischem Essen und ein Telefon in einem an die Steckdose angeschlossenen Ladegerät auf dem Tisch. Als Lena die Tür öffnete, nickte Barrera ihr zu und deutete auf einen Stuhl. Er wirkte abgemagert und erschöpft. Und er hatte dunklere Ringe unter den Augen als heute Morgen.
    »Geben Sie sie mir«, sagte er.
    Lena nahm die Fallakte aus dem Koffer und schob sie über den Tisch. Barrera zog den Ordner näher zu sich heran, ohne Lena aus den Augen zu lassen.
    »Cobb hat Bennett angerufen«, sagte er mit leiser, heiserer Stimme. »Und der hat wiederum den Oberstaatsanwalt verständigt. Der Oberstaatsanwalt hat versucht, den Polizeichef zu erreichen, allerdings vergeblich. Als er es dann bei Ramsey probiert hat, hat dieser sich verleugnen lassen, und so ist er schließlich bei Peltre gelandet. Der hat sich daraufhin bei mir gemeldet. Dafür sind Freunde da.«
    Er ließ es darauf beruhen und zog weiter nachdenklich an seiner Zigarre, ehe er fortfuhr.
    »Die haben alle Ihretwegen die Hosen voll, Lena. Cobb, Bennett und Higgins wollen, dass Sie fliegen. Oder es hat sogar weiter reichende Konsequenzen für Sie. Mit Vaughan würden die es am liebsten genauso machen, aber das schaffen sie nicht. Denn dann müssten Bennett, Watson oder Higgins den Fall übernehmen, und das kommt für sie nicht in die Tüte. Also ist Vaughan aus dem Schneider. Seine Karriere kann er zwar vergessen, aber er behält seinen Job. Ganz im Gegensatz zu Ihnen. Auch wenn der stellvertretende Polizeichef glaubt, sich auf Ihrem Erfolg in den letzten beiden Fällen ausruhen zu können, sind Sie noch nicht lange genug im Geschäft, als dass man nicht auf Sie verzichten könnte. Verstehen Sie, was ich meine? Für die da oben haben Sie ein Verfallsdatum, und es wird Ihnen in der Chefetage niemand eine Träne nachweinen.«
    Lena nickte wortlos und dachte dabei an Cobb. Er hatte sich Unterstützung geholt – allerdings nicht bei seinem Vorgesetzten, sondern bei Bennett. Ihr gefiel das nicht.
    Barrera beugte sich vor. »Das, was ich Ihnen heute Morgen erklärt habe und was der Chef Ihnen bei dieser Sitzung klarmachen wollte, gilt noch immer. Ihre Aufgabe ist

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