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Todesakt: Thriller (German Edition)

Todesakt: Thriller (German Edition)

Titel: Todesakt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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möchte Gants Eltern benachrichtigen«, sagte sie. »Sie sollen nicht durch die Medien herausfinden, was passiert ist.«
    »Er hatte einen Vater und einen Bruder. Die Mutter ist tot.«
    Das war auch während des Prozesses erwähnt worden. Gants Mutter war einem Mord zum Opfer gefallen, als er vierzehn Jahre alt gewesen war. Man hatte ihre Leiche auf einem Sportplatz gefunden, einen Häuserblock entfernt von der Santa Monica Highschool. Als Barrera Lena die Karteikarte mit Gants Kontaktdaten reichte, wurde ihr klar, dass sie nicht so voreilig sein durfte. Sie musste gründlicher nachdenken und sich besser konzentrieren.
    »Nehmen Sie Rhodes mit«, sagte Barrera. »Tito kann mir mit den richterlichen Anordnungen helfen. Aber danach brauchen die Jungs Ruhe. Ich möchte sie nach Hause schicken, sobald Sie mit Gants Vater geredet haben. Um sieben treffen wir uns wieder im Parker Center. Der stellvertretende Polizeichef arrangiert eine Besprechung mit der Staatsanwaltschaft. Dann können wir alles erörtern, einverstanden?«
    Sie nickte und steckte die Karte in ihren Notizblock. Barrera sah sie an und zuckte die Achseln.
    »Tut mir leid, Lena«, sagte er leise. »Ein Jammer, dass Hight wirklich der Täter ist und dass Sie diesen Fall am Hals haben. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass wir uns irren.«
    »Schon gut, Frank, alles in Ordnung.«
    »Mag sein, aber das ändert nichts daran, dass die Sie benutzen. Wenn man bedenkt, wie Ihre letzten beiden Fälle ausgegangen sind, haben Sie bei denen da oben einen Stein im Brett. Und das werden sie skrupellos ausnützen, glauben Sie mir.«
    »Ich sorge dafür, dass wir die Sache so schnell wie möglich hinter uns bringen«, entgegnete Lena.
    Barreras Lippen unter dem Schnurrbart verzogen sich zu einem freundlichen Lächeln.
    »Ich habe denen gesagt, dass Sie so reagieren würden. Und jetzt schnappen Sie sich Rhodes, und ab durch die Mitte mit Ihnen. Und nicht vergessen, Hight wohnt nebenan. Also halten Sie die Augen offen. Seien Sie vorsichtig und gehen Sie kein Risiko ein.«

6
    Als sie den Club 3 AM verließen und die Stufen hinuntergingen, schlug ihnen heiße Luft entgegen wie eine Wand. Lena warf Rhodes einen Blick zu, bemerkte sein erschöpftes Lächeln und wies auf den Crown Vic, der im hinteren Teil des Parkplatzes stand.
    »Hoffentlich funktioniert in dieser Klapperkiste die Klimaanlage«, sagte er. »Wie kommst du trotz der Mittelkürzungen eigentlich an einen Dienstwagen, den du privat nutzen kannst? Hast du jemanden bestochen?«
    Sie wusste, was hinter seiner flapsigen Bemerkung steckte. Die Angehörigen zu verständigen war immer eine heikle Angelegenheit. Und wie sie Jacob Gants Vater erklären sollte, dass sein Sohn heute Nacht ermordet worden war, überstieg derzeit noch ihre Vorstellungskraft.
    »Ich habe ihn geklaut«, erwiderte sie. »Vor zwei Tagen, als mein Auto den Geist aufgegeben hat. Bis jetzt ist es keinem aufgefallen.«
    Rhodes lachte.
    »Die werden es schon noch merken. Und dann kreuzt ein kleiner Mann mit einem Klemmbrett bei dir auf und fragt dich nach deiner Kreditkartennummer. Das ist kein Scherz. Sie werden dich für die Kiste belangen. Und die Kohle geht dann …«
    Lena packte Rhodes am Arm, damit er stehen blieb, und musterte den Crown Vic. Im Auto bewegte sich etwas. Trotz der Dunkelheit bestand kein Zweifel: Die miserablen Stoßdämpfer wippten fast unmerklich in der windstillen Nacht, und hinten stand ein Fenster einen Spalt weit offen, um frische Luft hereinzulassen.
    »Ich habe abgeschlossen«, flüsterte sie.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, bin ich.«
    Nachdem sie einen Blick gewechselt hatten, trennten sie sich. Rhodes schlich mit gezückter Pistole zur Beifahrerseite, während Lena sich der linken hinteren Tür näherte, sich duckte und auf den elektrischen Türöffner drückte. Die Alarmanlage piepste, die Schlösser wurden entriegelt, und die Innenbeleuchtung ging an.
    Als Lena durch die getönte Scheibe spähte, erkannte sie auf dem Rücksitz einen Mann, der sich zusammenkauerte. Er blickte sie durch Brillengläser an und versuchte, sein Gesicht unter dem Schirm seiner Baseballkappe zu verstecken.
    »Aussteigen!«, rief sie durchs Fenster.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Kommen Sie sofort aus dem Auto raus, Mister.«
    Wieder schüttelte der Mann den Kopf, ohne ein Wort von sich zu geben.
    Lena sah seine Hände an, die die Rücklehne des Vordersitzes umklammerten. Als sie keine Waffe entdeckte, nickte sie Rhodes zu, worauf sie

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