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Todesbote

Titel: Todesbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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Schläge, die er ihr rechts und links ins Gesicht verpasste, trieben ihr die Tränen in die Augen.
    Sie wollte ohnmächtig werden, doch sie blieb bei Bewusstsein, hörte diesen Fremden auf ihr stöhnen und spürte... spürte einfach zu viel. Sie bemühte sich, alles auszublenden außer dem Geräusch der Wellen und den Gedanken darüber, was sie alles mit ihm anstellen würde, sobald sie frei war.

7
    Als Kim aufwachte, saß sie in einer Badewanne mit warmem Wasser. Ihre Hände, vom Schaum bedeckt, waren gefesselt. Der blonde Fremde saß neben ihr auf einem Stuhl und wusch sie mit einem Naturschwamm, als hätte er dies schon viele Male zuvor getan.
    Kims Magen zog sich zusammen, und sie erbrach Gallenflüssigkeit ins Wasser. Der Fremde hob sie schwungvoll auf die Beine – »Allez hopp« -, und wieder bemerkte sie, wie kräftig er war. Diesmal hörte sie auch einen leichten Akzent aus seiner Stimme heraus. Sie konnte ihn nicht zuordnen. Vielleicht russisch. Oder tschechisch. Oder deutsch. Schließlich zog er den Stöpsel heraus und drehte die Brause auf.
    Kim schwankte unter dem Strahl, so dass er sie festhalten musste. Sie schrie auf und schlug nach ihm, versuchte sogar, nach ihm zu treten. Sie verlor das Gleichgewicht, aber er fing sie wieder auf. »Du bist mir schon ein eigenartiges Früchtchen«, lachte er.
    Dann wickelte er sie in ein flauschiges, weißes Badetuch und rubbelte sie ab wie ein Baby. Als er sie auf die Toilette setzte, hielt er ihr ein Glas hin.
    Â»Trink das«, forderte er sie auf. »Das wird dir helfen. Ehrlich.«
    Kim schüttelte den Kopf. »Wer sind Sie?«, fragte sie. »Warum tun Sie mir das an?«
    Â»Willst du dich an diesen Abend erinnern, Kim?«
    Â»Sie machen wohl Witze, Sie verdammter Perversling.«

    Â»Dieses Getränk wird dir dabei helfen zu vergessen. Und ich möchte, dass du schläfst, wenn ich dich nach Hause bringe.«
    Â»Wann werden Sie mich nach Hause bringen?«
    Â»Es ist fast vorbei«, antwortete er.
    Als Kim ihre Hände hob, bemerkte sie, dass ihre Gelenke mit einem anderen Seil zusammengebunden waren. Es war dunkelblau, vielleicht aus Seide, der knifflige Knoten beinahe schön. Sie nahm das Glas aus seinen Händen und leerte es in einem Zug.
    Als Nächstes bat der Fremde sie, den Kopf nach vorn zu beugen, weil er ihr Haar trocknen wollte. Anschließend bürstete er es und zog mit den Fingern Strähnchen und Locken, bevor er Fläschchen und Pinsel aus einer Schublade neben dem Waschbecken holte.
    Mit flinker Hand legte er Make-up auf ihre Wangen, Lippen und Augen auf, tupfte Abdeckcreme auf eine gerötete Stelle neben ihrem linken Auge, befeuchtete den Pinsel mit seiner Zunge und verwischte die Grundierung. »Das kann ich sehr gut«, beruhigte er sie.
    Als er seine Arbeit beendet hatte, hob er sie mitsamt dem Handtuch hoch und trug sie ins Zimmer.
    Kims Kopf rollte nach hinten, als er sie aufs Bett legte. Sie merkte, dass er sie ankleidete, leistete ihm allerdings keine Hilfe, als er ihr ein Bikinihöschen über die Schenkel nach oben zog. Schließlich band er das Oberteil in ihrem Nacken zu.
    Der Bikini sah aus wie der von Vittadini, den Kim gegen Ende des Fotoshootings getragen hatte. Rot mit einem silbernen Schimmer.
    Sie musste »Vittadini« gemurmelt haben, weil »James Blond« erwiderte: »Der ist noch besser. Ich habe ihn
höchstpersönlich in St. Tropez ausgesucht. Nur für dich.«
    Â»Sie kennen mich nicht«, lallte sie aus dem Mundwinkel heraus.
    Â»Alle kennen dich, Schätzchen. Kimberly McDaniels. Auch der Name ist wunderschön.« Er schob ihr Haar zur Seite, knotete das Band des Oberteils zu einer Schleife und entschuldigte sich sogar, falls es in ihrem Haar ziepen sollte.
    Kim wollte etwas sagen, vergaß aber, was. Sie konnte sich nicht bewegen. Sie konnte nicht schreien. Sie konnte kaum ihre Lider oben halten, als sie in diese blassgrauen Augen blickte, die sie zu streicheln schienen.
    Â»Verblüffend«, stellte er fest. »Du bist wunderschön für die Nahaufnahme.«
    Sie wollte »Arschloch« sagen, doch das Wort vermischte sich mit einem langen Seufzer zu einem »Aaaaaaar«.

8
    In einer Privatbibliothek auf der anderen Seite der Erde lehnte sich ein Mann namens Horst in seinem Ledersessel zurück und blickte auf den großen HD-Bildschirm neben dem Kamin.
    Â»Mir gefallen die blauen

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