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Todesbraeute

Todesbraeute

Titel: Todesbraeute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Aufmerksamkeit zurück auf das Telefonat. »Entschuldigung. Bailey Crighton. Ihretwegen rufen Sie doch an, nicht wahr?« »Ahm, nein, es geht um Hope.«
    »Hope«, wiederholte Alex verständnislos. »Ich kenne keine Hope. Hope wer?«
    »Hope Crighton, Baileys Tochter. Ihre Nichte.« Alex ließ sich auf einen Stuhl sinken. »Ich ... ich wusste nicht, dass Bailey eine Tochter hat.« Das arme Kind. »Oh. Nun, dann wussten Sie vermutlich auch nicht, dass Ihr Name auf allen Formularen ihres Kindergartens als Kontaktadresse in Notfällen eingetragen ist.« »Nein.« Alex atmete schwer. »Ist Bailey tot, Miss Barker?«
    »Ich hoffe nicht, aber wir wissen leider nicht, wo sie sich aufhält. Sie ist heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen, daher ist eine Kollegin zu ihr nach Hause gegangen, um nach ihr zu sehen. Sie hat Hope zusammengekauert in einem Schrank gefunden.«
    Übelkeit erregende Angst kroch in Alex' Eingeweiden hoch, aber sie verlieh ihrer Stimme einen neutralen Klang. »Und Bailey war fort.«
    »Man hat sie gestern Abend zum letzten Mal gesehen, als sie Hope vom Kindergarten abgeholt hat.« Kindergarten. Das Mädchen war alt genug, um in den Kindergarten zu gehen, und Alex hatte nicht einmal von seiner Existenz gewusst. O Bailey, was hast du getan? »Und Hope? War sie verletzt?«
    »Körperlich ist sie unversehrt, aber sie hat Angst. Schreckliche Angst. Und sie redet mit niemandem.« »Wo ist sie jetzt?«
    »Im Augenblick ist sie bei einer Pflegefamilie.« Nancy Barker seufzte. »Nun, wenn Sie sie nicht aufnehmen können, setze ich sie auf die Liste für eine permanente Unterbringung ...«
    »Sie kommt zu mir.« Die Worte waren heraus, noch bevor Alex wusste, dass sie sie sagen wollte. Aber es war das Richtige, sie spürte es.
    »Sie wussten bis vor fünf Minuten nicht einmal, dass es sie gibt«, wandte Barker halbherzig ein.
    »Das macht nichts. Ich bin ihre Tante. Ich nehme sie auf.« Wie Kim mich damals aufgenommen hat. Ohne sie wäre ich nicht mehr am Leben. »Ich komme, sobald ich mich von meiner Arbeit freimachen kann und einen Flug gebucht habe.«
    Alex legte auf, drehte sich um und stieß gegen Letta, deren Augenbrauen beinahe unter ihren Haaren verschwanden. Sie hatte offenbar gelauscht. »Also? Kann ich mir freinehmen?«
    Letta musterte sie besorgt. »Hast du nicht noch Urlaubsanspruch?«
    »Sechs Wochen. Ich habe seit drei Jahren keinen Tag freigemacht.« Es hatte keinen Grund dazu gegeben. Richard hatte nie genug Zeit gehabt, um eine Reise oder auch nur einen Kurztrip zu unternehmen. Für ihn hatte es nur die Arbeit gegeben.
    »Na, dann los«, sagte Letta. »Ich finde schon jemanden, der deine Schichten übernimmt. Aber, Alex ... du weißt doch nichts über dieses Kind. Vielleicht ist es behindert oder braucht besondere Betreuung.« »Es wird schon gehen«, erwiderte Alex. »Sie hat niemanden, und sie gehört zu meiner Familie. Ich kann sie nicht einfach im Stich lassen.«
    »Wie ihre Mutter es getan hat.« Letta neigte den Kopf zur Seite. »Wie deine Mutter es getan hat.«
    Alex versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Ihre Vergangenheit war für jeden, der googeln konnte, leicht einsehbar. Aber Letta meinte es nur gut, daher zwang sich Alex zu einem Lächeln. »Ich rufe dich an, sobald ich da bin und mehr weiß. Danke, Letta.«
     
    Arcadia, Georgia, Sonntag, 28. Januar, 16.05 Uhr
     
    »Herzlich willkommen, Danny«, murmelte Special Agent Daniel Vartanian vor sich hin, als er ausstieg und sich umsah. Er war nur zwei Wochen fort gewesen, aber es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor. Nun, es waren zwei ereignisreiche Wochen gewesen. Aber jetzt war es Zeit, wieder zu seinem Leben, zu seiner Arbeit zurückzukehren. Was ein und dasselbe war. Arbeit war sein Leben, und der Tod war seine Arbeit.
    Unwillkürlich dachte er wieder an die vergangenen zwei Wochen, an all die Toten, die zerstörten Leben. Das, was er gesehen und erlebt hatte, reichte aus, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben.
    Daniel hatte allerdings nicht die Absicht, es dazu kommen zu lassen. Er würde sein gewohntes Dasein wieder aufnehmen und einem Opfer nach dem anderen Gerechtigkeit verschaffen. Er würde sie rächen. Es war seine einzige Chance auf ... Wiedergutmachung.
    Heute war das Opfer eine Frau. Sie war in einem Graben neben der Straße gefunden worden, die nun von Polizeifahrzeugen jeder Form und Funktion gesäumt wurde. Die Spurensicherung war bereits hier, ebenso der Gerichtsmediziner. Daniel blieb am Straßenrand vor dem

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