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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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du in Ordnung?« fragte Angela leise. »Ja, ich glaube schon«, erwiderte Nikki. Angela half ihr auf die Beine und gab ihr durch ein Zeichen zu verstehen, daß sie ihr folgen solle. Ganz langsam und vorsichtig bewegten sie sich durch die Wohnung bis zu der offenen Terrassentür im Wohnzimmer.
    Sie schauten hinaus auf die dunkle Baumreihe, die die Grenze ihres Grundstücks markierte. Für ein paar Sekunden blieben sie ganz still stehen und horchten, ob irgendein Geräusch zu vernehmen war. Doch das einzige, was sie hörten, war ein Hund, der in der Ferne bellte, und Rusty, der seinem Artgenossen aus der Scheune antwortete; ansonsten war es mucksmäuschenstill, und es war kein Mensch zu sehen.
    Angela schloß die Tür und verriegelte sie. Sie behielt das Gewehr weiterhin in der Hand, bückte sich zu Nikki und schloß sie ganz fest in ihre Arme. »Du bist eine wahre Heldin«, sagte sie zu ihrer Tochter. »Was meinst du, was dein Vater sagen wird, wenn ich ihm erzähle, was du getan hast.«
    »Ich wußte gar nicht, was ich tun sollte«, erwiderte Nikki. »Es tut mir leid, daß ich das Fenster getroffen habe.«
    »Ach, das macht doch nichts«, sagte Angela. »Du warst einfach super.« Dann ging Angela zum Telefon und stellte überrascht fest, daß die Leitung tot war. »Das Telefon im Schlafzimmer funktioniert auch nicht mehr«, bemerkte Nikki.
    Angela lief es kalt über den Rücken. Der Eindringling hatte sich sogar die Mühe gemacht, die Telefonleitung zu kappen, bevor er geklingelt hatte. Angela wagte sich gar nicht vorzustellen, was passiert wäre, wenn Nikki nicht dagewesen wäre.
    »Wir müssen nachsehen, ob der Mann auch wirklich verschwunden ist«, sagte Angela. »Komm mit, wir durchsuchen das Haus.«
    Gemeinsam kontrollierten sie das Eßzimmer und gingen dann in die Küche. Anschließend durchsuchten sie den Vorraum und die beiden kleinen Vorratsräume. Dann gingen sie durch die Küche und über den Flur wieder in die Diele zurück.
    Als Angela gerade überlegte, ob sie auch die Räume im ersten Stock überprüfen sollten, klingelte es an der Haustür. Sie zuckte zusammen, Nikki ging es genauso. Ängstlich lugten sie durch die kleinen Fenster, die sich in der Tür befanden, und sahen mehrere Kinder auf der Treppe stehen, die sich als Hexen und als Geister verkleidet hatten.
     
    Als David in die Auffahrt einbog, wunderte er sich, daß das ganze Haus hell erleuchtet war. Dann sah er, wie eine Gruppe von Teenagern von der Veranda heruntersprang, über den Rasen rannte und hinter den Bäumen verschwand, die das Ende ihres Grundstücks markierten. Nachdem er ausgestiegen war, sah er, daß die Haustür mit rohen Eier vollgeschmiert worden war. Die Fenster waren mit irgendeinem Schaum eingeseift und die Kürbislaterne zerschmettert worden. David spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken, die halbwüchsigen Flegel zu verfolgen, doch es wurde ihm ziemlich schnell klar, daß er keine Chance hatte, sie in der Dunkelheit zu fangen. »Bande!« fluchte er laut. Bis er sah, daß im Erkerfenster des Wohnzimmers weitere Scheiben zu Bruch gegangen waren.
    »Verdammt!« entfuhr es David. »Das geht zu weit.« Die Jugendlichen hatten auf der Veranda eine Riesensauerei angerichtet. Sie hatten nicht nur rohe Eier, sondern auch Tomaten gegen die gesamte vordere Hausfront geworfen.
    Wirklich besorgt war David allerdings erst, als er in die Diele trat und sah, daß der ganze Boden mit zerbrochenem Glas und Süßigkeiten übersät war. Auf einmal durchfuhr ihn eine panische Angst, daß seiner Familie etwas zugestoßen sein könnte. Er rief lauthals nach Angela und Nikki.
    Beinahe im gleichen Moment erschienen die beiden auf dem oberen Treppenabsatz. Angela hielt noch immer das Gewehr in der Hand. Nikki rannte sofort die Treppe hinunter und warf sich weinend in Davids Arme. »Er hatte eine Pistole«, schluchzte sie ihrem Vater ins Ohr.
    »Wer hatte eine Pistole?« fragte David besorgt. »Was ist denn passiert?«
    Angela kam ein Stück die Treppe hinunter und ließ sich auf einer Stufe nieder. »Wir hatten Besuch«, sagte sie. »Von wem?« fragte David.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Angela. »Er trug eine Halloween-Maske und hatte einen Revolver bei sich.«
    »Um Himmels willen!«, rief David. »Ich hätte euch nicht allein lassen dürfen. Es tut mir so leid.«
    »Es ist doch nicht deine Schuld«, versuchte Angela ihn zu beruhigen. »Aber du bist spät dran.«
    »Es hat länger gedauert, als ich angenommen hatte«, erklärte

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