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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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David. »Ich habe noch einmal versucht, dich anzurufen, aber die Leitung war ständig besetzt. Ich habe sogar bei der Vermittlung angerufen, und dort hat man mir dann mitgeteilt, daß das Telefon defekt sei.«
    »Die Leitung ist gekappt worden«, sagte Angela. »Und zwar von dem Kerl, der hier eingedrungen ist.«
    »Hast du die Polizei schon angerufen?« fragte David.
    »Wie sollte ich wohl die Polizei anrufen, wenn das Telefon nicht mehr funktioniert?« entgegnete Angela gereizt. »Entschuldigung«, sagte David. »Ich kann gar nicht mehr richtig denken.«
    »Seit der Kerl verschwunden ist, haben wir nichts anderes getan, als uns hier oben zu verbarrikadieren. Wir hatten wahnsinnige Angst, daß er zurückkommen würde.«
    »Wo ist eigentlich Rusty?« fragte David. »Ich habe ihn heute mittag in die Scheune gebracht; all die verkleideten Kinder an der Tür haben ihn wahnsinnig gemacht.«
    »Dann hole ich jetzt das Mobiltelefon aus dem Auto und bringe Rusty gleich mit«, schlug David vor. Bevor er losging, drückte er Nikki noch einmal fest an sich. Draußen sah er, daß sich immer noch die gleiche Gruppe von Teenagern in der Nähe des Hauses herumtrieb. »Wagt es bloß nicht, dieses Grundstück noch einmal zu betreten«, schrie David in die Dunkelheit. Als er mit Rusty und dem Telefon zurückkehrte, warteten Angela und Nikki in der Küche auf ihn. »Draußen treibt ein Rudel von wildgewordenen Jugendlichen sein Unwesen«, sagte David. »Sie haben auf der Veranda eine Riesenschweinerei angerichtet.«
    »Das haben sie wahrscheinlich gemacht, weil wir nicht aufgemacht haben«, erklärte Angela. »In der letzten Stunde sind alle Kinder, die bei uns geklingelt haben, mit leeren Händen wieder abgezogen. Ich fürchte, daß sie uns jetzt ein paar Streiche spielen, weil wir ihnen keine Süßigkeiten gegeben haben. Aber glaub mir - verglichen mit dem, was wir vorhin durchgemacht haben, sind das wirklich Lappalien.«
    »Was heißt hier Lappalien?« entgegnete David. »Immerhin haben sie ein paar weitere Scheiben zerschmettert.«
    »Für die Fensterscheiben ist Nikki verantwortlich«, sagte Angela und zog ihre Tochter zu sich heran, um sie in ihre Arme zu schließen. »Sie ist eine Heldin.« Dann berichtete sie David, was während seiner Abwesenheit alles passiert war.
    Zunächst war David fassungslos.
    Dann nahm er Nikki in den einen Arm und Angela in den anderen und setzte sich mit den beiden auf das Sofa im Eßzimmer. Als Angela sich beruhigt hatte, rief David die Polizei an. Während sie gemeinsam auf die Ankunft der Beamten warteten, fiel David noch etwas anderes ein. »Was ist eigentlich mit Calhoun? Hast du etwas von ihm gehört?«
    »Nein«, erwiderte Angela. »Dabei habe ich deinen Vorschlag befolgt und ihm eine Nachricht auf dem Band hinterlassen. Was wollen wir jetzt tun?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gestand David und stand auf. »Ich schaue mir wenigstens mal das kaputte Fenster an.« Die Polizei ließ sich Zeit. Es dauerte beinahe eine Dreiviertelstunde, bis Robertson aus dem Polizeiwagen stieg. Diesmal trug er seine komplette Uniform. Angela mußte sich auf die Zunge beißen, um ihn nicht zu fragen, ob die schmucke Montur sein Halloween-Kostüm sei. Er wurde von einem Beamten namens Carl Hobson begleitet. Während Robertson das Haus betrat, warf er zunächst einen Blick auf die Abfälle, die sich auf der Veranda türmten, und richtete seine Aufmerksamkeit dann auf das zerbrochene Fenster. In der Hand hielt er ein Klemmbrett, auf dem er sich Notizen machen wollte. »Ich habe gehört, hier hat es mal wieder ein kleines Problem gegeben?« sagte er.
    »Kein kleines Problem«, entgegnete Angela, »sondern ein großes.« Dann erzählte sie Robertson genau, was passiert war, nachdem der Mann in ihr Haus eingedrungen war; sie beendete ihre Geschichte mit der Rückkehr von David.
    Robertson machte keinen Hehl daraus, daß es ihn Mühe kostete, sich die Geschichte bis zum Schluß anzuhören. Er zappelte ungeduldig auf seinem Stuhl herum und verdrehte, zu seinem Begleiter gewandt, mehrmals gelangweilt die Augen.
    »Sind Sie denn sicher, daß der Mann eine echte Pistole bei sich hatte?« fragte Robertson.
    »Natürlich war es eine echte Waffe«, erwiderte Angela verzweifelt.
    »Und wenn es eine Spielzeugpistole war, die zu seinem Kostüm gehörte? Woher wollen Sie denn wissen, daß der Kerl nicht nur seinen Schabernack mit Ihnen treiben wollte? Schließlich feiern wir heute Halloween.« Dann gab er Hobson mit einem Wink zu

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