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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hat?« fragte David, obwohl ihm diese Frage ziemlich peinlich war. »Er hat sich um beide Handgelenke herum ein Kettenmuster eintätowieren lassen«, meldete sich der zweite Verkäufer zu Wort. »Es sieht so aus, als hätte man ihn in Ketten gelegt.«
    Der erste Verkäufer begann wieder zu lachen, diesmal aber etwas lauter.
    David grinste. Er hatte zwar nicht verstanden, was an der Bemerkung so lustig war, doch er wollte höflich sein. Zumindest hatte er herausgefunden, wo Clyde seine Tätowierungen hatte und wußte nun, daß man ihm diese während eines Kampfes theoretisch hätte beschädigen können.
    »Auf dem Oberarm hat er auch eine Tätowierung«, sagte der erste Verkäufer. »Und auf der Brust hat er sogar zwei.« David bedankte sich bei den beiden Verkäufern und verließ den Laden. Dann ging er um das Gebäude herum und entdeckte einen Seiteneingang, der zu Devonshires Wohnung führte. Für einen Augenblick dachte David daran auszuprobieren, ob die Tür sich öffnen ließ, doch dann unterließ er es. Schließlich hatte er sich mit Angela darauf geeinigt, kein weiteres Risiko einzugehen. David stieg wieder in sein Auto und sah auf die Uhr. Bis zu seinem Termin mit Sherwood blieben ihm noch zwanzig Minuten; somit hatte er noch genug Zeit, sich die Wohnung eines weiteren Verdächtigen vorzunehmen. Am schnellsten war die Adresse von van Slyke zu erreichen.
    Ein paar Minuten später bog David in die Straße ein, in der van Slyke wohnte. Er fuhr etwas langsamer, damit er die Hausnummern lesen konnte. Plötzlich trat David auf die Bremse. Er war gerade an einem grünen Lieferwagen vorbeigefahren, der genauso aussah wie der von Calhoun. David setzte ein paar Meter zurück und parkte seinen Volvo direkt hinter dem grünen Wagen. Auf der hinteren Stoßstange prangte ein Aufkleber, auf dem es hieß: »This Vehicle Climbed Mount Washington«. Das Fahrzeug mußte Calhoun gehören.
    David stieg aus und warf einen Blick in die Fahrerkabine des Lieferwagens. Auf der geöffneten Klappe des Handschuhfachs stand eine verdreckte Kaffeetasse. Der Aschenbecher quoll vor lauter Zigarettenkippen über. David erkannte jetzt die Sitzbezüge und den Duftspender wieder, der am Rückspiegel befestigt war. Nun gab es keinen Zweifel mehr: Es war definitiv Calhouns Wagen. David drehte sich um und betrachtete das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es befand sich zwar kein Briefkasten vor dem Haus, doch er sah, daß die Anschrift auf dem Sockel der Veranda stand: Apple Tree Lane 66; das war die Adresse von van Slyke.
    David überquerte die Straße und sah sich das Haus genauer an. Es hätte dringend einen neuen Anstrich und etliche Reparaturen benötigt. Man konnte nicht einmal mehr die ursprüngliche Farbe des Hauses erkennen. Jetzt war es grau, nur an einigen Stellen schimmerte es etwas grünlich durch; wahrscheinlich hatte es einmal einen blassen olivgrünen Anstrich gehabt.
    David konnte keinerlei Lebenszeichen entdecken. Bis auf die Reifenspuren im Kies der Hofeinfahrt wirkte das Haus vollkommen unbewohnt.
    David ging zur Garage hinüber und schaute nach, ob ein Auto darin stand. Doch die Garage war leer. Danach ging er zur Vorderseite des Hauses zurück. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß ihn niemand von der Straße beobachtete, probierte er die Tür. Sie war nicht verschlossen; David mußte nur die Klinke hinunterdrücken, und die Tür öffnete sich. Ganz langsam schob er sie auf; die verrosteten Scharniere quietschten. David lugte vorsichtig durch die Tür. Die Möbel, die er von seinem Standort aus sehen konnte, waren mit Staub und Spinnweben überzogen. Er holte einmal tief Luft und fragte laut in die Wohnung hinein, ob jemand zu Hause sei.
    Falls jemand da war, so antwortete diese Person jedenfalls nicht. David spitzte die Ohren, doch es herrschte absolute Stille.
    Er kämpfte für einen Augenblick mit dem Gedanken, die Flucht zu ergreifen, doch dann nahm er all seinen Mut zusammen und trat über die Türschwelle. Die totale Stille in dem Haus nahm ihm den Atem. Sein Herz begann zu rasen. Er hatte eigentlich gar nicht hineingehen wollen, aber er mußte herausfinden, wo Calhoun steckte. David fragte noch einmal laut, ob jemand da sei, doch wieder antwortete ihm niemand. Als er gerade zum dritten Mal rufen wollte, fiel die Tür hinter ihm mit einem lauten Krachen ins Schloß. David fiel vor Schreck beinahe in Ohnmacht. Auf einmal überkam ihn eine irrsinnige Angst, daß die Tür aus irgendeinem Grunde plötzlich

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