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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verschlossen sein könnte. Panisch riß er sie wieder auf und stellte einen verstaubten Schirmständer in den geöffneten Türspalt.
    Nachdem er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, machte er einen Rundgang durch das Erdgeschoß. Er ging schnell von einem schmutzigen Raum in den nächsten, bis er die Küche erreichte. Dort machte er halt. Auf dem Tisch stand ein Aschenbecher, in dem eine Zigarette der Marke Antonio y Cleopatra ausgedrückt worden war. Direkt hinter dem Küchentisch war eine weit offenstehende Tür, die in den Keller führte. David ging hinüber und warf einen Blick in die Dunkelheit. Neben der Tür befand sich ein Lichtschalter. Als er den Schalter betätigte, schimmerte ein fahler Lichtschein aus dem Keller nach oben.
    David atmete noch einmal tief durch und stieg dann die Treppe hinab. Auf halbem Wege blieb er stehen und richtete seinen Blick auf das Durcheinander, das sich vor seinen Augen ausbreitete. Der Keller war vollgestopft mit alten Möbeln, Kisten, einem Überseekoffer, überall lagen Werkzeuge herum und alter Ramsch. David fiel auf, daß der Keller einen Lehmboden hatte, genauso wie in seinem eigenen Haus; lediglich neben dem Heizofen war der Boden mit einer Betonplatte versiegelt worden. Er stieg die Treppe ganz hinunter und steuerte auf den betonierten Abschnitt zu. Um diese Stelle genau inspizieren zu können, ging David in die Hocke. Der Beton war noch ganz feucht und dunkel. David befühlte die Fläche mit der Hand, um sicher zu sein, daß seine Vermutung stimmte. Während er sich wieder aufrichtete und zur Treppe zurückeilte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er hatte genug gesehen und wollte unverzüglich die Polizei benachrichtigen. Die örtlichen Ordnungshüter wollte er allerdings nicht noch einmal einschalten; er hatte vor, sich diesmal direkt an die Dienststelle der bundesstaatlichen Polizei zu wenden. Als er die oberste Treppenstufe erreicht hatte, blieb er abrupt stehen. Er hörte, wie in der Hofeinfahrt Autoreifen über den Kies knirschten. Es war jemand gekommen.
    Für einen Augenblick wußte David nicht, was er tun sollte. Doch er hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken, denn er hörte bereits, wie die Autotür geöffnet und wieder zugeschlagen wurde. Dann vernahm er Schritte; jemand ging auf die Haustür zu.
    David geriet in Panik. Er zog die Kellertür hinter sich zu und rannte schnell wieder die Treppe hinunter. Unten angekommen, machte er sich Mut, indem er sich einredete, daß es noch einen weiteren Ausgang nach draußen geben mußte - vielleicht eine Art Hintertreppe, die direkt in den Hof führte.
    Am Ende des Kellers befanden sich verschiedene Türen. David verlor keine Zeit und kämpfte sich durch das Chaos. An der ersten Tür entdeckte er einen Riegel, der nicht vorgeschoben war. So leise wie möglich öffnete David die Tür. Dahinter befand sich ein Vorratskeller, der von einer einzigen, sehr schwachen Glühbirne beleuchtet wurde. Als David aus dem Erdgeschoß Schritte hörte, rannte er schnell zu der zweiten Tür hinüber. Er drückte die Klinke nach unten, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Als er sich schließlich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür warf, flog sie mit einem lauten Knarren auf; wahrscheinlich war sie seit Jahren nicht mehr geöffnet worden. Hinter der Tür befand sich genau das, wonach David verzweifelt gesucht hatte: eine Treppe, die zu einer Falltür hinaufführte. David zog die Tür hinter sich zu und stand nun im Dunkeln. Nur durch die Ritzen der Falltür, die sich fast genau über ihm befand, fiel ein schwacher Lichtstrahl. David krabbelte die Stufen hinauf, bis direkt unter die Falltür. Ein paar Sekunden lang rührte er sich nicht, um zu lauschen, ob sich irgend etwas tat. Doch er hörte nichts. Er stemmte seine Hände gegen die beiden Klappen der Falltür und versuchte sie mit aller Kraft nach oben zu drücken. Doch er hatte Pech: Die Klappen ließen sich nur knapp einen Zentimeter weit öffnen, denn sie waren von außen mit einem Vorhängeschloß verriegelt. David ließ die Türklappen vorsichtig wieder herunter und bemühte sich, die Ruhe zu bewahren. In seinen Schläfen hämmerte der Puls. Er wußte, daß er in der Falle saß. Seine einzige Chance bestand darin, nicht entdeckt zu werden. Doch dann hörte er auch schon, wie oben jemand die Kellertür aufriß und mit lauten Schritten die Treppe hinunterstapfte.
    David verkroch sich in der Dunkelheit und hielt die Luft an.
    Die Schritte kamen näher,

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