Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
schon mal in psychiatrischer Behandlung?« fragte Mitchell.
    »Nein, soweit ich weiß, nicht«, erwiderte Kelley. »Was den ersten Punkt betrifft - die Klinik soll ihr Bonus-System von mir aus bekommen! Zum jetzigen Zeitpunkt kann uns die Bilanz des Krankenhauses egal sein.«
    »Gut. Und was machen wir mit dem Arzt?« fragte Kelley. »Irgend etwas muß geschehen«, stellte Mitchell fest. »Ein solches Benehmen können wir nicht durchgehen lassen.«
    »Was schlagen Sie vor?« fragte Kelley. »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, erwiderte Mitchell. »Die Einzelheiten überlasse ich Ihnen. Wenn man an der Spitze eines so großen Unternehmens wie der CMV steht, gehört es zu den Führungsqualitäten eines Managers, genau zu wissen, wann man Verantwortung auf andere übertragen sollte. Dies ist eine solche Situation.«
    »Vielen Dank, Mr. Mitchell«, sagte Kelley und war sehr zufrieden. Er hatte deutlich herausgehört, daß ihm gerade das Vertrauen ausgesprochen worden war. Bestens gelaunt kletterte Kelley aus der Limousine und ging zu seinem Ferrari zurück. Als er am Flughafen vorbeifuhr, sah er aus dem Augenwinkel heraus, wie Mitchell aus seinem Wagen stieg und auf das CMV-Flugzeug zusteuerte.
    »Eines Tages werde ich dieses Flugzeug benutzen«, schwor sich Kelley.

 
     
    Kapitel 7
     
    Mittwoch, 30. Juni
     
    Im Boston City Hospital veranstalteten sowohl die Abteilung für innere Medizin als auch die Pathologie eine kleine, ungezwungene Feier für die Ärzte, die ihre Fachausbildung und Assistenzzeit beendet hatten. Doch nachdem David und Angela ihre Zeugnisse entgegengenommen hatten, gingen sie nicht zu einer der Partys, die am Nachmittag steigen sollten, sondern die beiden eilten sofort nach Hause. Sie wollten noch am gleichen Tag nach Vermont fahren, um in dem hübschen Städtchen Bartlet ihr neues Haus zu beziehen und so schnell wie möglich mit der neuen Arbeit beginnen. »Bist du aufgeregt?« fragte David seine Tochter. »Ja, weil ich Rusty nachher wiedersehe«, verkündete Nikki.
    Für den Umzug hatten sich die Wilsons einen Kleinlaster geliehen. Obwohl ihre Wohnung sehr klein war, mußten sie etliche Male die Treppen rauf- und runterlaufen, bis sie ihren gesamten Hausstand auf die zwei Fahrzeuge verteilt hatten. Als alles eingeladen war, stieg Angela in den Kombi, während David in den geliehenen Laster kletterte. Nikki beschloß, die erste Hälfte der Strecke bei ihrem Vater mitzufahren.
    Südlich der Grenze zu New Hampshire hielten sie an, um zu Mittag zu essen. Da sie aber so schnell wie möglich in Bartlet ankommen wollten, hielten sie sich nicht lange auf.
    »Ich bin ja so glücklich, daß wir uns endlich von dieser Großstadt mit all ihrer Hektik und Kriminalität verabschiedet haben«, sagte Angela, als sie das Restaurant verließen und auf die beiden Autos zugingen. »Im Moment glaube ich, daß ich nie im Leben dorthin zurückgehen möchte.«
    »Ich weiß nicht recht«, witzelte David. »Ich glaube, ich werde die heulenden Sirenen und die Ballereien ganz schön vermissen! Das Splittern von Glas oder die ständigen Hilfeschreie werden mir abgehen! Das Leben auf dem Land ist doch total langweilig.«
    Für den Rest des Weges leistete Nikki ihrer Mutter Gesellschaft.
    Je weiter sie nach Norden kamen, desto besser wurde das Wetter. In Boston war es heiß, drückend und diesig gewesen. Als sie die Grenze nach Vermont überquerten, war die Temperatur angenehm, und die Luft war klar und weniger feucht.
    In der allgemeinen Hitze des frühen Sommers wirkte Bartlet wie eine ruhige Oase. Blumenkästen schmückten beinahe jedes Fensterbrett. Als die Wilsons langsam durch die Stadt rollten, waren auf den Straßen nur wenige Menschen zu sehen. Offenbar machten die meisten Bewohner gerade ein Nickerchen.
    »Können wir nicht kurz anhalten und Rusty abholen?« fragte Nikki, als sie sich dem Haushaltswarengeschäft von Mr. Staley näherten.
    »Jetzt nicht, Nikki. Wir wollen uns doch zuerst mal ein bißchen häuslich einrichten«, sagte Angela. »Außerdem müssen wir erst eine kleine Hütte bauen, in der sich Rusty aufhalten kann, bis er stubenrein ist.« Schließlich erreichten sie ihr Ziel. David kletterte zuerst aus dem Laster. »Es ist wunderschön«, sagte er. »Aber ich befürchte, daß doch noch einiges repariert werden muß - jedenfalls mehr, als ich ursprünglich gedacht habe.« Angela stellte sich neben ihren Mann und blickte in die gleiche Richtung. Von den dekorativen Verzierungen waren einige vom

Weitere Kostenlose Bücher