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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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müßte ich mir auch noch darüber Sorgen machen.«
    »Schluß mit diesem pessimistischen Gerede!« Caldwell wurde energisch. »Ich habe nämlich eine gute Nachricht zu verkünden. Das Ärzteehepaar, das wir gemeinsam mit der CMV so heiß umworben haben, hat sich entschlossen, zu uns nach Bartlet zu kommen. Wir verfügen somit zukünftig in unserem Ärzte-Team über eine hervorragend ausgebildete Pathologin.«
    »Freut mich zu hören«, erwiderte Harold. »Das wird unsere Pathologie ja wohl voranbringen.«
    »Sie haben übrigens das alte Haus von Hodges gekauft«, fügte Caldwell noch hinzu.
    »Nein, wirklich?« staunte Harold. »Das hat doch was! Finde ich irgendwie witzig.«
    Charles Kelley startete den Motor seines Ferrari Coupe und gab etwas Gas. Der Wagen reagierte genauso, wie man es von diesem Wunderwerk der Technik erwartete. Als Kelley vom Parkplatz fuhr und dann kräftig beschleunigte, wurde er gegen die Rückenlehne seines Sitzes gepreßt. Besonders gerne fuhr er in den Bergen. Er liebte dieses Auto, weil es eine so herrliche Straßenlage hatte und weil es ihm immer wieder ein riesiges Vergnügen bereitete, sich mit diesem Flitzer in die Kurven zu legen. Im Anschluß an das Treffen mit den Krankenhausoberen hatte Kelley sofort bei Duncan Mitchell angerufen, weil er eine gute Gelegenheit witterte, den Mann an der Spitze des großen Versicherungsimperiums auf sich aufmerksam zu machen. Duncan Mitchell war der Direktor der CMV sowie der Leiter verschiedener anderer Einrichtungen in der Gesundheitspflege und mehrerer Krankenhausverwaltungsgesellschaften im Süden der USA. Bequemerweise befand sich die Zentrale der CMV in Vermont, wo Duncan Mitchell eine Farm besaß. Kelley war vor seinem Anruf sehr nervös gewesen, weil er keine Ahnung hatte, wie Mitchell reagieren würde. Doch der Direktor war ausgesprochen liebenswürdig gewesen. Kelley hatte den Mann zwar in seinen Vorbereitungen zu einer Reise nach Washington unterbrochen, aber Mitchell hatte ihm trotzdem großzügig angeboten, sich vor dem Flughafengebäude des Burlington Airports mit ihm zu treffen.
    Während der Learjet der CMV aufgetankt wurde, lud Mitchell Kelley ein, mit ihm auf dem Rücksitz seiner schwarzen Limousine Platz zu nehmen. Er bot seinem Untergebenen einen Drink aus der Autobar an, doch Kelley lehnte höflich ab.
    Duncan Mitchell war ein beeindruckender Mann. Obwohl er bei weitem nicht so groß war wie Kelley, wirkte er sehr mächtig. Er trug einen perfekt sitzenden, klassischen Anzug und eine dazu passende Seidenkrawatte, die von einer goldenen Krawattennadel gehalten wurde. Er hatte italienische Halbschuhe aus dunkelbraunem Krokodilleder an. Kelley stellte sich seinem Vorgesetzten vor und faßte ihm den Inhalt seines Gesprächs mit der Krankenhausverwaltung kurz zusammen; außerdem erwähnte er vorsichtshalber - weil Mitchell es vielleicht nicht wußte -, daß er der Regionalleiter für das Gebiet sei, in dem sich das Städtische Krankenhaus von Bartlet befinde. Doch Mitchell schien über Kelleys Position innerhalb der CMV bestens informiert zu sein.
    »Wir wollen dieses Krankenhaus irgendwann einmal kaufen«, sagte Mitchell.
    »Das habe ich mir schon gedacht«, erwiderte Kelley. »Unter anderem deswegen wollte ich auch einmal persönlich mit Ihnen reden.«
    Mitchell zog ein goldenes Zigarettenetui aus seiner Westentasche. Während er nachdachte, klopfte er die Zigarette gegen die flache Oberfläche des Etuis. »Mit einem solchen Landkrankenhaus kann man jede Menge Profit machen«, sagte Mitchell. »Vorausgesetzt natürlich, daß die Geschäftsleitung sorgfältig arbeitet.«
    »Da kann ich Ihnen nur zustimmen«, sagte Kelley schnell. »Worüber genau möchten Sie mit mir sprechen?« fragte Mitchell.
    »Über zwei Dinge«, antwortete Kelley. »Zum einen möchte ich mit Ihnen über ein Bonuspunkte-System reden, welches das Krankenhaus einführen will, um die Anzahl der stationären Patienten zu senken; das System soll so ähnlich funktionieren wie in unseren eigenen Krankenhäusern.«
    »Und worum geht es bei Ihrem zweiten Anliegen?« fragte Mitchell, während er den Rauch seiner Zigarette gegen die Decke der Limousine blies.
    »Einer unserer CMV-Ärzte verhält sich in letzter Zeit ziemlich eigenartig, wenn bei seinen Patienten nach Operationen Probleme auftreten«, sagte Kelley. »Er erzählt dann zum Beispiel, daß er nicht die Schuld für die Komplikationen trage und daß mit dem Krankenhaus irgend etwas nicht stimme.«
    »War er

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