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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ein ordentliches Gedränge vor den Duschen, und das Haarefönen und Rasieren zog sich eine ganze Weile hin. Zu guter Letzt mußte Nikki auch noch ihre Physiotherapie machen. So verstrichen beinahe eineinhalb Stunden, bevor schließlich alle abfahrbereit waren.
    Sie bestiegen ihre Autos in der gleichen Besetzung wie am Abend zuvor und durchquerten das von hohen Bergen umgebene Tal, bis sie die Interstate 93 erreichten. Als sie durch Franconia Notch fuhren, waren David und Angela vollkommen hingerissen von der wilden Schönheit des herbstlichen Laubwaldes, der vor der Kulisse der grauen, steil abfallenden Granitfelsen überwältigend wirkte. »Ich habe einen Riesenhunger«, sagte Nikki, als sie bereits eine halbe Stunde unterwegs waren. »Ich auch«, pflichtete Angela ihr bei. »Wo fahren wir eigentlich hin?«
    »In ein Restaurant mit dem Namen Polly’s Pancake Parlor«, antwortete David. »Trent hat mir erzählt, daß hier im Norden von New Hampshire jeder dieses Restaurant kennt.«
    Als sie endlich in dem Restaurant ankamen, teilte ihnen ein Kellner mit, daß sie noch vierzig Minuten auf einen Tisch würden warten müssen. Nachdem das Essen endlich vor ihnen stand, waren zum Glück alle der Meinung, daß sich das lange Warten gelohnt hatte. Die Pfannkuchen schwammen in reinem Ahornsirup aus New Hampshire, und sie waren einfach köstlich - genauso wie der geräucherte Schinken und die Wurst.
    Als sie auf ihrem Rückweg ins Waterville Valley einen landschaftlich besonders schönen Streckenabschnitt mit dem Namen Kancamagus Highway durchquerten, merkte David, daß sich am Himmel plötzlich schwarze Wolken gebildet hatten. Bei ihrer Ankunft in Waterville war die Wolkendecke bereits so dick, daß kein Sonnenstrahl mehr durchdrang, und die Temperatur war innerhalb kürzester Zeit auf etwa dreizehn Grad gesunken. Die vier Familien waren kaum in ihrem Apartment angekommen, als es Kevin schon wieder nach draußen drängte, um Tennis zu spielen. Eigentlich hatte niemand Lust, doch schließlich konnte er David dazu überreden, mit ihm zu spielen.
    Kevin war ein hervorragender Tennisspieler und besiegte David normalerweise ohne größere Schwierigkeiten. Doch an diesem Tag spielte er nicht so gut wie sonst. Schon bald mußte Kevin verärgert feststellen, daß David auf bestem Wege war, den Satz zu gewinnen. Aber Kevin gab nicht so schnell auf und strengte sich besonders an. Doch je mehr er sich bemühte, desto öfter machte er Fehler. Als David seinem Gegner irgendwann zurief, daß er den Ball ins Aus geschlagen habe, knallte Kevin erbost seinen Schläger auf den Boden. »Der Ball war nicht im Aus«, brüllte er. David hatte keine Lust auf Ärger. »Okay, was hältst du davon, wenn wir den Aufschlag wiederholen?« schlug er vor und hoffte, so die Situation entspannen zu können.
    Aber auch in der Wiederholung schaffte Kevin es nicht, den Punkt zu machen. Kevin wurde immer wütender und bezweifelte es jedesmal, wenn David einen Ball für Aus erklärte. Deshalb schlug David schließlich vor, das Spiel abzubrechen. Doch Kevin bestand darauf, bis zum bitteren Ende weiterzuspielen. Das taten sie dann auch, und David gewann.
    Auf dem Rückweg zum Apartment sagte Kevin kein Wort, und David gab es auf, ihn in eine Unterhaltung zu verwickeln. Ein paar herabfallende Regentropfen trieben sie zur Eile. Als sie die Wohnung betraten, verschwand Kevin sofort im Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Die anderen sahen David fragend an, der nur mit den Schultern zuckte. »Ich habe gewonnen«, sagte er und fühlte sich seltsamerweise irgendwie schuldig. Obwohl sie später am Abend mit reichlich gutem Essen vor dem gemütlichen Kaminfeuer saßen und dazu Wein und Bier tranken, wurde die Stimmung von Kevins schlechter Laune überschattet. Sogar Nancy, seine Frau, warf ihm vor, daß er sich kindisch verhalte. Ihr Kommentar löste dann zu allem Übel eine häßliche Auseinandersetzung zwischen ihnen beiden aus, die alle anderen gezwungen waren mitzuhören.
    Und am Ende steckte Kevin auch noch Trent und Steve mit seiner miesen Laune an, die für den Rest des Abends ihr Klagelied darüber anstimmten, wie schlecht ihre Arztpraxen liefen und daß sie sich ernsthaft überlegen müßten, aus Bartlet wegzugehen. Nachdem die CMV eigene Fachärzte eingestellt hatte, gab es für Steve und Trent nicht mehr viel zu tun.
    »Vielleicht solltet ihr so schnell wie möglich abhauen, so lange es überhaupt noch geht«, sagte Kevin und meldete sich damit zum

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