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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hatte. »Wir legen Nikki auf Zimmer 212.«
    Nikki lag gerade im Bett, als auch schon mehrere Krankenschwestern sowie technisches Personal herbeieilten, um sich um sie zu kümmern. Im Nu hatten sie Nikki eine Venenkanüle gelegt, durch die ihrem Körper Antibiotika zugeführt wurden. Ein Spezialist für Atemtherapie war bereits unterwegs.
    Als Nikki versorgt war, versprach David seiner Tochter, daß er im Laufe des Tages immer mal wieder bei ihr vorbeischauen werde. Außerdem wies er sie darauf hin, daß sie alle Anweisungen der Krankenschwestern und Pfleger befolgen müsse. Dann drückte er Angela ein Küßchen auf die Wange und Nikki eins auf die Stirn und machte sich auf den Weg.
    Zunächst schaute David noch mal bei Marjorie Kleber vorbei. Im Laufe der Monate war sie zu einer seiner Lieblingspatientinnen geworden. »Okay«, sagte David. »Was ist mit Ihnen los?«
    »Freitag nachmittag hat es angefangen«, sagte Marjorie. »Immer wenn ich etwas habe, fängt es freitags an, und ich habe natürlich zuerst gezögert, zum Arzt zu gehen. Ich habe mich ziemlich mies gefühlt. Am Samstag morgen tat mir dann das Bein weh. Und als ich in Ihrer Praxis anrief, hat man mir mitgeteilt, daß ich mich an Dr. Markham wenden solle. Er hat sich sofort um mich gekümmert und gemeint, daß ich wohl eine Venenentzündung habe und ins Krankenhaus müsse, um Antibiotika zu bekommen.« David untersuchte Marjorie und kam zu der gleichen Diagnose.
    »Meinen Sie auch, daß es nötig war, mich hier einzuliefern?« fragte Marjorie.
    »Auf jeden Fall«, versicherte ihr David. »Bei einer tiefen Venenentzündung sollte man kein Risiko eingehen. Wenn die Venen entzündet sind, können sich ganz schnell Blutgerinnsel entwickeln. Aber bei Ihnen sieht es recht gut aus. Ich nehme an, daß die Medikamente Ihnen schon geholfen haben.«
    »Ganz bestimmt haben sie mir geholfen«, sagte Marjorie. »Es geht mir schon zwanzigmal besser als am Samstag.« Obwohl David längst mit seiner Sprechstunde hätte beginnen müssen, verbrachte er noch weitere zehn Minuten an Marjories Bett, um ihr zu erklären, daß mit einer Venenentzündung nicht zu spaßen sei. Danach ging er zum Schwesternzimmer hinüber und überflog die Daten in Marjories Patientenakte. Es schien soweit alles in Ordnung zu sein.
    Bevor David das Schwesternzimmer verließ, fragte er die Oberschwester Janet Colburn, warum Marjorie in dem orthopädischen Bett liege.
    »Das hat keinen besonderen Grund«, erwiderte Janet. »Es stand zufällig in Zimmer 204 und wurde von keinem anderen Patienten benötigt. Marjorie liegt bestimmt bequemer in dem Bett. Die elektronische Steuerung, mit der man das Kopf- und Fußende aufrichten oder absenken kann, funktioniert bei dem orthopädischen Bett nämlich immer - und das kann man von den normalen Betten nicht gerade behaupten.«
    Mit einer kurzen Notiz hielt David in der Akte fest, daß er von nun an die Verantwortung für ihre Behandlung übernehme. Danach schaute er noch einmal bei Nikki vorbei. Der Spezialist für Atemtherapie war zwar noch nicht dagewesen, doch Nikki ging es schon wieder viel besser. David vermutete, daß allein die Flüssigkeitszufuhr durch den Tropf Nikki schon gutgetan hatte. Mit knapp einer Stunde Verspätung ging David schließlich zum anderen Teil des Gebäudes hinüber, um mit seiner Sprechstunde zu beginnen. Als er seine Praxis betrat, war Susan ziemlich aufgebracht. Sie hatte etliche Termine auf einen späteren Zeitpunkt verschieben und Patienten mit kleineren Wehwehchen auf einen anderen Tag vertrösten müssen, aber das Wartezimmer war trotzdem überfüllt. David schlüpfte schnell in seinen weißen Kittel und versuchte seine Mitarbeiterin zu beruhigen. Doch Susan verfolgte ihn auf Schritt und Tritt, während sie herunterspulte, wer alles angerufen und um Rat gefragt hatte.
    Er machte sich eifrig an die Arbeit und hatte kurz vor Mittag alles aufgeholt, was er am Morgen versäumt hatte. Dann gönnte er sich eine Unterbrechung, um ein paar Anrufe zu beantworten, die Susan am Morgen entgegengenommen hatte. Als erstes versuchte er, Charles Kelley zu erreichen.
    »Ich habe schon darauf gewartet, daß Sie mich endlich anrufen«, sagte Kelley. Er klang geschäftsmäßiger als sonst. »Im Moment sitzt mir gerade Ned Harper gegenüber. Er kommt aus unserer CMV-Geschäftsstelle in Burlington und ist für Kapazitätsauslastung zuständig. Ich fürchte, es gibt ein paar Dinge, über die wir uns dringend unterhalten sollten.«
    »Jetzt?«

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