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Todesengel

Todesengel

Titel: Todesengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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zu besichtigen. »Sie könnten natürlich auch gleich vorbeikommen und mir bei der Autopsie von Hodges assistieren. Was halten Sie davon?« fragte er. »Ich würde Sie wirklich gerne dabeihaben. Aber ich muß Sie warnen - wie die meisten Gerichtspathologen bin ich ein ziemlich anstrengender Lehrer.«
    »Wann wollen Sie die Autopsie denn durchführen?« fragte Angela. Wenn er bis Samstag warten würde, könnte sie vielleicht wirklich dabei sein, dachte sie sich. »Eigentlich war sie noch für heute vormittag eingeplant«, erwiderte Dr. Dunsmore. »Aber ein bißchen flexibel sind wir schon. Wir könnten die Obduktion auch auf heute nachmittag verschieben.«
    »Das ist wirklich sehr nett von Ihnen«, sagte Angela. »Aber ich glaube, mein Chef wäre nicht besonders begeistert, wenn ich hier während meiner Arbeitszeit verschwinden und zu Ihnen nach Burlington fahren würde.«
    »Das ist kein Problem«, bemerkte Dr. Dunsmore. »Ich kenne Ben Wadley schon seit vielen Jahren. Ich rufe ihn an und kläre die Sache mit ihm.«
    »Ich bin nicht so sicher, ob das wirklich eine gute Idee ist«, sagte Angela.
    »Unsinn!« erwiderte Dunsmore. »Überlassen Sie das mir. Ich freue mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen.« Angela wollte weiterprotestieren, doch dann merkte sie, daß Dr. Dunsmore bereits aufgelegt hatte. Nachdenklich legte sie den Hörer auf die Gabel zurück. Sie wußte nicht, wie Wadley auf den Anruf von Dunsmore reagieren würde, doch das würde sie früh genug erfahren.
    Wadley reagierte schneller, als sie erwartet hatte. Sie hatte kaum aufgelegt, da klingelte ihr Telefon schon wieder. »Ich sitze im Operationssaal fest«, sagte Wadley mit freundlicher Stimme. »Gerade hat mich der Leiter der Gerichtsmedizin angerufen und mir erzählt, daß sie ihm gerne bei einer Obduktion assistieren würden.«
    »Ja, ich habe auch gerade mit ihm gesprochen. Ich war mir nicht sicher, was Sie davon halten würden.« An Wadleys guter Laune erkannte Angela, daß Cantor noch nicht mit ihm geredet hatte.
    »Ich finde die Idee großartig«, fuhr Wadley fort. »Wann immer uns die Gerichtsmediziner um einen Gefallen bitten, sollten wir ihnen diesen tun. Es tut uns schließlich nicht weh, mit den Leuten freundschaftlich zu verkehren. Man kann ja nie wissen, ob wir nicht auch mal etwas von ihnen wollen. Deshalb sehe ich es sogar gerne, wenn Sie nach Burlington fahren.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Angela. »Dann mache ich mich gleich auf den Weg.« Sie legte auf, griff aber sofort wieder zum Hörer, um David über ihr Vorhaben zu unterrichten. Seine Stimme klang angespannt und traurig. »Du klingst ja furchtbar«, sagte Angela. »Was ist denn passiert?«
    »Frag mich bitte nicht jetzt«, erwiderte David. »Ich erzähle dir später alles. Das Wartezimmer ist brechend voll, und die Patienten werden langsam ungeduldig.« Angela berichtete ihm kurz von der Einladung des Gerichtsmediziners und davon, daß Wadley ihr erlaubt hatte, diese anzunehmen. David wünschte ihr viel Spaß und legte auf.
    Angela nahm ihren Mantel und verließ das Krankenhaus. Bevor sie sich auf den Weg nach Burlington machte, fuhr sie noch zu Hause vorbei, um sich umzuziehen. Als sie in den Hof fuhr, stellte sie überrascht fest, daß dort noch immer ein Wagen der bundesstaatlichen Polizei parkte. Offensichtlich waren die Leute von der Spurensicherung noch nicht mit ihrer Arbeit fertig.
    Alice Doherty kam Angela schon an der Haustür entgegen, weil sie befürchtete, daß etwas passiert war. Doch Angela beruhigte sie und fragte, ob die Polizei noch da sei. »Ja, sie sind schon seit Stunden im Keller«, erwiderte Alice.
    Da Angela sich für die Arbeit der Spurensicherung interessierte, ging sie hinunter in den Keller. Die Männer arbeiteten zu dritt. Sie hatten den gesamten Bereich unterhalb der Treppe mit Klebeband markiert und hell mit Flutlicht erleuchtet. Einer von ihnen suchte die Steine mit Hilfe modernster Methoden der Kriminaltechnik nach Fingerabdrücken ab. Ein anderer durchforstete vorsichtig den lehmigen Boden von Hodges’ Grab. Und der dritte hielt eine Speziallampe in der Hand, mit der er nach Fasern und verborgenen Spuren suchte.
    Nur der Mann, der nach den Fingerabdrücken suchte, stellte sich Angela vor. Sein Name war Quillan Reilly. »Tut mir leid, daß wir so lange brauchen«, sagte Quillan. »Das macht doch nichts«, versicherte Angela. Sie beobachtete die drei Männer eine Zeitlang bei ihrer Arbeit. Es wurde nicht viel geredet, denn jeder von ihnen

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