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Todesfee

Todesfee

Titel: Todesfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Glauben.
Veritas vos liberabit!
«
    »Schwester?«
    Fidelma blickte sich um. In der Tür stand ein dünner, blasser Mönch mit einer Hakennase und dünnen Lippen.
    »Ich bin Bruder Firgil. Da hast nach mir gefragt?«
    Fidelma steckte das Stück Pergament zu dem Schlüssel in ihr
marsupium
und wandte sich dem Mönch zu.
    »Bruder Fergal?«, fragte sie, den irischen Namen benutzend.
    Der Mann schüttelte den Kopf.
    »Firgil«, korrigierte er. »Mein Vater hat mich nach dem lateinischen Namen Vergilius benannt.«
    »Ich verstehe. Mir wurde gesagt, du hättest Pater Maílín von den fahrenden Söldnern berichtet, die in der Nacht, in der der Ehrwürdige Gelasius ums Leben kam, im Wald ihr Lager aufgeschlagen hatten.«
    »Das ist richtig«, gestand Bruder Firgil bereitwillig ein. »Ich bemerkte sie am Tag vor diesem tragischen Vorfall. Sie waren etwa zwanzig an der Zahl, Frauen und Kinder mitgerechnet. Sie lagerten draußen im Wald, ungefähr eine halbe Meile von hier entfernt.«
    »Was hat dich auf den Gedanken gebracht, dass sie für den Diebstahl und den Mord an Gelasius verantwortlich seien?«
    Bruder Firgil hob die Schultern.
    »Wer sonst außer gottlosen Söldnern würde eine solche Freveltat wagen?«
    »Bist du sicher, dass sie gottlos waren?«, fragte Fidelma bissig.
    |369| Der Mönch blickte sie einen Moment verwirrt an und zuckte dann abermals mit den Schultern.
    »Niemand, der mit Gott eins ist, würde es wagen, in Seinem Hause zu stehlen oder einem Seiner Diener Schaden zuzufügen, besonders nicht einem, der so alt ist wie der Ehrwürdige Gelasius. Das weiß doch jeder, dass die meisten solcher Söldner keine Christen sind.«
    »Gibt es einen Beweis dafür, dass sie den Diebstahl in der Kapelle verübt haben?«
    »Dass das Kruzifix und zwei goldene Kelche vom Altar fehlen, ist mir Beweis genug. Und der Ehrwürdige Gelasius besaß einen Rosenkranz, dessen Perlen aus grünem Marmor aus der Gegend von Conamara gefertigt waren und von dem man sagte, er sei vom heiligen Aílbe selbst gesegnet worden. Auch dieser Rosenkranz ist verschwunden. Und schließlich hat man den Ehrwürdigen Gelasius tot gefunden. Erhängt. Sind das alles keine Beweise?«
    »Doch nichts von allem, was du gesagt hast, beweist meines Erachtens, dass die fahrenden Söldner die Schuld daran tragen«, stellte Fidelma klar. »Gibt es irgendeinen eindeutigen Beweis dafür?«
    »Die Söldner lagerten am Tag vor dem Tod des Ehrwürdigen Gelasius im Wald. An dem Morgen, an dem man Gelasius erhängt fand und den Diebstahl entdeckte, erzählte ich Pater Maílín von meinem Verdacht. Er schickte mich aus, die Söldner zu beobachten, damit wir von dem örtlichen Stammesfürsten Krieger erbitten konnten, die sie gefangen nehmen sollten. Aber sie waren verschwunden. Sie hatten den Ort ihrer Verbrechen verlassen. Das ist der Beweis.«
    »Das ist höchstens ein Indizienbeweis, vor dem Gesetz gilt er nicht. Wurde der hiesige Stammesfürst informiert?«
    »Er sandte sofort Krieger aus, die den Söldnern folgen |370| sollten, doch ihre Spur verlor sich auf den steinigen Pfaden durch die Hügel und konnte nicht wieder aufgenommen werden.«
    »Ist irgendjemandem in der Nacht, in der all die schrecklichen Dinge geschahen, etwas Seltsames aufgefallen?«
    Bruder Firgil schüttelte den Kopf.
    »Der arme Gelasius muss als Einziger von den Dieben geweckt worden sein.«
    »Wie viele Brüder leben in dieser Gemeinschaft?«
    »Einundzwanzig.«
    »Es mutet seltsam an, dass ein alter Mann der Einzige sein soll, der in der Nacht etwas gehört hat.«
    »Du siehst, seine Hütte steht unmittelbar neben der Kapelle. Gelasius war oft bis spät in die Nacht wach und arbeitete an seinen Texten. Ich kann nichts Seltsames daran entdecken.«
    »Wo befinden sich, von der Kapelle aus gesehen, die Unterkünfte der anderen Brüder?«
    »Der Klostervorsteher bewohnt die Zelle neben dieser hier. Als Verwalter der Gemeinschaft habe ich die Zelle daneben. Der Rest der Brüder teilt sich das
dormitorium

    »Hat der Klostervorsteher einen festen Schlaf?«
    Bruder Firgil sah sie fragend an.
    »Was meinst du damit?«
    »Das spielt keine Rolle. Wann hat man bemerkt, dass etwas gestohlen wurde?«
    »Bruder Gormgilla fand Gelasius’ Leiche und schlug Alarm. Kurz danach stellte man fest, dass das Kruzifix, die Kelche und der Rosenkranz fehlten.«
    »Und weder in der Kapelle noch in diesem Raum wurde irgendetwas beschädigt, bevor Bruder Gormgilla hier durchs Fenster einstieg?«
    »Soviel ich

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