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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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sich Milo.
    Kotsos leckte sich die Lippen. Trommelte mit seinen Wurstfingern auf einen dicken Schenkel. »Dass wir Wohnprojekte übernehmen, ist für uns äußerst ungewöhnlich. Äußerst. Wir sind nicht nur Architekten, sondern vor allem Bauträger und Konzeptentwickler - daher sind die Projekte, die wir übernehmen von enormem Umfang, komplex und meistens international.«
    »Bezieht sich das auch auf den Nahen Osten?«
    Kotsos schlug ein Bein über das andere, hielt sich am Absatz seiner Sandale fest. »Sie haben unsere Website besucht, ja? Dann wissen Sie, dass sich unsere Arbeit zu einem großen Teil auf Dubai fokussiert, weil es ein faszinierender Standort ist, an dem sich die finanziellen Gegebenheiten auf eine ziemlich einzigartige Art und Weise mit ästhetischer Abenteuerlust verbinden.«
    »Gute Ideen und die nötige Kohle, um sie umzusetzen.«
    Kotsos lächelte. »Deshalb wird das Al Masri Majestic Hotel einzigartig und spektakulär werden, eine Ehrfurcht gebietende architektonische Leistung, zehn Sterne und mehr. Wir bohren vierhundert Meter tief in den Golf, um die Stützpfeiler für ein derart großes Gebäude einzubringen.«
    »Die Darstellung war ziemlich eindrucksvoll«, sagte Milo.
    Aalglatter Schlawiner.
    »Die Realisierung ist ein bahnbrechendes Projekt, Lieutenant. Buchstäblich und im übertragenen Sinn. Wir haben eine Möglichkeit gefunden, wie wir eine noch nie dagewesene Masse abstützen können - aber das interessiert Sie nicht, nehme ich an, Sie sind wegen eines Mordes hier.« Er ließ es so klingen, als handle es sich um etwas Belangloses. »Der sich bei einem Projekt ereignete, mit dem wir seit Jahren nichts mehr zu tun haben.«
    »Desmond Backer«, sagte Milo.
    Keine Reaktion. »Wer?«
    »Eins der Opfer.«
    »Eines? Gibt es mehrere?«
    »Zwei, Sir.«
    »Das tut mir sehr leid. Nein, der Name sagt mir nichts.«
    »Er war Architekt.«
    »Es gibt viele Architekten«, sagte Kotsos. »Der hier ist bei Ihrem Projekt gestorben.«
    »Unserem ehemaligen Projekt.«
    »Die Genehmigung wurde von DSD, Incorporated, eingereicht.«
    »Wenn das so in den Akten steht, trifft es zu.«
    »Gibt es für uns irgendeinen Grund zu der Annahme, dass es sich anders verhält?« Zögern. »Nein.«
    »Sir?«
    »Die Unterlagen sprechen für sich.«
    »Erzählen Sie uns etwas über DSD.«
    Kotsos schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, wie schon gesagt, beruht das Ganze auf vertraulicher -«
    »Sie können uns nicht mal sagen, wer Ihr Auftraggeber ist?«
    »Bedaure.«
    »Das war eine zivilrechtliche Übereinkunft, hier geht es jedoch um einen Kriminalfall.«
    »Lieutenant, ich würde Ihnen wirklich gerne helfen, aber die Bedingungen gelten ohne Einschränkung, und die Summe, die dafür bezahlt wurde, ist beträchtlich.«
    »Viel Geld.«
    Schweigen.
    »Sie haben DSD auf eine erhebliche Restsumme verklagt«, sagte Milo. »Die haben zugestimmt, zahlen aber in Raten und werden jeden Vorwand nutzen, um die Zahlungen einzustellen.«
    Kotsos seufzte erneut. »Es ist nicht einfach.«
    »Gibt es irgendeinen Grund dafür, dass wir DSD - oder irgendjemand, der mit DSD in Verbindung steht - krimineller Machenschaften verdächtigen sollten?«
    Kotsos dachte eine Weile nach, strahlte dann und klatschte in die Hände. »Okay, ich erzähle Ihnen das, weil ich nicht möchte, dass Sie meinen, ich wollte irgendetwas Wichtiges vor Ihnen verbergen. Was den Mord angeht, kann ich ganz ehrlich auf niemanden mit dem Finger deuten. Absolut nicht - wenn ja, würde ich es tun. Ein Mord gefällt niemandem, das Leben ist kostbar. Wenn sich Ihre Ermittlungen hingegen auf finanzielle…« Er lächelte und fuhr sich mit dem Finger über den Mund. »Ich habe genug gesagt.«
    Milo zückte seinen Notizblock. »Es geht um Mord, Mr. Kotsos. Das Finanzielle interessiert mich nicht. Nun, wie wär’s zunächst mit Namen von Leuten, die für DSD gearbeitet haben?«
    Kotsos’ Kopfschütteln wirkte aufrichtig bedauernd.
    »Hier ist ein weiterer Name für Sie, Mr. Kotsos: Helga Gemein.«
    »Wer ist das?«
    »Desmond Backers Chefin. Die Firma heißt Gemein, Holman und Cohen.«
    »Nie gehört«, sagte Kotsos. »Sie befassen sich mit grüner Architektur.« Kotsos schnaubte. »Albernes Zeug.«
    »Grün ist albern?«
    »Die grüne Idee als profundes Konzept für sich hinzustellen, als wäre das etwas Neues, Lieutenant, ist prätentiös und idiotisch. Die Griechen und die Römer - und die Hebräer, die Phönizier und die Babylonier, jede Hochkultur hat natürliche

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