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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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habe. Aber darum ging es nicht. Sie hatte keinerlei Anlass, ihre Nase irgendwo hineinzustecken.«
    »Wer wurde an ihrer Stelle engagiert?«
    »Niemand. Ich möchte keine Hilfe, es ist die Zeit und die Mühe nicht wert, die nötig sind, um jemand auszubilden.«
    »Was können Sie uns sonst noch über Brigid Ochs mitteilen?«, sagte Milo.
    »Schlechter Kleidergeschmack«, sagte Elena und betrachtete seinen zerknautschten Polyesterschlips, die ausgebeulten Chinos mit vielsagendem Lächeln. Kotsos zerknitterte Klamotten waren ihr keines Blickes wert.
    »Schlechter Geschmack inwiefern?«
    »Schlechte Stoffe, miese Passform, nachlässiger Schnitt. Bei all den Möglichkeiten, die man dank Outiets und dem Internet hat, gibt es keinerlei Entschuldigung dafür, sich nicht gut zu kleiden. Ich hätte wissen müssen, dass sich ihre Nachlässigkeit auch auf die Arbeit übertragen würde.«
    »Klingt so, als ob Brigid eher falsch als nachlässig war.«
    »Ja, vermutlich haben Sie recht.«
    »Was ist mit Desmond Backer?«
    »Wer?«
    »Ein Architekt, der mit ihr gestorben ist.«
    »Ein Architekt«, sagte Elena. »Vielleicht hatte sie so eine Art Fixierung.«
    »Aber natürlich«, sagte Markos Kotsos. »Architekten sind ja auch flotte Burschen.«
    Elena grinste. »Deine Limo zum LAX und der Abholdienst in Athen sind bestätigt. Ich habe Schwertlilien für deine Mutter bestellt. Blaue, ich nehme an, das ist okay.«
    »Bestens. Danke.«
    »Könnten wir bitte eine Adresse von dieser Agentur haben?«, sagte Milo.
    »Nicht nötig«, erwiderte Elena. »Fahren Sie einfach mit dem Aufzug ins Erdgeschoss.«
     
    Als wir auf den Aufzug warteten, lief ein nervöser Kerl in Nadelstreifen vorbei, der dauernd an seinen Haaren zupfte.
    »Wissen Sie irgendwas über Masterson?«, fragte Milo.
    Der Banker blieb stehen. Runzelte die Stirn. Murmelte »Geisterstadt« und lief weiter.
    Ding. Wir stiegen ein. »Masterson ist im Grunde genommen nichts als eine Clearingzentrale an der Westküste«, sagte ich.
    »Nur Kotsos und die kleine Streitaxt. Vielleicht waschen sie Geld für ein Ölkartell, betreiben einen internationalen Menschenschmuggelring oder sind als Lobbyisten für eine kannibalistische Diktatur tätig. Die Frage ist, worauf genau Brigid Ochs neugierig war.«
    »Der Hauptsitz von DSD war mal in Washington, D.C. Das riecht immer mehr nach internationalen Machenschaften.«
    Er rieb sich das Gesicht. »Bei Freunden wie dir.«
     
    Kersey und Garland, Agentur für Personalvermittlung und die Beschaffung von Führungskräften, befand sich in einer Ecke hinter der Snackbar im Erdgeschoss, nicht weit von den öffentlichen Toiletten entfernt.
    Die müde ältere Frau, die am Empfang saß, warf einen Blick auf das Foto von der Unbekannten. »Oy, die schon wieder. Was gibt es denn jetzt schon wieder?«
    Jody Millan stand auf dem Schild auf ihrem Schreibtisch. Ringsum waren gerahmte Fotos von geschminkten und kostümierten Enkelkindern verteilt.
    »Schon wieder?«, sagte Milo.
    »Das ist Brigid Ochs. Wir haben sie ausgemustert.«
    »Sie wurde für immer ausgemustert, Ma’am.«
    »Pardon?«
    »Jemand hat sie ermordet.«
    Jody Millan wurde weiß. »Mein Gott… das ist… wie immer Sie es bezeichnen… eine Aufnahme aus dem Leichenschauhaus? Ich habe meine Brille nicht auf.«
    »Sie haben sie auch so erkannt.«
    »So viel konnte ich sehen, aber…« Sie holte die Halbbrille heraus. »O mein Gott, mir wird schlecht. Wer hat das getan?«
    »Deswegen sind wir hier, Ma’am, weil wir es rausfinden wollen.«
    »Dann sind Sie an der falschen Stelle. Sie ist schon seit Monaten nicht mehr bei uns.«
    »Nachdem sie bezüglich Ihrer Referenzen gelogen hat, um den Job bei Masterson zu kriegen.«
    »Sie hat sie hergeschickt«, sagte die Frau. »Die Russin. Hätte ich mir denken können. Ich gehe jede Wette ein, dass sie danach genüsslich mit dem Finger auf mich gezeigt hat. Ein kleiner Ausrutscher, aber sie konnte es nicht abwarten, uns zu feuern.«
    »Elena?«
    »Ich habe ihr diesen Job besorgt, und das hat sich garantiert bezahlt gemacht, nicht wahr?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie hat als Sekretärin des Chefs angefangen und hat ihn sich dann geangelt.«
    »Der Chef ist Mr. Kotsos? Sie ist also Mrs. Kotsos.«
    »Die vierte«, sagte Millan. »Und zweifellos fest entschlossen, die letzte zu sein.« Ein bissiges Lächeln. »Wird sie von Ihnen überprüft? Sie war ziemlich wütend auf Brigid.«
    »Gibt es in ihrer Vergangenheit irgendetwas Interessantes?«
    Millan

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