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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Liste gearbeitet, als Delano Hardy den Kopf hereinsteckte und ihm einen Nachrichtenzettel überreichte. »Ist in meinem Fach aufgetaucht.«
    »Danke, Del.«
    »Keine Ahnung, warum ich dein Zeug kriege. Wir sind alphabetisch nicht mal annähernd beisammen.«
    »Ist das schon mal vorgekommen?«
    »Letzte Woche«, sagte Hardy. »Ein Haufen Werbebroschüren für diese falschen Wohltätigkeitsheinis, die so tun, als würden sie Geld für Cops und Feuerwehrleute sammeln. Die hab ich gleich weggeschmissen.«
    »Nochmals danke, Del.«
    »Hey, du würdest das für mich doch auch machen.«
    Hardy ging, und Milo las den Zettel. Er richtete sich auf, boxte in die Luft und sagte: »Willkommen daheim, Frau Lehrerin. Backers Schwester Ricki ist aus demYosemite zurück und möchte reden.«
    »Die Sommerferien sind vorbei«, sagte ich.
    Ricki Flatts Tonfall verriet, dass sie Schlimmes erwartet hatte, aber nicht so etwas Schlimmes.
    Milo versuchte behutsam vorzugehen, aber beim Überbringen von Todesnachrichten gibt es eben keine einfache Methode, und sie weinte lange. Er reckte sich und wollte die Lautstärke der Konferenzschaltung herunterdrehen, aber sie war bereits leise.
    »O Gott, Desi«, sagte sie. »Ich verstehe das nicht. War es ein Überfall? Irgendeine zufällige Sache?«
    Bei »zufällig«, dessen war ich mir sicher, klang sie angespannt.
    Milo hörte es ebenfalls; er zog die Augenbrauen hoch. »Wir versuchen nach wie vor, die Sache zu klären, Ms. Flatt, deshalb wäre alles, was Sie uns mitteilen können, hilfreich.«
    »Sie sind in L.A. Was könnte ich Ihnen schon mitteilen?«
    »Hatte Ihr Bruder irgendwelche Feinde, Ma’am?«
    »Natürlich nicht.«
    Bei »nicht« wurde ihre Stimme eine Idee höher.
    »Ms. Flatt, Ihr Bruder ist nicht allein gestorben. Eine Frau, die wir noch nicht identifiziert haben, war bei ihm. Wenn Sie wissen, wer sie war, würde das die Ermittlungen beschleunigen. Ich weiß, dass Sie eine schwere Zeit durchmachen, aber wenn ich ihr Foto einscannen und Ihnen mailen dürfte, wäre das eine große Hilfe.«
    »Natürlich mache ich das«, sagte Ricki Flatt. »Ich sitze hier und rühre mich nicht von der Stelle. Ich habe noch nicht einmal ausgepackt.«
     
    Zehn Minuten später: »O mein Gott, das ist Doreen!«
    »Doreen wer?«
    »Wie war doch gleich ihr Familienname… Doreen… Fredd. Mit zwei d, glaube ich. Aber ich kann Ihnen nicht sagen, weshalb mir das eingefallen ist. Sie und Desi kannten sich von der Highschool. Der Highschool in Seattie. Dort sind Desi und ich aufgewachsen. Ihre Nase ist anders - kleiner -, aber sie ist es eindeutig.«
    »Hatten die beiden etwas miteinander?«
    »Sie waren eher so was wie Freunde, aber ich kann es wirklich nicht sagen. Ich bin drei Jahre älter als Desi und habe mich nicht um seine persönlichen Angelegenheiten gekümmert.«
    »Doreen Fredd.« Milo gab den Namen in die Datenbänke ein. »Was können Sie mir sonst noch über sie erzählen, Ms. Flatt?«
    »Sie und Desi sind immer gemeinsam wandern gegangen. Sie alle - eine Gruppe Kids, die gern draußen, in freier Natur, waren. Einmal, da war ich schon auf dem College und nur in den Semesterferien daheim, kamen Desi und seine Wandergruppe vorbei, und Doreen war mit Giftsumach in Berührung gekommen. Sie hatte einen ziemlich schlimmen Ausschlag. Unser Dad hat sie versorgt, er war Feuerwehrmann und ausgebildeter Sanitäter - aber das interessiert Sie bestimmt nicht. Wollen Sie damit sagen, dass Desi in L.A. mit ihr gegangen ist?«
    »Offenbar handelte es sich um eine Liebesbeziehung.«
    »Doreen«, sagte sie. »Und sie ist ebenfalls… o mein Gott.«
    »Möchten Sie uns sonst noch irgendwas mitteilen, Ms. Flatt?«
    »Eigentlich nicht.« Angespannter Tonfall, zum dritten Mal.
    »Überhaupt nichts, Ma’am?«
    Schweigen.
    »Was ist mit Desi passiert?«, fragte sie dann. »Hatte es auf irgendeine Weise mit etwas Politischem zu tun?«
    Milo richtete sich auf. »Inwiefern politisch?«
    »Ach, vergessen Sie’s, ich rede Unsinn. Brauchen Sie mich zum Identifizieren der Leiche, Lieutenant?«
    »Nein, Ma’am, wir wissen, dass es sich um Ihren Bruder handelt, und die Bestätigung kann auch anhand von Fotos erfolgen, aber ich würde gern noch ein bisschen ausführlicher mit Ihnen -«
    »Ich komme runter«, sagte sie »Um mich um die… Formalitäten zu kümmern. Ich habe das schon mal gemacht. Bei meinen Eltern. Ich hätte nie gedacht, dass ich das für meinen kleinen Bruder machen muss - wie haben Sie Desi und mich

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