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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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weiter stört. Riesenmammutbäume werden so alt, Herrgott noch mal, sollen sie doch ihre goldenen Jahre in Frieden ausleben. Und wenn ich meilenweit durch gerodete Erde fahre, wo einst ein Wald war, stimmt mich das nicht gerade patriotisch. Auf jeden Fall hat Doreen nur Kleinkram verraten. Es kam nichts dabei raus, aber es hat eine Weile gedauert, bis wir ihren sämtlichen bescheuerten Hinweisen nachgegangen waren.«
    »Haben Sie sie noch mal wegen dem toten Jungen in Bellevue vernommen?«
    »Na klar doch«, sagte Lindstrom. »Sie ist nie von ihrer ursprünglichen Geschichte abgewichen: Sie war in der Nacht, in der es passiert ist, in ihrem gemütlichen Bettchen in Hope Lodge, war davon überzeugt, dass keiner ihrer Freunde etwas damit zu tun hatte, weil die so was nicht machen würden.«
    »Sie hat erwähnt, dass Backer ihr Reisebegleiter war«, sagte ich.
    »Aber sie hat ihn in keinster Weise belastet, Doktor. Jedes Mal, wenn wir seinen Namen zur Sprache brachten, hat sie ihn so hingestellt, als wäre er Hänschen Apfelkern, und kein verrückter Brandstifter. Trotzdem haben wir ihn überprüft, und wie Sie schon sagten, hatte er Architektur studiert und seine grünen Anwandlungen auf eine gesellschafdich akzeptable Art und Weise ausgerichtet.«
    »Wie lange hat es gedauert, bis sie ausgebüxt ist, nachdem Sie ihr volle Tarnung gegeben haben?«, sagte Milo.
    »Sie ist seit dreißig Monaten, zwei Wochen und drei Tagen von der Bildfläche verschwunden«, sagte Lindstrom. »Wenn Sie Stunden und Minuten wollen, muss ich in mein bundeseigenes Kabuff und den Taschenrechner benutzen. Ich wurde vor etwas über einem Jahr auf ihre Akte - und die der anderen - angesetzt und habe seither ihr Gesicht angeglotzt, ohne weiterzukommen. Dann taucht sie mit einem Mal in den Abendnachrichten auf, und ich hätte beinahe meine Schonkost ausgespuckt. Euer Künstler hat ziemlich gute Arbeit geleistet.«
    »Mein Name stand auch auf dem Bildschirm, Gayle. Aber statt zum Telefon zu greifen, haben Sie Hai gesagt, er soll mauern.«
    »Mir blieb nichts anderes übrig, die Anweisung kam von oben.«
    Als Milo nicht darauf einging, sagte sie: »Als wäre das bei euch anders.«
    »Angriff ist die beste Verteidigung, Gayle.«
    »Was wollen Sie von mir?«, sagte Lindstrom. »Kommen wir doch mal auf Ihre Polizistin in Hollywood zurück, die k.o. gesetzt und mit gespreizten Beinen fotografiert wurde, und raten Sie mal. Sie werden keine Spur von diesen schmutzigen Bildern mehr im Netz finden. Keine schriftlichen Berichte über den Einsatz. Was von oben kommt, dringt zu den Peons nach unten durch. Unsere Aufgabe ist es, die Schweinerei wegzuputzen.«
    »Na schön«, sagte Milo. »Kafka ist Gott, und wir sind alle Kakerlaken. Aber selbst Insekten wissen, wie man miteinander umgeht. Warum wollen mich Ihre Bosse bei meiner Ermittlungsarbeit behindern?«
    »Sie wollten sichergehen, dass alles bereinigt ist, bevor wir uns kontaktieren.«
    »Dass also alles, was uns in Doreens Akte nützen könnte, beseitigt ist, damit man nicht dumm aussieht?«
    »Zum Beispiel meine Fakten abklären. Zum Beispiel gestern Morgen einen plötzlichen Flug nach Seattie antreten, neben einem schnarchenden Typ in der Touristenklasse.«
    »Wenn ich Hai nicht genervt hätte, würden wir dann hier sitzen, Gayle?«
    »Auf theoretische Fragen kann ich nicht antworten«, sagte Lindstrom. »Tatsache ist doch, dass ich jetzt hier bin und Ihnen erzählt habe, was ich über Doreen weiß. Wenn es Ihnen hilft, Ihren Fall abzuschließen, feiere ich mit Ihnen. Denn einer meiner Aufträge lautet, Sie loszuwerden.«
    »Dann schreiben Sie doch einen Bericht voller Blödsinn. Ich bin der Kakerlakenhelfer.«
    »Helfen Sie erst mir ein bisschen weiter. Erzählen Sie mir zum Beispiel alles, was Sie über den Mord an Doreen wissen.«
    »Doreen und Backer hatten ein Stelldichein in einem großen Haus und wurden beim Akt überrascht.«
    »Autsch«, sagte Lindstrom. »Wie?«
    »Er hatte einen Kopfschuss, wahrscheinlich eine 22er, sie wurde erwürgt.«
    »Spuren?«
    »Ihre und seine Fingerabdrücke an den zu erwartenden Stellen, sonst nichts, nichts in Backers Bude. Bei Doreen gibt’s keine Bude, weil irgendeine namenlose Regierungsbehörde ihr geholfen hat, sich abzuseilen, und sie im Untergrund bleiben ließ, obwohl sie sie beschissen hat. Warum habt ihr ihre Daten nicht wieder zur Verfügung gestellt, als euch klar war, dass sie euch über den Tisch gezogen hat?«
    »So wird das eben nicht

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