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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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der Familie angezündet haben, weil Daddy Ratten gehalten hat. Ich rede von einem Haufen Holzfäller, die in der Nähe der Grenze zwischen Washington und Kanada wegen vernagelter Bäume blind wurden und Gliedmaßen verloren. Ein Ronald-Mc-Donald-Haus wurde mit Drohparolen besprüht und dann von lebenden Ratten überrannt, samt der Familien, die dort wohnten. Familien mit Kindern, die Krebs hatten, Herrgott noch mal. Alles nur, weil jemand keine Big Macs mag. Diese Leute sind Irre. Und darüber hinaus wurde mindestens ein Dutzend im Bau befindlicher Wohnhäuser abgefackelt. Warum sollten wir es also nicht mit Doreen versuchen? Jeder wusste, dass ihr das Dope gar nicht gehörte, warum also keinen Kuhhandel eingehen?«
    »Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen, dass Doreen etwas zu bieten haben könnte?«, fragte ich.
    »Sie hat meinen Vorgängern erklärt, dass es so wäre. Fing an zu plaudern, sobald sie sie hinter Schloss und Riegel hatten, behauptete, alles mögliche Insiderwissen über den radikalsten Zweig der Bewegung zu haben. Leute, mit denen sie in der Zeit, in der sie auf Achse war, in Kontakt gekommen wäre. Glaubwürdig war sie deswegen, weil sie darauf bestand, für alles, über das sie redete, straffrei auszugehen. Und weil sie anklingen ließ, dass sie mehr als nur eine unbeteiligte Zuschauerin gewesen sei.«
    Milo sagte: »Aber…«
    Lindstrom wandte sich ihm zu. »Für meinen Geschmack genießen Sie das viel zu sehr, aber meinetwegen, für Sie lasse ich mich zur Ader: Wir haben sie geschützt, und sie hat uns angeschmiert. Zufrieden, Pater O’Shaughnessy? Wie viele Ave Marias muss ich beten?«
    Milo antwortete nicht.
    »Im Nachhinein ist es einfach, ein Muster zu erkennen, aber seinerzeit?«, sagte sie.
    »Was für ein Muster?«
    »Sobald sie die Anklage wegen Drogenbesitzes los war, hörte sie auf zu plaudern und behauptete, sie hätte Angst um ihr Leben, brauchte eine neue Identität, ein sicheres Haus in einer anderen Stadt, Unterhaltszahlungen. Das hat Monate gedauert. Sobald sie alles hatte, hat sie Depressionen vorgetäuscht, hat gesagt, sie hätte keine Kraft mehr, mit dem Leben klarzukommen, hat mit Selbstmord gedroht. Das FBI hat einen Arzt damit beauftragt, sie auf Herz und Nieren zu untersuchen, und sie von einem Psychologen begutachten lassen.«
    »Lassen Sie mich raten - es war nicht derjenige, der ihr eine histrionische Persönlichkeitsstörung bescheinigt hat«, sagte ich.
    »Nein, es war tatsächlich ein anderer Doktor, der sie für eine Soziopathin hielt. Aber wir mussten mitspielen, konnten sie nicht zur Rede stellen. Das ging mehrere Monate so, dann kam sie mit einem neuen medizinischen Anliegen -«
    »Plastische Chirurgie«, sagte Milo.
    Lindstrom funkelte ihn an. »Spielen Sie nicht mit mir. Wiederhole ich Sachen, die Sie schon wissen?«
    »Es kam bei der äußerlichen Untersuchung in der Pathologie raus. Warum wollte Doreen mit einem Mal ihre Nase verkleinern lassen?«
    »Was meinen Sie denn? >Ich habe Angst, ich muss mein Aussehen verändern.<«
    »Des Backers Schwester hat sie trotz der Nase erkannt.«
    »Und warum hat sie sich nicht für irgendwas entschieden, das wirklich funktioniert hätte? Wie schon gesagt, im Nachhinein ist man immer klüger. Meiner Meinung nach wollte sie einfach schnuckeliger aussehen und sich die Sache mit Steuergeldern bezahlen lassen.«
    »Erst die Operation, dann die wundersame Genesung«, sagte ich. »Das hat ihr wieder ein paar Monate Verzögerung eingebracht.«
    »Bis sie endlich redete, war über ein Jahr vergangen. Es fing vielversprechend an, sie hat tatsächlich allerlei schreckliches Zeug ausgespuckt. Einschließlich einer Verbindung zwischen einheimischen Öko-Spinnern und ausländischen Terroristen, eine Axt große Armageddon-Verschwörung. Aber wie schon gesagt, es führte zu nichts.«
    »Hat sie Ihnen irgendwas Vexwextbaxes geliefext?«, sagte Milo.
    »Wie die meisten Lügner hat sie ihren Blödsinn mit ein paar Körnchen Wahrheit gespickt. Lächerliches Zeug, aber immerhin so viel, dass wir weitergemacht haben.«
    »Zum Beispiel?«
    »Falschmeldungen über das Sichten bedrohter Arten, um öffentliche Bauprojekte zu stoppen - falsche DANN, die an Bäume geschmiert wurde, dergleichen Zeug. Gewaltfreie Fischschützer, die mit Kanus aufgebrochen sind und Netze zerschnitten haben, Grüne, die sich auf alte Bäume hocken, damit sie nicht für den Bau von Einkaufszentren abgeholzt werden. Was mich, wie ich unter der Hand sagen muss, nicht

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