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Todesfeuer

Todesfeuer

Titel: Todesfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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anfing, könnten Sex und Kawumm eine prägende Mischung gebildet haben.«
    »Zwei ehemalige Straftäter, die den Grill mit ein bisschen Körperwärme vorheizen.«
    »Straftäter, die bei einer spektakulären Aktion davongekommen sind«, sagte ich. »Das erzeugt ein mächtiges Hochgefühl, und Menschen, die in jungen Jahren ein so wahnsinnig erregendes Erlebnis hatten, entwickeln häufig eine starke Bindung an diese Erfahrung.«
    »Pheromone und Brandbeschleuniger«, sagte Milo. »Dann zehn Jahre lang weiß Gott was. Was hältst du von dieser Fortsetzung: Backer wurde anständig, aber Doreen hat ihren Körper verkauft?«
    »Vielleicht haben ihn die Schuldgefühle weniger belastet. Doreen hingegen hatte jedoch so viele Gewissensbisse, dass sie sich bestrafen wollte. Oder er war schlauer und besser gebildet, stammte aus einer intakten Familie, die ihn unterstützt hat, und traf die klügeren Entscheidungen. Egal, weshalb sich ihre Wege getrennt haben, die beiden haben sich hier in L.A. wiedervereint.«
    »Chemie.« Er lächelte. »Organische Chemie.«
    »Vielleicht hat Backer trotz seines abgeschlossenen Studiums seine Nebenbeschäftigung nie aufgegeben, und jemand, der Teddys Opfer rächen wollte, hat sich mit ihm in Verbindung gesetzt. Zu seinem und Doreens Pech hat der Sultan aber Wind von der Sache bekommen. Dass man ihre Leichen im Turm liegen ließ, könnte eine Warnung an alle anderen sein, damit sie mit dem Sutma kein Schindluder treiben.«
    Milo stand auf, hob die Arme und berührte die niedrige Decke. »Desi und Doreen spielen mit den großen Jungs und büßen dafür mit einer Kugel im Kopf und dem Erstickungstod. Außerdem nimmt sich jemand allen Ernstes die Zeit und steckt eine Knarre dorthin, wo sie nicht hingehört. Was hat das alles mit den alten Bräuchen zu tun?«
    »Das war reine Einschüchterungstaktik, genau wie Jernigan meinte, um die Sache unter Kontrolle zu behalten - oder um Auskunft zu bekommen. Das Überraschungsmoment hat bei dem Mord eine große Rolle gespielt: Der Samenfleck an Doreens Schenkel deutet darauf hin, dass Backer weggezogen wurde, als er gerade kam. Beide wurden überwältigt, er wurde ausgefragt und anschließend erschossen, so dass nur noch eine eingeschüchterte, entsetzte Doreen übrig blieb. Und nur für den Fall, dass sie das nicht beeindruckt haben sollte, wurde die große Knarre gezogen.«
    »Du hast es echt drauf«, sagte er. »Ekelhafte Bilder zu zeichnen.«
    Auf den Punkt getroffen. Tausende von schlaflosen Nächten waren der Beweis dafür. Ich lächelte.
    Er ging ans Telefon. »Moses? Beschäftigt? Gut, kommen Sie her. Und fangen Sie an, an Ihrem Charisma zu arbeiten.«
     
    22
     
    »Klar«, sagte Moe Reed.
    Ohne jede Gefühlsregung übernahm er den Auftrag, noch einmal beim indonesischen Konsulat vorbeizuschauen.
    Als er zur Tür ging, sagte Milo: »Wollen Sie wissen, warum?«
    »Ich nehme an, dass irgendwas im Zusammenhang mit dem Gerücht wegen dem toten Mädchen aufgetaucht ist, und Sie wollen, dass ich bei meiner Quelle nach Einzelheiten nachhake.«
    »Nichts ist aufgetaucht, Moses. Deswegen müssen Sie nachhaken.«
    »Das Konsulat schließt um vier, aber ich bin bis drei dort. Wenn sie allein rauskommt, versuche ich sie anzusprechen. Wenn nicht, verfolge ich sie, bis sich eine Gelegenheit ergibt.«
    »Wie heißt Ihre Quelle?«
    »Das wollte sie nicht sagen, Lieutenant, und ich habe nicht darauf gedrängt, weil ich mir dachte, es ist wichtiger, dass sie mir irgendwas erzählt.«
    »Okay, Moses, wie ich schon sagte, Charisma. Wenn Sie ihr ein paar Drinks spendieren müssen, geht das auf mich. Und falls es ein schummriger, heimeliger Laden wird, wo Sie landen, verspreche ich, Dr. Wilkinson nichts davon zu verraten.«
    Reeds Angebetete war Anthropologin im Knochenlabor. »Liz ist cool. Und das Mädchen ist wahrscheinlich Moslemin. Die trinken nicht.«
    »Guter Einwand«, sagte Milo. »Okay, Süßholzraspeln ist immer noch angesagt.«
    »Soll ich sachte sein oder sie hart rannehmen?«, fragte Reed.
    »Sie sollen das tun, was nötig ist, um jedes bisschen Info rauszuquetschen, die sie über Prinz Teddy und die Schwedin hat.«
    »Ich denke, ich gehe ganz langsam vor und drohe ihr erst, wenn ich Blödsinn rieche, dann gibt’s dafür aber vollen Druck.«
    »Machen Sie das weiter, Moses.«
    »Was?«
    »Denken«, sagte Milo. »Seien Sie der Typ, der aus der Masse rausragt.«
     
    Ich fuhr mit dem Seville vom Revier weg, während Milo auf dem Beifahrersitz herumzappelte,

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