Todesfinal
besessen davon war. Außerdem ist der Stein im Grunde nichts wert. Die werden mich anhören, aber da wird sich niemand dafür interessieren.«
»Aber was willst du dann machen?«
»Ich weiß es nicht.«
Er schüttelte den Kopf. »Das ist wirklich unglaublich, dass ich nichts gemerkt habe.«
»Wenn ich schlafe, dann kann ein Erdbeben passieren. Ich schlafe einfach weiter.«
»Ich hab zu lange im Freien geschlafen. Da musst du sofort hellwach sein, wenn etwas ist. Das ist, wie wenn du eine eingebaute Alarmanlage hast.«
»Und jetzt hat diese Alarmanlage versagt.«
»So könnte man es sagen.« Skamper nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Er war kalt geworden. Skamper schüttete den Rest in die Spüle, ging zur Kaffeemaschine und schenkte sich die Tasse nach. Er füllte etwas Milch hinein und gab einen Löffel Zucker dazu. Dann setzte er sich wieder zu Arabella.
»Vielleicht hat der Einbrecher mit einem Betäubungsgas gearbeitet«, sagte Arabella.
»Könnte sein.«
»Ich hoffe, du hast noch keine Spuren verwischt. Das ist sehr wichtig, dass du nicht mehr in das Zimmer gehst. Ich muss mir erst alles genau anschauen.«
Skamper sah sie erstaunt an. »Warum?«
»Das ist doch klar, dass ich diesen Fall übernehme. Das ist genau der Fall, den ich immer haben wollte. Er ist mysteriös, vielleicht ein bisschen gefährlich und man muss nicht weit fahren. Ich bin froh, dass du nicht zur Polizei gehst, weil du mir bei der ganzen Sache vertraust.«
»Moment mal, davon war noch überhaupt nicht die Rede.«
»Aber, was willst du sonst machen? Das ist doch der ideale Fall für die Detektei Arabella-Investigations.«
»Das kommt überhaupt nicht in Frage.«
Arabellas Gesichtsausdruck zeigte tiefe Enttäuschung. »Glaubst du, dass ich diesen Fall nicht lösen kann, weil ich zu jung bin?«
»Ich denke, es ist am besten, wenn ich mich selbst darum kümmere.«
»Aber ich könnte gleich anfangen.«
»Nein«, sagte Skamper.
Arabella sah ihn kurz an, dann wandte sie den Blick ab und starrte ausdruckslos auf den Tisch vor ihr. Skamper blickte sie forschend an.
»Was ist los?«
Arabella sagte nichts.
»Du musst doch verstehen, dass das ziemlich gefährlich sein kann.«
»Du glaubst doch, dass ich dir nicht helfen kann, weil ich nicht studiert hab so wie Jasmin, dass ich zu doof bin für ’ne Detektivin.« Sie stoppte abrupt, starrte wieder vor sich hin, biss sich auf die Lippen.
Skamper atmete durch. »Arabella, wenn du wirklich glaubst, dass ich so denke, dann bist du aber ziemlich auf dem Holzweg. Ich will doch nur nicht, dass dir was passiert.«
Arabella schwieg.
»Und dass du doof bist, das kann doch wirklich nur denken, wer selber wirklich doof ist. Ich kenn niemand, der so originelle und verrückte Ideen hat wie du.«
Arabella sagte noch immer nichts.
»Zum Beispiel die Idee mit dem magischen Wasser. Ich wäre nie auf so was gekommen.«
Arabella sah auf. Skamper schien sie überzeugt zu haben. »Oder die Idee, dass wir deinen Urin verkaufen könnten.«
»Genau«, sagte Skamper. »Auf solche Ideen muss man erst mal kommen. Das kann man nur, wenn man wirklich was in der Birne hat.«
»Aber wegen dem Artefakt könnte ich doch recherchieren, ich kann Leute befragen. Du weißt, wie gut ich mit dem Computer umgehen kann.«
Skamper sah sie nachdenklich an, dann nickte er. »Okay, wenn du unbedingt willst, dann kannst du mir bei der Suche helfen.«
Arabella war begeistert. »Dann müssen wir nur noch über die finanzielle Seite reden.«
»Die finanzielle Seite?«
»Ich verlange fünfzig pro Tag plus Spesen.«
Skamper sagte nichts.
»Gut, für dich mach ich es für vierzig.«
»Arabella, jetzt lass den Blödsinn. Ich habe auch im Augenblick kein Geld. Ich kann dir was geben, wenn du mir hilfst mit Recherche und so. Aber irgendwelche Sätze und Spesen, das lassen wir.«
Arabella zog ihre Unterlippe hoch. »Na gut«, sagte sie. »Aber du musst mir eine Erfolgsprämie zahlen, wenn ich etwas Wichtiges herausfinde.«
»Okay. Wenn du etwas Wichtiges herausfindest, kriegst du eine Erfolgsprämie.«
Seitdem das Artefakt verschwunden war, hatte sich etwas verändert. Als könnte man im Haus den Verlust spüren. Doch es war noch etwas anderes, was Skamper beunruhigte. Er fühlte sich beobachtet. Am Morgen war er im Klinikum gewesen und hatte Viktor besucht. Viktor ging es gut, in einer Woche würde er den Gips abbekommen und dann würde es auch nicht mehr lange dauern, bis er das Klinikum verlassen
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