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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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hatte ihm Unterlagen mitgegeben, über denen er nach dem Abendessen gesessen hatte. Doch der sachliche Untersuchungsbericht hatte ihm nicht weitergeholfen.
    Am 10.   Juni 1986 war Vanderhorst zu einer Bergwanderung aufgebrochen. In einem kleinen Dorf im Thüringer Schiefergebirge. Er hatte in einer kleinen Pension die Nacht verbracht. Der Wirtin hatte er am Morgen erzählt, dass er sich auf dem Weg mit einem Freund treffen würde. Doch einen Namen hatte er nicht genannt.
    Drei Tage später war Vanderhorst von Spaziergängern in einem kleinen Tal gefunden worden. Man war sofort von einem Absturz ausgegangen, die Verletzungen, die die Leiche aufwies, die Fundstelle, alles deutete darauf hin. Doch bestimmte Umstände hatten dazu geführt, dass man eine Autopsie vorgenommen hatte, und als man entdeckte, dass Vanderhorst vergiftet worden war, hatte das dem Fall eine ganz neue Richtung gegeben.
    Skamper las den Autopsiebericht, doch die Fakten ließen den Fall nicht lebendig werden.
    Skamper wusste, dass das Entscheidende fehlte. Das, was sich zwischen Barewski und Vanderhorst auf der Bergwanderung zugetragen hatte. Was sie gesprochen hatten, was Barewski gegenüber Vanderhorst empfunden hatte. Was damals gewesen war, davon konnte nur Barewski selbst erzählen.
    Auch zum Rätsel im letzten Cache hatte Skamper keinen Bezug gefunden: Ich erwarte dich auf dem Friedhof der Kuscheltiere. Vanderhorst war, wie Markoven erzählt hatte, ein begeisterter Leser gewesen. Der Mord an ihm war 1986 geschehen. Ein Jahr vorher war der Roman »Friedhof der Kuscheltiere« auf Deutsch erschienen. Konnte man diesen Roman damals auch in der DDR kaufen? Skamper hatte keine Ahnung, aber vielleicht war Vanderhorst ja über Umwege an das Buch gekommen, und Barewski hatte es gesehen, als er ihn einmal besucht hatte. Oder sie hatten darüber gesprochen auf der Bergwanderung. Möglich war das. Oder der Cache hatte überhaupt nichts mit Barewski zu tun, war nicht mehr als der Scherz eines Geocaching-Witzboldes. Aber das glaubte Skamper nicht. Er war überzeugt, dass sie auf der richtigen Spur waren.
    Hatte er davon geträumt? Vom Friedhof der Kuscheltiere?
    Skamper lag im Bett und seine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit. Ein vages Gefühl sagte Skamper, dass sich etwas verändert hatte. Er setzte sich im Bett auf, ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen, die Konturen wurden schärfer.
    Er stand auf und ging in die Küche, wo er sich ein Glas aus der Vitrine nahm. Einen Moment lang ließ er das Wasser aus der Leitung laufen, dann füllte er das Glas voll. Er trank es in einem Zug leer und stellte es auf die Spüle.
    Er sah sich wieder um. Etwas fehlte. Plötzlich wusste Skamper, dass das Artefakt nicht mehr da war. Er stürzte zurück in sein Zimmer und schaltete das Licht ein. Die Stelle, wo das Artefakt gelegen hatte, war leer.
     
    »Und du bist dir sicher, dass du den Stein nicht verlegt hast?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Er lag immer auf dem Nachttisch.«
    Skamper und Arabella saßen am Frühstückstisch. Skamper hatte nicht mehr geschlafen, nachdem er entdeckt hatte, dass der Stein verschwunden war. Mit müden Augen und ungekämmten Haaren nippte er von einer Tasse Kaffee. Arabella saß ihm gegenüber. Sie war gerade vom Besuch bei ihrer Freundin zurückgekommen.
    »Du musst das doch gemerkt haben, wenn jemand in das Zimmer gekommen ist und den Stein genommen hat.«
    Skamper blickte starr vor sich hin. Genau das hatte er sich auch schon überlegt. Vielleicht hatte er so tief geschlafen. Zum Abendessen hatte er ein Bier getrunken. Dann keinen Alkohol mehr, nur Tee. Normalerweise wachte er beim kleinsten Geräusch auf. Das musste ein Profi gewesen sein. Jemand, der gelernt hatte, sich völlig lautlos zu bewegen und keine Spuren zu hinterlassen.
    »Hast du irgendeine Idee, wer das gewesen sein könnte?«
    Skamper zuckte mit den Schultern. »Vielleicht einer der Spinner aus den Internetforen, die glauben, dass der Stein etwas Magisches hat.«
    Nachdem Skamper den Diebstahl entdeckt hatte, hatte er noch in der Nacht alle Zugänge zum Haus kontrolliert. Doch er hatte nichts Auffälliges finden können. Am Schloss der Kellertür hatte er Kratzspuren entdeckt. Skamper ärgerte sich, dass er keine Sicherheitsschlösser hatte einbauen lassen. Das hätte er schon vor Jahren tun sollen.
    »Du musst zur Polizei.«
    Skamper lächelte. »Zu Dora? Die hasst den Stein. Die glaubt heute noch, es hätte unsere Ehe zerstört, dass ich so

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