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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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könnte.
    Skamper gab Viktor einen Bericht über die Ereignisse der letzten Tage, und während seiner Erzählung wurde ihm immer mehr klar, dass sie auf der Stelle traten. Ein zweites Mal erzählte er von der seltsamen Begegnung im Stollen und wie bei Markoven erschien ihm die ganze Szene irreal, als hätte er sie nur in seiner Einbildung erlebt.
    Er hatte den Mann im Stollen nicht gesehen, wusste nicht, ob das wirklich eine Pistole gewesen war, die er in seinem Nacken gespürt hatte.
    Vielleicht war das ja eine Inszenierung gewesen. Der Geocacher phantom23 hatte sich einen Scherz erlaubt, wollte seinem Cache einen besonderen Reiz geben. Vielleicht war die Pistole nicht echt gewesen und die vermeintliche Gefahr, in der Skamper sich geglaubt hatte, war nur Einbildung gewesen.
    Vielleicht war es tatsächlich Morlov gewesen und hinter Morlov steckte nicht der gefährliche Stasikiller Barewski, sondern nur ein harmloser Geocacher. Vielleicht hatte sich Skamper ganz einfach ins Bockshorn jagen lassen, und als er schließlich im Angesicht eines möglichen Todes beichtete, dass er einen Freund getötet hatte, war das zu viel für den Geocacher hinter ihm gewesen, die Situation war ihm über den Kopf gewachsen und er hatte keine andere Lösung gesehen, als Skamper niederzuschlagen und zu flüchten.
    So könnte es gewesen sein, und die Tatsache, dass in dem Versteck nur ein Scherzartikel gewesen war, ein künstlicher Kopf, unterstützte diese Theorie. Bisher hatten sie keine Spur von angeblichen Leichenteilen gefunden, alles war nur Illusion und Trugbild, und als Skamper Viktor von Markovens Mutmaßungen erzählte, kamen ihm die Theorien um den Stasikiller Barewski selbst wie die überspannten Fantasien eines Kommissars im Ruhestand vor, der einer Schimäre nachjagte.
    Viktor schwieg, als Skamper fertig war. Skamper sah in das nachdenkliche Gesicht seines Freundes.
    »Heute ist doch der Tag, an dem man nach dem Versteck auf dem Friedhof der Kuscheltiere suchen muss«, sagte Viktor.
    Skamper zuckte die Schultern. »Ehrlich gesagt habe ich keine Idee, was damit gemeint sein soll. Heute wollte mich Markoven anrufen. Er wollte einige Erkundigungen über diesen Morlov einziehen. Vielleicht ist ja dabei etwas herausgekommen.«
    »Friedhof der Kuscheltiere«, sagte Viktor und lauschte dem Klang der Worte nach, als könne er auf diese Weise hinter die Bedeutung der rätselhaften Formulierung kommen.
    Skamper hatte während der letzten zwei Tage den Roman von Stephen King gelesen. Aber auch das hatte ihm nicht die entscheidende Idee gebracht.
    »Vielleicht gibt es ja gar keine Story«, sagte Viktor. Er starrte ausdruckslos auf sein Bettlaken.
    »Wir bleiben auf jeden Fall dran«, sagte Skamper. »Und wenn da etwas Größeres dahintersteckt, dann kriegen wir das auch raus.« Skamper wusste nicht, woher er seinen Optimismus nahm, aber irgendetwas musste er sagen, um seinen Freund aufzumuntern.
    Dann verabschiedete er sich und ging. Das verschwundene Artefakt hatte Skamper nicht erwähnt. Er hatte Viktor schon genug schlechte Nachrichten überbracht.
    Dabei war er mehr und mehr zu der Überzeugung gekommen, dass das Verschwinden des Artefakts mit seinen Nachforschungen in der Geocaching-Szene zu tun hatte. Es war kein Zufall, dass das ausgerechnet jetzt passiert war. Skamper musste wieder an Morlov denken. Vielleicht hatte Markoven etwas herausgefunden. Als Skamper aus dem Krankenhaus zu seinem Auto ging, holte er sein Handy aus der Jackentasche und sah auf das Display. Eine SMS von Markoven war eingegangen. »Bisher nichts Neues. Rufe Sie am Nachmittag an.« Skamper steckte das Handy wieder ein.
    Als Skamper aus dem Kaufhaus trat, spürte er es wieder. Jemand beobachtete ihn. Das Gefühl hatte ihn schon den ganzen Tag begleitet, seit er aus dem Krankenhaus gekommen und mit seinem Ford Kombi in die Stadt gefahren war. Er hatte nach einer neuen Jacke gesucht, doch im Grunde hatte er die ganze Zeit gehofft, ihm würde beim ziellosen Herumstöbern auf der Bekleidungsetage noch der rettende Einfall kommen, was mit dem Friedhof der Kuscheltiere gemeint sein könnte. Aber ihm war nichts eingefallen und auch Markoven hatte nicht angerufen.
    Skamper stand vor dem Kaufhaus und sah sich um. Ein grauer Frühlingstag. Nach ein paar warmen, sonnigen Tagen war es wieder kalt geworden. Skamper blickte auf das Gewimmel in der Fußgängerzone vor ihm. Niemand, der sich auffällig verhielt oder ihn beobachtete. Aber Skamper spürte, dass da etwas war.
    Es

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