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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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kenne Sie, ich weiß, wie das ist, wenn man einen Freund tötet. Wenn man Vertrauen tötet. Wenn man tötet, was man liebt.«
    Der Kerl ist verrückt, dachte Skamper. Es gab keinen Zweifel, dass der Kerl neben ihm völlig durchgedreht war. Es war nicht nur, was er sagte, es war die Art, wie er es sagte. Als würden die Worte, die sie wechselten, in einer verschlüsselten Sprache bei ihm ankommen. In einer Sprache, die nur Morlovs verwirrter Geist verstand. »Ich habe niemanden umgebracht in Kolumbien. Lockroft starb in der Höhle, in die ich ihn gebracht hatte. Als ich ihn verließ, halluzinierte er, er war am Ende, genau wie ich. Wahrscheinlich hat er den nächsten Tag nicht mehr erlebt.«
    Morlov lächelte, auf Skamper wirkte das Lächeln wie die verzerrte Fratze eines Irren. »Das war die Geschichte für die Zeitungen. Die Wirklichkeit war eine andere. Die Wirklichkeit war, dass Lockroft eine Gefahr war. Dass Sie taten, was jeder getan hätte in Ihrer Situation. Es war Notwehr, reine Notwehr.«
    Skampers Herz klopfte schneller. Es musste Morlov gewesen sein, der ihm im Stollen eine Pistole in den Nacken gepresst hatte. Ihm hatte er alles anvertraut, er war sein Beichtvater gewesen.
    »Wir wissen beide Bescheid«, sagte Morlov und seine Stimme hatte etwas Hypnotisches. »Wir wissen, dass die Zeitungen sich auf die Story gestürzt haben, aus Sensationsgier die unglaublichsten Theorien entwickelt haben, aber nur derjenige, der dabei war, weiß, wie das wirklich ist und dass es keine andere Chance gab.«
    Skamper wollte sich wehren gegen die Stimme neben ihm. Es war, als würde sie in seine geheimsten Gedanken dringen.
    Er musste plötzlich an Markoven denken. An das, was ihm der pensionierte Kommissar von dem Profikiller Barewski erzählt hatte. Dann war es, als ob eine Stimme in seinem Kopf flüsterte. Markoven ist tot, sagte die Stimme. Immer wieder sagte sie diesen Satz. Markoven ist tot. Es war nicht eine Ahnung, es war Gewissheit. Deshalb hatte sich der alte Kommissar nicht bei ihm gemeldet.
    Skamper dachte, dass er irgendetwas tun musste, um diesen gefährlichen Irren neben sich auszuschalten, aber er war wie gelähmt, alles lief weiter und Skamper nahm seine Tasse und trank einen Schluck von seinem Cappuccino.
    »Wir sehen uns wieder«, sagte Morlov plötzlich. Er wandte sich ab, ging zum Ausgang und Skamper sah ihm nach, wie er durch die Tür ging, sich nach rechts wandte und verschwand.
     
    Skamper steckte sein Handy zurück. Er hatte zum dritten Mal versucht, Markoven zu erreichen, aber dessen Handy war abgeschaltet. Skamper saß im Foyer in einem Hotel in der Nähe der Burg. Hier war Markoven für die Dauer seines Aufenthalts in Nürnberg abgestiegen. Seit einer halben Stunde wartete Skamper schon. Er sah auf die Uhr über dem Empfang: Viertel nach fünf.
    Markoven sei mittags aus dem Haus gegangen, hatte die blonde Frau am Empfangstresen gesagt. Er habe aber für sechs eine Ayurveda-Massage gebucht, was bedeutete, dass er jeden Augenblick zurückkommen musste.
    Doch Markoven erschien nicht. Skamper ging noch einmal zu der Frau am Empfangstresen, die gerade telefonierte. Er wartete, bis sie aufgelegt hatte.
    »Entschuldigen, ich wollte noch etwas fragen wegen Herrn Markoven.«
    Die Frau nickte.
    »Hat er gesagt, wo er hingegangen ist?«
    Sie überlegte kurz, schüttelte den Kopf. »Nein, er hat sich nur erkundigt, ob der Termin zur Massage auch wirklich gebucht ist. Daher gehe ich davon aus, dass er bald kommt.«
    Skamper überlegte. »Ist Ihnen irgendetwas aufgefallen, als er mit Ihnen gesprochen hat?«
    Sie sah ihn misstrauisch an. »Sind Sie von der Polizei?«
    »Ich bin ein guter Bekannter von Herrn Markoven.«
    Sie zögerte.
    »Bitte, es ist sehr wichtig. Es könnte sein, dass sich Herr Markoven in großer Gefahr befindet. Ist Ihnen etwas aufgefallen, als Sie mit ihm sprachen?«
    Sie überlegte kurz, schüttelte dann wieder den Kopf. »Er hat sich sehr höflich verabschiedet und ist gegangen.« Sie sah zu den Broschüren, die links neben ihr auf kleinen Ständern steckten. »Moment, doch, da war etwas. Er ist noch einmal zurückgekommen und hat sich eine dieser Broschüren genommen.«
    »Welche?«
    Die Frau nahm eine gefaltete gelbgraue Broschüre aus einem der Ständer. Die Broschüre informierte über die Sehenswürdigkeiten, die es in Nürnberg gab.
    Skamper überflog die Seite. Plötzlich stockte er.
    Die große Teddybär-Ausstellung im Spielzeugmuseum.
    Skamper ärgerte sich, dass er nicht schon

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