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Todesflirt

Todesflirt

Titel: Todesflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Broemme
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Und aus. Schneller und immer schneller. Und noch schneller, japsend fast.
    »Hör auf«, sagte ich. Nun legte ich die Hand auf seinen Unterarm. Seine Atmung beruhigte sich ganz langsam. Mein Ärger verwandelte sich in Angst. Angst, die mir die Kehle zudrückte. Ich schluckte.
    »Tabea«, sagte er, »glaub mir – du bist das Beste, was mir in meinem ganzen Leben passiert ist. Bisher war alles nur scheiße, scheiße, scheiße. Und ich bin selbst dran schuld. Ich ganz allein. Wenn ich dich sehe, deine Familie, weißt du – so stelle ich mir das Leben vor. Das echte, richtige Leben. So muss es sein. So ist es gut.«
    »Aber dann leb doch mit mir.«
    Abrupt stand er auf, lief im Zimmer auf und ab, stieß mit dem Finger gegen den herabhängenden Bommel der Seidenschirm-Lampe.
    »Das würd ich total gerne. Aber … aber … es überfordert mich. Du kannst es dir wahrscheinlich nicht vorstellen – aber ich weiß einfach nicht, wie man sich in einer solchen Situation verhält. Worüber ich reden soll. Was man von mir erwartet. Das zieht mir den Boden weg. Und dann … deine Schwester, weißt du, ich …«
    Wollte er am Ende darauf hinaus, dass er Schluss machen würde? Wegen meiner Familie? Die Körperpartie rund um meinen Bauchnabel verkrampfte zu einem einzigen, harten Klumpen.
    »Ich kann das nicht – so tun, als fände ich sie ganz normal.« Er ließ sich auf den breiten Holz-Drehstuhl mit den ausladenden Armlehnen sinken, der vor meinem Schreibtisch stand, griff nach dem Spitzer mit dem globusgemusterten Gehäuse und drehte ihn nervös in den Händen.
    »Deswegen bist du am Samstag abgehauen? Aber warum hast du mich denn nicht gefragt? Ich hätte dir doch geholfen. Viele Leute haben Probleme, sich Juli gegenüber normal zu verhalten.«
    Er rollte zu mir heran, streichelte behutsam über mein Knie.
    »Aber du warst gleich so aufgebracht, als ich das mit dem Schwimmen gesagt habe.« Okay, da hatte er recht. Ich hasste es einfach, wenn Leute Juli als Objekt wahrnahmen und ihr nicht zugestanden, dass sie eine eigenständige Persönlichkeit hatte, dass man normal mit ihr reden konnte. Aber vielleicht hätte ich ihm das so erklären müssen. Ich nahm ihm den pausenlos trudelnden Spitzer aus den Händen, zog ihn vom Stuhl aufs Bett.
    »Entschuldige«, sagte ich also. Doch dann wurde mir klar – David flüchtete. Ich wollte mit ihm nicht über meine Schwester sprechen. Sondern darüber, wo er gewesen war.
    »David«, hob ich an. Ich wandte mich ihm zu, legte meine Hand um sein Gesicht, er schmiegte sich hinein wie eine Katze. »Sprich mit mir. Erzähl mir von der Scheiße. Vielleicht können wir sie zusammen wegspülen, auslöschen, was weiß ich.« Er schloss einen Moment die Augen.
    »Das geht nicht«, sagte er und sah mich wieder an. »Das kann ich nur ganz alleine.«
    Mein Gefühlskarussell begann, sich schneller zu drehen. Nach der Angst kam nun Enttäuschung und Wut.
    »Aber – wenn ich deine Freundin sein soll, dann musst du mir doch vertrauen. Ohne Vertrauen brauchen wir doch gar nicht zusammen sein.« Ich war sehr laut geworden und er wich vor mir zurück, rutschte ans untere Bettende.
    »Egal, was du getan hast – ich will es wissen. Du hast ja niemanden umgebracht, oder?«
    »Nein«, kam es wie aus der Pistole. »Aber trotzdem – ich kann das niemandem zumuten.«
    »Nur Luisa.«
    Er sah mich entsetzt an. Ich presste die Hände vor meinen Mund. Verdammt, wie konnte ich nur! Wie konnte ich nur ihren Namen erwähnen!
    »Woher weißt du von Luisa«, fragte er und klang fremd, scharf, Furcht einflößend.
    »Ich weiß gar nichts«, log ich und mir brannten die Wangen.
    »Keiner hier weiß von Luisa«, sagte er, immer noch aufgebracht.
    »Ich war …«, stammelte ich. »Ich war an deiner Wohnung – schließlich, wir waren verabredet für Dienstagabend. Und du warst es, der nicht da war. Du hast unsere Verabredung gebrochen, bist einfach abgehauen, ohne mir Bescheid zu sagen.« Er senkte den Kopf.
    »Ja, ich weiß, es tut mir leid.«
    »Ich hab durch das Fenster in deine Wohnung geschaut.« Wie einfach das Lügen plötzlich war. »Und auf dem Schreibtisch ist mir diese Postkarte oder was das war aufgefallen. Ich hab nur den Namen erkennen können. Sonst nichts. Echt!« Er entspannte sich. Aber dann fiel ihm ein: »Die Karte lag unter der Schreibtischauflage«.
    »Nein, die lag obendrauf, ich hab’s genau gesehen.« Er hielt den Kopf schief wie Socke, die nicht glaubte, dass die Hundeguttis alle waren.
    »Das tat

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