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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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bedeutete regelmäßig Zwölf-Stunden-Schichten. Kai hatte so viel zu tun, dass er bisher nur an einem einzigen Elterntreffen teilnehmen konnte.
    »Lani braucht etwas, worauf sie sich freut«, fuhr Rachel fort. »Sie wohnt nun seit neun Monaten hier und hat noch keine Freundinnen.«
    »Wie meinst du das? Sie ist doch die ganze Zeit mit ihrem Fußballteam auf Achse?«
    »Sich nach dem Spiel mit den anderen eine Pizza holen, das zählt nicht. Sie hat in den neun Monaten noch nie jemanden nach Hause gebracht. Seit Mia da ist, ist sie wie verwandelt und wieder die alte Lani aus Seattle. Dass wir auf dem Gelände des Centers wohnen, macht die Sache für sie nicht einfacher.«
    Wenige Geophysiker waren bereit, so lange Arbeitszeiten auf sich zu nehmen, deshalb hatte die dem Tsunami-Warnzentrum übergeordnete Behörde auf dem Gelände einige Wohnhäuser bauen lassen. Ihr größter Vorteil bestand darin, dass sie nur drei Straßenzüge vom Strand entfernt lagen. Andererseits war das Viertel ziemlich heruntergekommen, und Kai bestand darauf, dass seine Tochter nicht allein durch die Straßen ging.
    »Sie fühlt sich isoliert«, erklärte Rachel.
    »Vielleicht können wir ja in Zukunft mehr gemeinsam unternehmen, so etwas wie das Luau-Inselfest heute Abend.«
    »Kai, du meinst es gut, aber sie muss selbstständig werden. Sie wird nicht ewig dein kleines Mädchen sein.«
    »Doch, das wird sie.«
    »Du weißt, was ich meine.«
    »Ja«, seufzte Kai. »Ich weiß es. Ich finde aber trotzdem, dass sie mit der Sporttaucherei bis zum nächsten Jahr warten sollte.«
    »Ich fahre gerade in die Garage, die Verbindung wird gleich unterbrochen. Überleg es dir, und wir reden heute Abend noch einmal darüber. Ja?«
    »Okay. Ich denke darüber nach.«
    Es klickte. Rachel war weg.
    »Hat sie sich dich zur Brust genommen?«, meldete sich eine Stimme hinter ihm.
    Teresa Gomez stand im Zimmer. Wie die Mädchen trug sie ein ärmelloses Hemd und über ihrem Bikini einen Sarong.
    »O ja, die aggressive Verkaufstaktik.«
    »Und wie lautet deine Entscheidung?«
    »Ich denke noch nach.«
    »Viel Glück dabei. Ich habe nach fünf Minuten klein beigegeben.«
    Sie gähnte und streckte sich. »Ich brauche noch einen Schuss Kaffee.«
    Kai folgte ihr in die Küche. Lani und Mia unterbrachen ihr Gekicher und sahen Kai gespannt an.
    »Ich überlege noch.« Die Mädchen stöhnten laut auf. Er reichte Teresa die Kaffeekanne. »Ich habe gehört, ihr seid noch lange aufgeblieben, nachdem ich ins Bett bin.«
    »Rachel interessiert sich sehr für meine Ausbildung. Manchmal kommt mir der Verdacht, sie hätte Medizin studieren sollen.« Beim Füllen ihres Kaffeebechers sah Teresa zum Fernseher. Das Logo von TransPac Airlines erschien neben der Schulter der Ansagerin.
    »Ich kann nur hoffen, dass heute die Sonne scheint. Wenn ich den ganzen Weg von Seattle zurückgelegt haben sollte, nur um noch mehr Regen zu erleben, raufe ich mir die Haare einzeln aus.«
    »Keine Sorge. Der Wetterbericht heute Morgen hat tatsächlich Sonne gemeldet. Ihr werdet fantastisches Wetter haben.«
    »Nimm dein Handtuch und komm mit, wenn du schon mal frei hast.«
    »Frei? Schön wär’s. Ich habe Bereitschaftsdienst. Heute Morgen muss ich ein paar Leute herumführen, und anschließend will ich noch einen Artikel beenden, der im nächsten Monat in der Science of Tsunami Hazards erscheinen soll.«
    Teresa bedachte Kais Kleider mit einem kritischen Blick und lachte dann. »Ich hatte völlig vergessen, dass wir in Hawaii sind.«
    Er sah an sich hinunter und verstand, warum sie lachte. Für jemanden aus Seattle sahen das Hemd mit dem Blumenmuster, die Khakihosen und die Tennisschuhe nach Wochenende aus, aber er empfand sich als völlig normal gekleidet.
    »Das ist förmliche Kleidung für mich«, lachte er. »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Ich wollte meine Ruhe haben, bin aber überstimmt worden!« Sie wies mit dem Finger auf die Mädchen. »Also gehen wir an den Strand von Waikiki. Während sie schwimmen, sitze ich einfach nur herum und tue gar nichts.«
    Kai verzog das Gesicht. Wegen des Feiertags würde der Stadtteil Waikiki nicht nur von Touristen überlaufen sein, sondern auch von den Einheimischen der Inseln. Der Mai war ein beliebter Reisemonat, besonders die Festlandamerikaner verbrachten ihre langen Wochenenden gern auf Hawaii. In Honolulu hielten sich dann um die fünfzigtausend Besucher auf, und die meisten davon in Waikiki. Teresa würde sich anstrengen müssen, um am Strand ein

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