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Todesfracht im Jaguar

Todesfracht im Jaguar

Titel: Todesfracht im Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Unmöglich!
    Am Straßenrand, knapp in
Sichtweite, ließ Schwittei den Wagen zurück. Fußläufig machte er sich dann aus
dem Staub — in entgegengesetzter Richtung.

13. Rüffel für TKKG
     
    Die Verfolgung zog sich durch
zwei Stadtviertel. Sie endete vor der Tür einer Jugendstil-Villa. In ihr wohnte
die Hundedame. Welcher Rasse sie angehörte, wurde nie geklärt.
    Jedenfalls saß Oskar vor der
Tür auf den Hinterläufen, himmelte den Eingang an und hatte nur einen
beiläufigen Blick für die Verfolger, die auf Stahlrossen nahten.
    „Unglückshund!“ schimpfte
Klößchen. „Du bringst unser Programm durcheinander und mich außer Atem.“
    Im ersten Anflug von Grimm
hatte Gaby vorgehabt, ihrem Schlappohr selbige langzuziehen. Aber als sie ihn
jetzt sah, liebeskrank und sehnsuchtsvoll, überwog das Mitleid.
    Tim und Karl grinsten bis zu
den Ohren.
    „In Treue fest“, meinte Tim.
„Er würde morgen früh noch hier sitzen.“
    „Und um Mitternacht bringt er
ein Ständchen“, feixte Karl. „Er kann ja sehr laut singen, wenn er will.“
    Gaby legte ihm das Halsband um,
diesmal drei Löcher enger.
    Gutes Zureden half. Oskar kam
mit. Es war nicht nötig, ihn zu zerren. Aber ein dutzendmal sah er sich um.
Erst hinter der nächsten Kreuzung vergaß er die unbekannte Geliebte.
    „War ein ziemlich
zeitaufwendiger Spaß“, stellte Tim mit Blick auf die Armbanduhr fest. „Browski
ist sicherlich mit dem Training längst fertig und weggedüst. Egal! Wir knüpfen
dort an, wo wir aufgehört haben.“
    Sie radelten die lange Strecke
zu besagtem Parkplatz zurück. Dort machten sie große Augen.
    „Vermutlich ein Banküberfall“,
meinte Klößchen. „Oder Terroristen haben sich verschanzt. Ich gehe lieber nicht
zu nah ran.“
    Oskar begann zu wedeln. Er
hatte sein Herrchen, nämlich Kommissar Glockner, entdeckt.
    Gabys Vater stand bei einem
Krankenwagen, in den eben eine Trage geschoben wurde. Ein Mann, zugedeckt bis
zum Hals, lag auf ihr. Er schien bewußtlos zu sein. Notarzt und Sanitäter
bemühten sich um ihn.
    Die Ambulanz fuhr ab — mit
Blaulicht, aber ohne Sirenenklang. Glockner redete mit zwei Polizisten. Dann
bemerkte er die TKKG-Bande, die in breiter Front anrückte.
    „Ich denke, ihr seid im
Schwimmbad“, meinte er stirnrunzelnd.
    „Vielleicht morgen“, antwortete
Gaby. „Heute treiben wir uns rum. Was war denn hier los?“
    „Ein Raubüberfall. Einzelheiten
wissen wir noch nicht. Vielleicht ist es ein Racheakt. Der Sohn eines
berüchtigten Ganoven wurde niedergeschlagen. Offenbar hinterrücks, denn er hat
die Wunde am Hinterkopf. Er ist erheblich verletzt, noch bewußtlos und wohl für
längere Zeit nicht vernehmungsfähig. Wir fanden eine Pistole bei ihm, zu deren
Tragen er nicht berechtigt ist, und außerdem Wagenschlüssel. Aber nirgendwo
steht hier ein Porsche.“
    Wie vom Donner gerührt sahen
die vier Freunde ihn an. Nur Oskar verhielt sich gleichmütig, leckte lediglich
seinem Herrchen die Finger.
    „Ich schnall ab!“ meinte Tim.
„Und wenn es zehn Gürtel wären. Da haben wir also wegen unserem Vierbeiner das
Schärfste verpaßt. Verhindert hätten wir’s, möglicherweise, sogar. Sie sprechen
doch von Browski junior, Herr Glockner?“
    „Von Dieter Browski“, nickte
der Kommissar. „Wieso kennt ihr den?“
    „Kennen ist zuviel gesagt“,
antwortete Tim. „Wir wollten ihn ein bißchen beschatten. Ich sah zufällig, wie
er gestern beim Zirkus mit Caldo, dem Tierpfleger, redete. Daß Browski-senior
ein Übeltäter ist, konnten wir inzwischen ermitteln. Die Info besagt zwar, er
schiebe mit Waffen, aber wir denken — wegen des Sohnes’ Vertraulichkeit mit
Caldo — eher an Heroin. Das alles, Herr Glockner, hätten wir Ihnen heute noch
erzählt. Ehrenwort! Aber wir wollten ein bißchen Verdachts-Nährboden mitbringen
— ein wenig Hinweis-Humus, der Ihnen nützt.“
    Glockner sah alle der Reihe
nach an.
    Vier Blicke senkten sich.
    „Es wäre eure verdammte Pflicht
gewesen, mir das schon gestern zu sagen.“
    „Nicht böse sein, Papi“,
flötete Gaby.
    „Eure Alleingänge behindern die
polizeilichen Nachforschungen. Es geht um Rauschgift. Oswald Browski auf die
Anklagebank zu bringen, ist der Weihnachtswunsch jedes Staatsanwalts. Von OB —
wie er abgekürzt bei uns heißt — wird vermutet, daß er im Rauschgifthandel die
Fäden in der Hand hält. Natürlich habe ich schon gestern an ihn gedacht. Hätte
ich gewußt, daß sich sein Sohn beim Zirkus rum treibt, wäre ich bei

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