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Todesfracht im Jaguar

Todesfracht im Jaguar

Titel: Todesfracht im Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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in der Hand.
    „Du wunderst dich gar nicht
über meinen Besuch, Schwittei? Browski schickt mich.“
    „Ich weiß, weshalb du kommst.
Aber du wirst mich nicht anrühren. Sonst kannst du dich gleich am Gefängnistor
melden.“
    „Meinst du? Irrtum! Hattest
einen Unfall, wie? Da sind bestimmt ein paar Knochen übriggeblieben. Die kommen
jetzt an die Reihe.“
    Schwittei wich zurück. „Stop!
Ich habe dich eben fotografieren lassen — durchs Fenster. Und weißt du von wem?
Von Gaby Glockner, der Tochter von Kommissar Glockner. Von dem hast du
sicherlich gehört. Wenn mir jetzt was zustößt, Frese, haben die Bullen dein
Foto.“
    „Fällt dir nichts Dümmeres
ein?“

    „Guck doch raus! Gaby sitzt
schon auf dem Rad. Da — sie fährt ab. Versuch nicht, sie einzuholen.
Streifenwagen sind hier keine Seltenheit. Und Gaby hat’s nicht weit bis zum
nächsten Revier.“
    Frese stürzte ans Fenster. Er
konnte gerade noch sehen, wie eine blondhaarige Schönheit von ungefähr 13 oder
14 Jahren in die Pedale trat, einen Blick zum Fenster herschickte und dann um
die Ecke entschwand.
    Eine Kamera — das war Frese
nicht entgangen — hatte sie umgehängt.
    Verdammt!
    Er wandte sich Schwittei zu.
„Na gut! Diesmal gehe ich kein Risiko ein. Aber wir sind noch nicht miteinander
fertig. Bilde dir nicht ein, daß du Browski entgehst.“
    „Richte ihm aus, daß ich mit
der andern Sache nichts zu tun habe. Ich habe nur den Porsche geknackt.“

23. Wasserschlacht
     
    Klößchen schlief. Nur eine
energische Hand hätte ihn wecken können. Aber Leppich ging behutsam vor, als
dürfe er die Luft nicht bewegen, durch die er schlich.
    Karl befand sich gerade auf der
anderen Seite des ausgedehnten Sauerlich-Grundstücks. Erna war mit ihrem
Kleinwagen zum Coiffeur (Friseur) gefahren. Amalie, die Köchin, machte
Einkäufe; und Hermann, der Herr des Hauses, schuftete im Chefbüro seiner
Schokoladen- und Süßwaren-Fabrik.
    Leppich hatte also eine
günstige Zeit gewählt. Er schlich in die Garage, öffnete fast lautlos den
Schlag und glitt hinters Lenkrad. Seine Augen hatten sich noch nicht an das
Zwielicht gewöhnt. Von Klößchen bemerkte er daher nichts.
    Der Wagen fuhr an, rollte auf
die Straße und dann weiter in Richtung Fersengelder Landstraße.
    Erst als Leppich das Radio
einschaltete, erwachte Klößchen aus tiefem Vormittagsschlummer.
    Er blieb liegen wie gelähmt.
Aber er begriff. Er riskierte einen vorsichtigen Blick unter seiner Decke
hervor und erkannte Leppichs Hinterkopf.
    Halbtot vor Angst verkroch er
sich wieder unter der Decke.
    Um Himmels willen! Was jetzt?
dachte er. Die werden mich umbringen, die Ganoven. Wohin fährt Leppich? Am
besten, ich stelle mich tot. Schlangen machen das auch — wußte er aus dem
Bio-Unterricht — , wenn sie in Gefahr sind.
    Er blieb also unter seiner
Decke. Deshalb konnte er Tim nicht bemerken.
    Dem Anführer der TKKG-Bande
traten fast die Augen aus dem Kopf, als der Jaguar an der verrammelten
Imbiß-Bude vorbei glitt.
    Das darf doch nicht wahr sein,
dachte Tim — und duckte sich rechtzeitig. Er sah Leppich, wurde aber nicht
gesehen. Dann kurvte der Jaguar in die Einfahrt der Werkstatt. Er hielt auf dem
Hof. Leppich stieg aus, öffnete das Tor der Halle und lenkte dann den Wagen
hinein — neugierigen Blicken entzogen.
    Ein roter Wagen, der sich aus
entgegengesetzter Richtung näherte, zog Tims Blick magisch an: Der Alfa!
    Frese fuhr. Tim konnte sein
Gesicht erkennen. Es schien zu dampfen vor Wut. Der Alfa rollte auf das
Werkstatt-Gelände. Tim hörte, wie Frese was rief, nachdem er ausgestiegen war.
Aus der Halle kam Antwort. Frese stampfte straßenwärts und schloß das Tor der
Einfahrt.
    Logisch! dachte Tim. Die haben
jetzt was anderes zu tun. Das Heroin wollen sie rausholen. Dabei sind
Kfz-Kunden unerwünscht.
    Eine Telefonzelle stand nahe
der nächsten Kreuzung. Tim hatte Münzen in der Tasche, und der Apparat
funktionierte. Rasch ließ sich Tim mit Gabys Vater verbinden.
    „Herr Glockner, ich bin in der
Fersengelder Landstraße — vor Kfz-Werkstatt Leppich/Frese. Eben ist Leppich mit
dem Sauerlich-Jaguar gekommen. Wir haben da einen bestimmten Verdacht und...“
    „Ich weiß“, unterbrach ihn der Kommissar.
„Meine Tochter sitzt vor mir. Von einem Streifenwagen des siebten Reviers hat
sie sich herbringen lassen. Vorher hat sie Schwittei gerettet — listenreich.
Den wollte Frese vermöbeln. Und...“
    „Der ist auch hier. Eben
eingetroffen.“
    „Na prima! Und Gaby, wollte

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