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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gefahr. Dafür wurden sie schließlich bezahlt, aber Juan machte stets noch einmal auf die Risiken aufmerksam, ehe sie aktiv wurden. Hali, Linc und der andere Söldner der Corporation, ein ehemaliger Rettungsfallschirmspringer namens Michael Trono, zeigten sich auf alles vorbereitet.
    Der folgende Morgen war bedeckt und kalt. Als die Mitglieder des Teams ihre vorbestimmten Positionen einnahmen, hatte ein leichter Nieselregen eingesetzt. Die wenigen Leute, die auf der Straße unterwegs waren, suchten unter Regenschirmen Schutz und verkrochen sich in ihre Trenchcoats. Der Regen stellte kein Problem dar, sondern war ein Segen, denn er schien den morgendlichen Verkehr zu bremsen.
    Juan erreichte die Baustelle ohne Schwierigkeiten. Immerhin war dies sein dritter Besuch, und den schweren Motor kurzzuschließen, der den Kran antrieb, war ein Kinderspiel. Nachdem er im Turm hochgeklettert war, zitterte er vor Kälte und war völlig durchnässt. Aber glücklicherweise verfügte das Führerhäuschen über eine Heizung. Er schaltete sie an und trank aus einer Thermosflasche Kaffee, während er wartete. Um seinen Hals baumelte eine Infrarotbrille.
    Julia meldete sich wieder und informierte das Team, dass der gepanzerte Gefangenentransporter, der Rudy Isphording in die Stadt brachte, in zehn Minuten bei ihnen einträfe. Von seinem Aussichtspunkt hoch über den Straßen würde Juan den Konvoi fünf Straßen vor der Baustelle sehen können. Linc hatte den Sattelschlepper hinter dem lehmigen Baugelände geparkt. Juan konnte die Qualmwölkchen erkennen, die aus dem Auspuffrohr quollen, während Linc dort mit laufendem Motor ausharrte. Hali und die anderen saßen im Crash-Car, einem kleinen Van, den sie von einer Umzugsfirma in Luzern gebraucht gekauft hatten. Juan konnte sie nicht sehen, wusste jedoch, dass auch sie mit Infrarotbrillen und Gasmasken ausgerüstet waren.
    Die Nummer eins der Corporation ließ den Blick noch einmal über die Baustelle gleiten. Stapel von Baumaterial und überquellende Müllcontainer, groß wie Lastwagen, bedeckten den Bauplatz. Planierraupen und Bagger rührten sich nicht. In der Nähe des Bauwagens war keine Bewegung zu erkennen, weil noch gar kein Arbeiter erschienen war, um seine Schicht zu beginnen.
    Wenn sie sich an den Zeitplan hielten, den das Team der Corporation während der vergangenen Woche mit Hilfe seiner Beobachtungen aufgestellt hatte, dürfte der erste Arbeiter etwa eine halbe Stunde nach der Befreiungsaktion eintreffen. Das siebenstöckige Gebäude ragte als ein dunkles Skelett aus Stahl und Beton in den frühmorgendlichen Regenhimmel. Von seinem hohen Standort aus konnte er nicht erkennen, wo er und seine Leute den Rohbau mit Sprengladungen präpariert hatten.
    Sein Mobiltelefon klingelte. »Juan, ich bin’s.« Julia Huxley.
    »Isphordings Transporter hat gerade angehalten. Einer der Polizisten ist aus dem ersten Wagen ausgestiegen, um mit dem Fahrer zu sprechen. Moment. Ich glaube, alles ist okay. Der Polizist steigt wieder in den Wagen. In Ordnung, sie fahren los. Du müsstest sie in einer Sekunde sehen.«
    Weit entfernt auf der Straße kam ein Streifenwagen in Sicht, gefolgt von dem gepanzerten Gefangenentransporter und einem zweiten Streifenwagen. Sie hatten Blaulicht und Sirenen nicht eingeschaltet und hielten sich an das Schleichtempo des fließenden Verkehrs.
    »Okay, Leute, gleich ist Showtime«, sagte Juan über den Konferenzmodus seines verschlüsselten Mobiltelefons.
    Er wischte sich den Schweiß von den Händen ab und legte sie behutsam auf die Joystick-Kontrollen des Krans. Obwohl er noch nie einen Turmkran gesteuert hatte und die Höhe das Abschätzen von Abständen und Entfernungen ein wenig heikel machte, hatte er während seiner Jahre auf See doch genug Schiffskräne und Winden bedient, um zuversichtlich zu sein, mit diesem Riesen umgehen zu können. Er hatte den etwa dreißig Meter langen horizontalen Ausleger bereits über die Straße geschwenkt, und die Laufkatze, von der sich die Kabel abrollten, befand sich genau über der Fahrbahn. Der schwere Stahlhaken war bis auf zwanzig Meter über der Straße heruntergelassen worden.
    »Ich habe sie im Rückspiegel«, meldete Hali aus dem CrashCar.
    »Alle Brillen aufsetzen.« Wenn auch verzerrt, konnte Juan alle Einzelheiten gut erkennen, vor allem die infrarote Stroboskoplampe, die sie am Kranhaken befestigt hatten. Ohne Brille unsichtbar, erschien die IR-Lampe durch die leistungsfähige Optik wie eine Leuchtkugel. Die

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