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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Infrarotlampen am Kabel in seiner Hand zu erkennen, sonst aber kam er sich vor, als renne er durch einen Waldbrand.
    Der Fahrer des gepanzerten Wagens war vermutlich entsprechend ausgebildet, um sich mit Gewalt vom Unfallort zu entfernen, und schien auch im Begriff, genau dies zu versuchen, als Cabrillo die Sprengladungen zündete. Nun waren der Fahrer und seine Männer wie jeder andere auf der Straße vom Umfang der Explosionen, die das angrenzende Gebäude völlig ausradiert zu haben schienen, wie paralysiert.
    Hali eilte zum vorderen Ende des Transporters und schlang das Kabel um die Vorderachse. Er benutzte einen geparkten Wagen, um mit den beiden losen Enden in der Hand auf das Dach des Transporters zu gelangen. Er blickte hoch und sah, wie die IR-Lampe am Haken wie ein kleiner Stern in finsterer Nacht durch die grauen Wolken herabschwebte. Kasims Männer hatten ihre Kabel an beiden Hinterachsen befestigt und reichten Hali die freien Enden nach oben. Danach befreiten sie sich von ihren Brillen und Gasmasken und tauchten in der völlig verängstigten Menge unter. Die flüchtenden Fußgänger waren mit Zementstaub bedeckt und erinnerten an Geister, die durch ein nebliges Moor staksten.
    Oben im Turmkran manövrierte Juan den Haken direkt über das Bündel IR-Lampen auf dem Dach des gepanzerten Transporters. Er konnte erkennen, wie sie sich ein wenig bewegten, während Hali auf dem Wagendach einen sicheren Stand suchte.
    »Okay, das reicht.« Halis Stimme wurde durch seine Gasmaske gedämpft. »Du bist genau über mir. Lass den Haken noch etwa drei Meter runter.«
    »Drei Meter, Roger.« Juan ließ Kabel nach und verfolgte, wie die beiden von den Infrarotlampen erzeugten Lichtpunkte miteinander verschmolzen. Ohne die Lampen wäre es unmöglich gewesen, den Truck in dem Staubwirbel zu orten.
    »Anhalten.« Hali schob die Ösen am Ende der Kabel so durch den schweren Schnappverschluss des Hakens, dass alle sechs Enden gesichert waren. »Okay, großer Meister, jetzt bist du dran. Gib mir eine Sekunde, um zu verschwinden, und dann hoch mit dem Ding.«
    Der Amerikaner libanesischer Herkunft sprang vom Transporter herunter und wollte sich gerade vom Strom flüchtender Menschen mitziehen lassen, als ein Polizist aus dem ersten Streifenwagen plötzlich aus der Staubwolke auftauchte. Eine Zeit lang, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkam, starrten sich die beiden an. Die Augen des Polizisten weiteten sich in seinem mit Staub bedeckten Gesicht, als er begriff, dass der Gegenstand, den Hali in der Hand hielt, eine Gasmaske war. Das war aber auch schon die einzige Reaktion, die Kasim seinem Gegenüber zugestand. Weil es ihm an Eddie Sengs Kenntnissen in asiatischen Kampftechniken mangelte, entschied sich Hali für einen schnellen, soliden Tritt zwischen die Beine des Polizisten, ehe er davonsprintete.
    Er kam nur wenige Schritte weit, als er einen anderen Beamten entdeckte, der soeben auf der Beifahrerseite des Streifenwagens ausstieg, der die Nachhut bildete. Der Mann war von dem Verkehrsunfall und der Explosion zwar benommen, aber immer noch umsichtig genug, seine Taschenlampe und eine klobige automatische Pistole mitzunehmen. Er war auf halbem Weg aus dem Wagen, als er Hali durch den wogenden Zementnebel rennen sah. Trotz der Staubschicht erkannte er Halis arabische Gesichtszüge und zog blitzschnell seine Schlüsse. Er versuchte, die Waffe bis über den Türrahmen hochzubringen, obwohl der Schusswinkel völlig ungeeignet war. Hali warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Streifenwagentür, brach dem Polizisten einen Fußknöchel und nagelte ihn kurzfristig fest. Hali griff nach der Pistole, stellte fest, dass der Polizist die SIG-Sauer mit eisernem Griff festhielt, und rammte ihm den Ellbogen ins Gesicht, bis seine Finger nachgaben. Kasim entwand ihm die Pistole und setzte seine Flucht fort, einen bewusstlosen Polizisten auf dem Pflaster zurücklassend.
    Hoch oben über diesem Zweikampf bediente Juan Cabrillo einen Joystick, um den Haken hochzuziehen. Dabei spannten sich die Kabel, gaben nur ein wenig nach und hievten dann den sieben Tonnen schweren gepanzerten Wagen vom Erdboden hoch. Sobald das Fahrzeug zehn Meter über der Straße schwebte, drückte er den Joystick zur Seite, um den Kran gegen den Uhrzeigersinn zu drehen. Er verfolgte, wie das helle Infrarotleuchten durch die Staubwolken wanderte, dann verlangsamte er die Drehung, als der Wagen über die Straße kam, in der Frank Lincoln mit dem Sattelschlepper

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