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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zu finden und sich schnellstens zurückzuziehen.
    Die Schiffssäge hatte ihre von infernalischem Lärm begleitete Tätigkeit vor einigen Sekunden eingestellt, und Linc konnte nicht beurteilen, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war. Doch ehe die
Oregon
das Boot versenkte, das hinter ihnen her war, konnten sie es kaum riskieren, den Schuppen anzusteuern. Oder etwa doch?
    Mike Trono steuerte das Zodiac, und Linc gab ihm mit Handzeichen zu verstehen, was er tun sollte. Trono nickte wortlos und lenkte das leichte Boot in eine enge Kurve, die sie an der Rückseite des Schuppens vorbeiführen würde.
    Das Manöver gestattete dem Mehrzweckboot, die Distanz bis zum Zodiac erheblich zu verkürzen, und die Wächter an Bord bekamen Oberwasser. Ein Dutzend Gewehre feuerte gleichzeitig, und hätte Trono das Zodiac nicht mit einer waghalsigen Kursänderung fast zum Kentern gebracht, wäre sein Gummirumpf mitsamt den vier Männern, die darin saßen, zerfetzt worden.
    Linc und die anderen schossen zurück. Selbst Trono feuerte mit seiner Pistole, während er mit der anderen Hand den Gashebel bediente. Einer der Wächter auf dem Mehrzweckboot fasste sich an den Hals, während er nach vorn über die Reling stürzte.
    Er landete im schäumenden Wasser der Bugwelle und wurde sofort unter das Boot gezogen. Auch wenn seine Wunde nicht tödlich gewesen sein mochte, die Schrauben würden seinen Körper in Hackfleisch verwandeln, wenn das Boot über ihn hinwegrauschte.
    Die Verfolger schwenkten ab und gaben Trono Gelegenheit, die Fahrt zu verlangsamen, während sie den Schuppen auf der Rückseite passierten, als die Schiffssäge wieder startete – leiser diesmal, weil sie nicht durch Stahl schnitt.
    Sein Gewehr gegen seine Brust pressend, rollte sich Linc über die weiche Seite des Zodiac und fing den Aufprall aufs Wasser mit seinen massigen Schultern ab. Er blieb in der Kiellinie zurück, während Mike das Boot wieder beschleunigte und seine Fahrt parallel zum Ufer fortsetzte.
    Linc tauchte unter der stählernen Schürze des Schuppens durch und innerhalb des Gebäudes wieder auf.
    Dort war es hell genug, um zu erkennen, dass der Name des Schiffes im Innern von seinem Heck entfernt worden war. Aber da die Säge wieder rasselte, war es unmöglich, irgendwelche Stimmen zu hören, die ihm hätten verraten können, was hier los war.
    »
Oregon
, hier ist Sturmtrupp eins«, funkte er. »Ich befinde mich innerhalb des Schuppens und halte Ausschau nach dem Boss.«
    »Roger«, erwiderte Max umgehend. »Wir sind beinahe soweit einzugreifen, daher hast du freie Bahn. Viel Glück.«
    Linc funkte eine Bestätigung und schwamm am Schiffsrumpf entlang: auf der Suche nach einer Möglichkeit, an Deck zu gelangen. Dann hörte er den Knall eines Pistolenschusses über sich in der Nähe des abgeschnittenen Bugs.
    Sekunden später stürzten zwei Körper über die Reling des Schiffs. Beide waren schwarz gekleidet, einer in Kampfkombination und der andere in einem Nasstauchanzug. Das musste Cabrillo ein. Linc hatte keine Ahnung hinsichtlich der Identität der anderen Person, war jedoch nicht überrascht, dass ihre Silhouette eindeutig weibliche Kurven aufwies. Nur der Boss würde an einem Ort wie diesem eine Braut zum Anbaggern finden.
    Kaum war das Paar ins Wasser getaucht, als zwei Wächter an der Reling erschienen, die die Läufe ihrer Gewehre hin und her schwenkten, während sie nach den beiden Leuten Ausschau hielten, die über Bord gesprungen waren. Die Distanz war zu groß für Lincoln, um einen sicheren Schuss anzubringen, daher schwamm er lautlos weiter und hielt sich dabei in der Nähe des Laufgangs auf, der ein paar Meter oberhalb der Flutmarke rund um den Schuppen führte. Zweimal sah er Cabrillo und eine Frau, die ihm vage bekannt vorkam, zum Luftholen auftauchen.
    Linc war sicher, dass sie zu einer offenen Stahltreppe wollten.
    Dort musste Juan seinen Rebreather deponiert haben
, dachte er.
    Die Wächter schossen ins Wasser, jedoch erkannte Lincoln, dass sie keine Ahnung hatten, wohin Cabrillo geflohen war.
    Nach Lincs Schätzung war eine Minute verstrichen, seit Cabrillo das letzte Mal aufgetaucht war. Er wusste, dass der Boss ein hervorragender Taucher war, der leicht für zwei Minuten oder länger unter Wasser bleiben konnte, allerdings nicht nach einer Schießerei auf einem Schiff und nach einem Zehnmetersprung von seinem Deck. Also musste er sein Draeger-Gerät erreicht haben.
    Im gleichen Moment, in dem er zu dieser Schlussfolgerung

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