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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sekunden, dann sende Mayday auf den Notfrequenzen, aber drossle die Leistung so weit, dass nur unsere Freunde da draußen uns hören.« Cabrillo rief den Maschinenraum. »Max, erzeuge einen kleinen Rauchvorhang. Es soll so aussehen, als hätte es uns erwischt.«
    »Sie werden glauben, sie haben uns getroffen, und das Schiff liegt manövrierunfähig im Wasser«, sagte Eric voller Bewunderung. »Du lockst sie hierher.«
    »So ist es geplant«, gab Juan zu. »Linda, liefert das Sonar etwas Neues über das U-Boot?«
    »Negativ. Das Boot liegt jetzt eine Meile hinter uns. Ich kann weder Maschinengeräusche hören noch etwas anderes, bis auf ein wenig ausströmende Luft.«
    »Kannst du etwas über seine Maße sagen?«
    »Ja, und die sind höchst seltsam. Es ist etwa fünfundvierzig Meter lang und fast zwölf Meter breit. Nach konventionellen Vorstellungen eher kurz und gedrungen.«
    Juan ließ sich eine mögliche Erklärung durch den Kopf gehen. »Ein nordkoreanisches Mini-U-Boot, das uns irgendwie bis hierher verfolgen konnte?«
    »Der Computer hat kein Vergleichsmodell finden können, aber das ist nicht wahrscheinlich. Wir befinden uns vierhundert Meilen von der koreanischen Halbinsel entfernt, und ich habe das Gefühl, als läge dieses U-Boot hier schon seit einer Weile.
    Sie können uns unmöglich überholt haben.«
    Cabrillo hatte keinen Grund, an Lindas Einschätzung zu zweifeln. »Okay, behalt den Kahn im Auge. Im Augenblick hat der Piratentrawler absolute Priorität. Wir kommen später hierher zurück, um der Sache auf den Grund zu gehen.« Auf der anderen Seite des Raums schickte Hali Kasim seinen Notruf in den Äther und lieferte dabei eine oscarverdächtige Darbietung.
    »Motorschiff
Oregon
, hier ist der Trawler
Kra IV
, nennen Sie uns den Grund Ihres Notrufs.« Die Stimme, die aus dem Lautsprecher drang, war kratzig und so leise, als sendete das Piratenschiff mit nur geringer Leistung. Niemand konnte den Akzent identifizieren.
    »
Kra IV
, hier ist die
Oregon
, wir hatten offenbar eine Explosion in unserer Steueranlage. Das Ruder reagiert nicht, und wir treiben.«
    »
Oregon, Kra
. Wir sind etwa sechs Meilen von Ihnen entfernt und kommen, so schnell wir können.«
    »Das denke ich mir«, murmelte Hali halblaut, ehe er das Mikro einschaltete. »Allah sei Dank, dass Sie in der Nähe sind.
    Wir lassen die Treppe an Steuerbord herab. Bitte bringen Sie alles an Feuerlöschgerät mit, was Sie an Bord haben.«
    »
Kra
hat verstanden. Over.«
    Juan wechselte auf die Frequenz der taktischen Funkgeräte, über die Seng und sein handverlesenes Team miteinander kommunizierten. »Eddie, kannst du mich hören?«
    »Laut und deutlich, Chef.« Eddie wartete mit seinen fünf Männern in einem Korridor im verlassenen Decksaufbau. Die Soldaten trugen kugelsichere Kevlarwesten über schwarzen Tarnanzügen, und alle benutzten hochmoderne Nachtsichtgeräte der dritten Generation. Jeder war mit einer schallgedämpften MP-5-Maschinenpistole und einer SIG Sauer Automatik ausgerüstet. Ihre Munition war in der Waffenkammer gedrosselt worden, indem man die Pulverladung verringert hatte. Damit waren sie noch stark genug, um einen Menschen auszuschalten, aber sie würden das Opfer nicht durchschlagen und möglicherweise in der Enge des Schiffes eigene Leute in Gefahr bringen. An den Kampfgeschirren der Männer waren außerdem Blitzgranaten sowie genügend Reservemagazine für einen zehnminütigen Schusswechsel befestigt.
    Nur Eddie Seng trug Zivilkleidung, und zwar in Gestalt eines weit geschnittenen Regenmantels, der zwei kugelsichere Westen verbarg. Er war der Mann an der Spitze und hatte die Aufgabe, die Piraten zu begrüßen, wenn sie die Treppe heraufkamen, die soeben zum Wasser hinuntergelassen wurde. Sein Job war der gefährlichste. Er musste so viele Piraten wie möglich auf das Schiff locken, damit seine Männer, vorwiegend SEALVeteranen, sie ausschalten konnten. Er hatte eine einzige Pistole in einem Gürtelhalfter auf dem Rücken bei sich. Die Westen sollten ihm ein paar Sekunden Zeit verschaffen, falls die Piraten wild um sich schießend aufs Schiff kämen.
    »Mit was haben wir es zu tun?«, fragte Seng.
    »Mit einem Fischtrawler namens
Kra IV
. Sie wollen über die Steuerbordtreppe raufkommen, um uns beim Feuerlöschen zu helfen«, antwortete Cabrillo. »An ihrer Stelle würde ich mindestens neun Mann rüberschicken. Zwei für die Kommandobrücke, zwei für den Maschinenraum, vier für situationsbedingte Aufgaben plus einen

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