Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Anführer.«
    »Wir haben durchgegeben, dass die
Oregon
über eine Besatzung von rund fünfzig Leuten verfügt«, gab Eddie zu bedenken.
    »Dann schicken sie uns mindestens ein Dutzend.«
    »Das ist ein Argument. Hast du ausreichend Männer?«
    »Habe ich, solange die Maschinengewehre an Deck das Kanonenfutter ausschalten können, während wir uns auf die Offiziere konzentrieren.«
    »Klingt gut«, erwiderte Cabrillo. »Sag mir Bescheid, wenn du Sichtkontakt hast.« Die Besatzung im Operationszentrum verfolgte die Annäherung des Trawlers an die
Oregon
durch lichtempfindliche Kameras, die auf einem Deckskran montiert waren. Die
Kra IV
entsprach der Beschreibung, die von den wenigen Überlebenden der Piratenüberfälle gegeben worden war.
    Sie war etwa fünfundzwanzig Meter lang und ziemlich breit, hatte einen stumpfen Bug und ein offenes Achterdeck. Sie besaß einen hohen Ladebaum mit Rechteckrahmen über dem Heck, und man konnte einen einzelnen Frachtcontainer dicht hinter dem Steuerhaus erkennen. Die Verzerrung der Nachtoptik verhinderte nicht, dass die Mannschaft der
Oregon
deutlich sehen konnte, dass der Trawler schon ziemlich mitgenommen war. Die technischen Einrichtungen wirkten genauso heruntergekommen wie die an Bord der
Oregon
, und Juan kam zu dem Schluss, dass sich die Piraten der gleichen List bedienten, wie die Corporation sie anwandte, um ihre Gegner zu täuschen.
    »Das Zielobjekt liegt mit zwanzig Yards Abstand an Steuerbord«, funkte Eddie. »Ich kann ungefähr ein Dutzend Männer an Deck zählen. Sie sind vorwiegend mit Shorts oder Jeans bekleidet. Einige tragen Schlechtwetterkleidung. Sie scheinen irgendwelche Ausrüstungsgegenstände zu tragen, aber ich glaube, das soll nur Tarnung für Waffen sein.«
    »Verstanden.« Cabrillo rief in den Maschinenraum hinunter und bat Max, den Rauchvorhang zu stoppen. Da sie so gut wie keine Fahrt mehr machten, wehte der dichte Rauch über das Deck und würde sowohl Sengs Sicht als auch die der Männer behindern, die die ferngesteuerten Maschinengewehre bedienten.
    Eddie verfolgte, wie einer der »Fischer« ein Megafon hob, um die
Oregon
zu begrüßen. Also trat er aus dem Schatten und nahm eine Position am Ende der Gangway ein. Ein Schweißtropfen sickerte an seinem Brustkorb herab. »Wir sind froh, Sie zu sehen«, antwortete er mit der genau richtigen Mischung aus Angst und Erleichterung. Er bemerkte, dass sich der Rauchvorhang allmählich auflöste. »Ich glaube, wir haben das Feuer unter Kontrolle. Wir haben jedoch keine Information über das Ausmaß des Schadens, den es verursacht hat.«
    »Wir bieten Ihnen alle Hilfe an, die wir geben können«, erwiderte der Pirat. Eddie konnte trotz des Akzents den spöttischen Unterton deutlich heraushören. Während sich die Boote nebeneinanderlegten, machten Matrosen auf der
Kra IV
ihr Schiff an der Gangway fest, und zwei der Piraten schickten sich an, die Leiter hinaufzuklettern. Wenn der erste Schuss fiel, dann war dies genau der richtige Zeitpunkt.
    Eddie spannte sich, zog die Pistole aus dem Holster, hielt sie jedoch so, dass sie nicht zu sehen war.
    Mehrere Dinge geschahen während der nächsten Sekunden.
    Bisher unsichtbare Suchscheinwerfer auf dem Trawler flammten auf und tauchten die Steuerbordseite der
Oregon
in grelles weißes Licht und überlasteten die meisten Nachtsichtgeräte der Crew. Kurz vor Erreichen des Decks brachte der erste Pirat eine Automatik in Anschlag und feuerte in schneller Folge zwei Schüsse auf Eddies Brust ab und gab seinen Kumpanen ein Zeichen. Sie stürmten die Gangway hinauf, stießen drohendes Gebrüll aus, während ein weiteres Dutzend Männer aus dem Steuerhaus der
Kra IV
auftauchte.
    Eddie hatte das Gefühl, einen Hieb mit dem Vorschlaghammer vor die Brust bekommen zu haben. Er taumelte zurück. Sein Körper war taub und gefühllos. Er hörte mehr, als er spürte, wie ihm die Pistole aus den wie abgestorben erscheinenden Fingern rutschte.
    Vier der Piraten hatten das Deck erreicht, als Eddies Männer endlich reagierten. Zwei von ihnen wurden von der ersten Maschinengewehrsalve aus ihren versteckten Stellungen niedergestreckt, aber fünf weitere erreichten die
Oregon
, um sofort ihre Plätze einzunehmen. Dass sie auf Gegenwehr stießen, versetzte die Entermannschaft in Raserei. Sie kamen wie außer Kontrolle geratene Kampfmaschinen an Bord. Nach weiteren Sekunden entwickelte sich das Zahlenverhältnis fünf zu eins gegen die Kämpfer der Corporation und verschlechterte sich mit

Weitere Kostenlose Bücher