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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wieder normal atmen konnte. Es vergingen mehrere qualvolle Minuten, bis Eddie das Schott erreichte, durch das man in den Decksaufbau gelangte. Dort ergriff ihn ein Paar Hände und hievte ihn in Sicherheit.
    Durch den Korditrauch, der wie dichter englischer Nebel auf dem Deck lag, erkannte Cabrillo mögliche Ziele und nahm sie mit mechanischer Effizienz aufs Korn. Bis die Crew es schaffte, in dieser Schlacht die Oberhand zu gewinnen, konnte er nicht ernsthaft darüber nachdenken, Gefangene zu machen.
    Blut verteilte sich träge auf dem Deck, während die Zahl der Toten stetig zunahm. Dabei machten sich die SEALS nur noch durch gelegentliche kurze Salven bemerkbar. Offensichtlich hatten sie Verluste zu beklagen. Cabrillo entdeckte zwei Piraten, die, nachdem sie sich aus der Deckung eines Schotts herausgewagt hatten, über das Deck zum Sockel eines der Kräne sprinteten. Einer der Männer zog etwas aus dem Rucksack, den sein Partner trug. Juan erkannte die Rucksackbombe und streckte die Männer nieder, ehe sie es schafften, die Ladung scharf zu machen. Ein anderer Pirat versuchte, zum Decksaufbau zu gelangen. Während Cabrillo herumschwang, um ihn unter Beschuss zu nehmen, drehte sich eines der ferngesteuerten Maschinengewehre auf seiner Lafette. Der kurze Feuerstoß zerschnitt den Mann beinahe in zwei Hälften. Dies schien den Kampfeswillen der Piratenhorde zu brechen.
    Die restlichen Überlebenden – etwa zehn waren noch übrig – rannten zur Gangway, während der Dieselmotor der
Kra
aufheulte. Sie liefen mitten in ein mörderisches Feuer aus dem Decksaufbau. Indem sie sich zurückhielten, hatten Eddies Männer den Piraten vorgegaukelt, ihr Fluchtweg sei frei. Zwei stürzten aufs Deck, wo ihre Leichen auf ihrem eigenen Blut noch ein Stück weiterrutschten.
    Die
Kra
begann sich von der
Oregon
zu lösen und die Entermannschaft ihrem Schicksal zu überlassen. Cabrillo beharkte das Deck des Trawlers, doch dort gab es keine Ziele. Die Taue, die die Gangway am Fischerboot fixierten, befanden sich noch an Ort und Stelle, daher wurde sie allmählich aus ihrer Verankerung gerissen. Zwei Piraten befanden sich etwa in der Mitte der Gangway, als sich die
Kra
in Bewegung setzte. Die Gangway spannte sich wie eine Brücke von einem Schiff zum anderen, bis die Taue auf der
Kra
unter der enormen Spannung rissen. Die achtzehnhundert Pfund schwere Stufenleiter verdrehte sich, dann löste sie sich von der
Oregon
, ließ die Männer ins Meer stürzen und erschlug sie, als sie wieder auftauchten.
    Die
Kra
veränderte ihre Lage und verengte den Spalt, um den Männern auf der
Oregon
Gelegenheit zu geben, sich durch einen Sprung in Sicherheit zu bringen. Eric Stone durchschaute auf dem Steuermannssitz im Operationszentrum das Manöver, lenkte die
Oregon
nach Backbord und beschleunigte leicht, während die restlichen Piraten zur Reling hinübersetzten. Einer landete auf der Hauptwinsch der
Kra
. Hoch oben auf der Brückennock hörte Cabrillo Knochen brechen und beobachtete, wie der Körper des Mannes auf das Deck des Trawlers krachte. Ein zweiter Pirat prallte gegen den Rumpf der
Kra
, versank im Wasser und tauchte nicht mehr auf. Die restlichen sechs landeten in dem schmalen Spalt zwischen den beiden Schiffen.
    Juan hatte keine Ahnung, ob der Steuermann auf dem Fischerboot nicht gesehen hatte, was geschehen war, oder ob es ihm gleichgültig war. Er drehte das Schiff weiter auf die
Oregon
zu. Eric Stone aktivierte den Bugantrieb, um die
Kra
wegzuschieben, aber der querschiffs gelegene Schraubentunnel befand sich bereits vor dem Trawler, und der druckvolle Wasserstrahl ließ lediglich das Meer aufschäumen.
    Beide Rümpfe kollidierten mit einem Kreischen von Stahl auf Stahl, zerquetschten die Männer im Wasser und verwandelten Fleisch und Knochen in eine rote Paste, die der Wellengang von den Schiffsrümpfen abspülte, als die Schiffe auseinanderwichen.
    Juan angelte sich ein Walkie-Talkie aus einer Schublade im Ruderhaus. »Mark, Cabrillo hier. Sobald du wieder ein normales Bild hast, löchere den Kahn an der Wasserlinie. Mach den Hurensöhnen klar, dass sie nicht von hier wegkommen.«
    »Roger«, antwortete Mark Murphy.
    Während der Abstand zwischen den beiden Schiffen zunahm, beobachtete Cabrillo, wie ein Matrose auf der
Kra
das Kabel von dem Kran am Heck in ein paar Taue einhakte, die bereits mit einem Frachtcontainer verbunden waren, der dicht hinter dem Ruderhaus stand. Cabrillo feuerte mit seiner H&K ein paar Schüsse ab, doch von

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