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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Display des Wasserfall-Sonars. An der hinteren Wand des Operationszentrums befanden sich die Stationen für die ferngesteuerten Deckgeschütze sowie die Plätze der Experten für den Brandschutz und die Schadenskontrolle. Die restliche Mannschaft war auf die verschiedensten Positionen verteilt. Einige legten gerade ihre Spezialkleidung an, um im Brandfall einschreiten zu können, andere hielten sich entweder für ein direktes Eingreifen ins Kampfgeschehen bereit oder waren dafür zuständig, dass die automatischen Waffensysteme mit ausreichend Munition versorgt wurden. Eddie Seng leitete die taktischen Truppen an Deck, deren Aufgabe im Wesentlichen darin bestand, Eindringlinge abzuwehren. Juan konnte hören, wie sich Max über eine Sprechverbindung aus dem Maschinenraum mit Eric verständigte und ihm meldete, dass sämtliche Abschnitte des Antriebssystems im grünen Bereich arbeiteten.
    Was jedermann seine Gefechtsstation hatte einnehmen lassen, war Lindas Meldung gewesen, dass ein Kontakt, knapp fünfzig Kilometer von der
Oregon
entfernt, den Kurs geändert hatte und auf das Schiff zusteuerte. In der Welt maritimer Operationen war höchste Effizienz ein Muss. Eine Abweichung von ein oder zwei Grad konnte eine Reise um Hunderte von Kilometern verlängern und enorme Zusatzkosten zur Folge haben. Sofern kein Notfall vorlag – und da die Funkgeräte schwiegen, schien ein solcher nicht die Ursache für den Kurswechsel zu sein –, führte das sich nähernde Schiff irgendetwas im Schilde. Und da man sie gewarnt hatte, was zu erwarten sei, wusste die Mannschaft der
Oregon
auch, was nun möglicherweise auf sie zukam.
    Cabrillo nahm seinen Kommandoposten in der Mitte des Raums ein und betrachtete die Hightech-Anlagen ringsum. Er glaubte, dass er, als er das Operationszentrum entworfen hatte, im Unterbewusstsein vom Aussehen der Kommandobrücke in der altehrwürdigen Fernsehserie
Star Trek
beeinflusst worden war, und zwar bis hin zu dem großen Flatscreen-Monitor über Murphs und Stones Köpfen. Aber es waren nicht die Waffen oder die Sensoren oder die Computer, die die
Oregon
zu einem furchtbaren Gegner machten. Es waren die Leute in diesem Raum und all jene, die sie überall im Schiff unterstützten. Dies stellte Juans größtes Verdienst dar, nicht der Stahl und die Elektronik und die Waffen, sondern die beste Crew zusammengestellt zu haben, die zu kennen er je das Vergnügen gehabt hatte.
    »Alles bereit!«, rief er und schaltete die Computerschirme in der Nähe seines in der Mitte aufgestellten Sessels ein. Murph nannte diesen Platz den Kirk-Sitz.
    »Kontakt bei null-siebzehn Grad und mit zwanzig Knoten näher kommend. Abstand einundzwanzig Meilen.« Linda Ross gab die Daten durch, ohne vom Bildschirm aufzuschauen. Wie die anderen war sie mit einem schwarzen Kampfanzug bekleidet und trug eine SIG-Sauer-Pistole in einem Gürtel um ihre Taille.
    »Was kannst du über den Kontakt sagen?«
    »Länge wahrscheinlich gut zwanzig Meter mit nur einer Schraube. Das Schiff war mit vier Knoten unterwegs, so als schleppte es ein Netz, bevor es Kurs auf uns nahm. Es scheint, als wäre es eins dieser Fischerboote, die die Piraten so gerne benutzen.«
    »Irgendein Funkverkehr, Hali?«
    »Nicht vom Zielobjekt, Chef. Ich bekomme nur das übliche Geplapper von zwei Containerschiffen außerhalb unseres Einsatzgebiets herein.«
    Juan schaltete um auf den Hangar der
Oregon
. »Hier ist Cabrillo. Der Pilot soll dafür sorgen, dass der Robinson innerhalb von fünf Minuten starten kann.« Dann aktivierte er das schiffsinterne Interkom-System. »Hier spricht Juan Cabrillo. Wir haben ein Zielobjekt im Anmarsch, das genau unseren Erwartungen entspricht. Es scheint unwahrscheinlich, dass die Männer auf dem anderen Schiff in der Nahrungskette besonders hohe Positionen einnehmen, daher brauchen wir Gefangene und keine Leichen, wenn wir der Organisation den Kopf abschneiden wollen. Geht auf keinen Fall unnötige Risiken ein. Aber wenn ihr die Wahl zwischen Töten oder Gefangennehmen habt, dann versucht, sie am Leben zu lassen. Viel Glück.« Sein Blick wanderte wieder durch den Raum. In den Gesichtern der Anwesenden sah er weder angespannten Fatalismus noch erwartungsvolles Leuchten. Der nächste Zug musste von Seiten der Piraten erfolgen, und die Mannschaft wartete mit einer Haltung kühler Gelassenheit darauf.
    »Eric, bring uns runter bis auf acht Knoten. Wir müssen zu verlockend für sie erscheinen, um ignoriert zu werden, aber halt die

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