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Todesgarten

Todesgarten

Titel: Todesgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Holtkötter
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Lohmann bemerkten es ebenfalls. Kathrin
legte den Finger an die Lippen. Der Verwalter sah sie irritiert an, dann blieb
er stehen und trat einen Schritt zurück. Er sah sich nach Fluchtmöglichkeiten
um. Kathrin schlich bis zu dem Zimmer, lauschte eine Weile hinein und klopfte
vorsichtig gegen das Türblatt.
    Â»Herr Neubauer? Sind Sie da?«
    Der leichte Druck ihrer Knöchel reichte aus, um die
Tür zu öffnen. Anke hielt die Luft an. Keiner von ihnen hatte eine Dienstwaffe
dabei.
    Kathrin betrachtete das Türschloss. Es war aufgebrochen
worden. Im Innern war alles verwaist. Der große und spärlich möblierte Raum war
menschenleer.
    Â»Ist es hier in der letzten Zeit zu Einbrüchen gekommen?«,
erkundigte sich Kathrin.
    Der Verwalter wagte sich wieder ein paar Schritte vor.
»Nein, hier wurde schon seit Jahren nicht mehr eingebrochen.«
    Kathrin nickte und machte vorsichtig einen Schritt in
den Raum hinein.
    Anke seufzte. »Lohmann, ruf doch mal die Kollegen vom
Einbruch an, damit die sich das hier angucken.«
    Lohmann nahm sein Handy und verzog sich.
    Anke trat zur offnen Tür und blickte hinein.
    Kathrin deutete auf die Tür zum Badezimmer. Mit einer
schnellen Bewegung stieß sie die Tür auf und blickte hinein, doch das Bad
schien ebenfalls leer zu sein.
    Plötzlich machte sich Ankes Handy bemerkbar. Sie
wandte sich ab und zog es hervor. Michaels Nummer leuchtete auf dem Display.
Was zum Teufel …?
    Sie schaffte etwas Abstand zwischen sich und den anderen,
wandte ihnen den Rücken zu und ging ran.
    Â»Michael«, flüsterte sie, »es ist gerade wirklich
ungünstig.«
    Â»Ihr müsst da raus! Hörst du? Ihr müsst sofort rüber
in den Kink Klub. Neubauer will da jemanden erschießen. Jetzt gerade in diesem
Moment.«
    Anke blickte sich um. Das war doch wohl hoffentlich
ein schlechter Scherz. Michael konnte doch nicht tatsachlich …
    Â»Wo bist du, verdammt?«
    Lohmann und Kathrin drehten sich zu ihr um. Sie war zu
laut geworden. Mit einem gezwungenen Lächeln nickte sie ihnen zu und ging weiter
ins Treppenhaus, um ungestört zu sein.
    Mit leiser Stimme fuhr sie fort: »Was redest du da? Beobachtest
du uns? Bist du in der Nähe? Was soll das Ganze?«
    Â»Anke, bitte hör mir zu.« Seine Stimme war eindringlich.
»Vertrau mir, nur dieses eine Mal. Ich werde dir später alles erklären. Ich bin
in der Pension, oben auf dem Dachboden. Ich habe …«
    Â»Du bist wo ?«
    Sie war schon wieder zu laut geworden.
    Â»Bitte, Anke. Später. Bernd Neubauer ist mit einem
Jagdgewehr bewaffnet. Er ist im Klub. Er wartet dort auf einen Stroh, der
ebenfalls im Klub arbeitet.«
    Â»Der arbeitet da nicht, ihm gehört der Klub.«
    Â»Auch gut. Der Typ ist jedenfalls gerade eingetroffen.
Er geht in diesem Moment hinein, verstehst du? Und Neubauer sitzt dort mit dem
Jagdgewehr. Ihr müsst euch beeilen, sonst wird Neubauer ihn töten.«
    Â»Aber wie stellst du dir das vor?« Das war zu viel auf
einmal. »Komm sofort herunter und sag, was du weißt. Das ist doch affig, dieses
Versteckspiel.«
    Â»Nein, Anke. Verdammt, dann bin ich meinen Job los.
Ich darf hier doch gar nicht sein. Du musst mir helfen.«
    Sie hätte sich nie darauf einlassen dürfen. Sie hätte
Wolfgang von Anfang an einweihen müssen. Nun hatte Michael sie zu seiner Komplizin
gemacht.
    Â»Geh zurück in Neubauers Zimmer«, fuhr Michael beschwörend
fort. »Du findest die Hinweise auf der Fensterbank. Da sind eine Kamera mit
Fotos von Stroh und ein Eintrag, wann Neubauer zuschlagen will. Außerdem sind
da die Reinigungsmittel seines Jagdgewehrs. Der Waffenkoffer steht im Schrank.«
    Sie schüttelte den Kopf. Das konnte doch alles nicht
wahr sein.
    Â»Verstehst du, Anke? Du musst dafür sorgen, dass dieser
Stroh nicht erschossen wird. Die Zeit rennt uns davon. Du musst dich beeilen.
Ich erklär dir später alles.«
    Â»O Gott, du bist völlig wahnsinnig geworden. Was mach
ich hier nur? Ich möchte nicht mal mit dir reden.«
    Â»Beeil dich. Sonst stirbt er. Das geht dann auf dein
Konto.«
    Â»Auf mein Konto?« Sie holte
Luft. »Ich glaub das nicht. Also gut. Aber du bleibst mir eine Erklärung schuldig.«
    Â»Klar, versprochen.«
    Sie drückte ihn weg und ging zurück in den Flur. Ich
muss verrückt geworden sein, mich darauf einzulassen, dachte Anke. Kathrin und
Lohmann

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