Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
zurück, das ihr als dichter, feuchter Strang über die Schultern fiel. Es war zu dunkel, um aus dieser Entfernung auszumachen, wer sich da näherte, doch instinktiv wusste sie, dass es Emily war. Ein Gefühl der Unruhe überkam sie, als sie durch den feuchten Sand auf die Reihe von Segeltuchstühlen zuging, wo sie ihre Sachen gelassen hatte. Sie nahm ihr Strandtuch und wickelte es sich wie einen Sari um die Hüfte. Während sie ihren Roman in ihre Leinentasche stopfte, blickte sie auf und stellte ohne Überraschung fest, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte.
    Emily war keine zehn Meter mehr entfernt.
    Sie lächelte, als ihre Blicke sich trafen. »Hi!«
    Zoe erwiderte das Lächeln nicht. Sie hatte keine Lust, mit Emily zu reden. Nicht jetzt. Sie wollte nicht anfangen zu schreien. Andererseits konnte sie sie aber auch nicht ignorieren und einfach an ihr vorbeigehen. Nun ja, sie konnte schon, aber es kam ihr nicht richtig vor. »Ich wollte gerade wieder reingehen.«
    Emilys Lächeln ließ etwas nach. »Macht es dir was aus, wenn ich dich zurückbegleite?«
    Zoe unterdrückte ein Stöhnen. »Ich weiß nicht recht, Emily.«
    Emily kam näher und blieb erst knapp einen Meter vor ihr stehen. »Hör zu, ich weiß, dass in dieser Woche einiges dumm gelaufen ist. Keiner ist gut auf mich zu sprechen. Noch nicht einmal mehr Joe, das kannst du mir glauben. Aber du bist die Einzige, die zählt, Zoe. Du ...«, sagte sie mit bewegter Stimme. Sie klang, als wolle sie gleich in Tränen ausbrechen, sodass sie Zoe beinahe leidtat. »... du bist meine beste Freundin. Meine einzige wirkliche Freundin. Lass mich doch bitte einfach mit dir mitgehen, ich möchte dir etwas sagen. Wir müssen nicht richtig miteinander reden, ehe du nicht bereit dazu bist.« Eine einsame Träne rollte ihr über die Wange. »Wäre das in Ordnung? Bitte?«
    Zoe merkte, wie sie weich wurde. Und trotz allem, was passiert war, sah sie sich wider besseres Wissen außerstande, Emilys Bitte abzuschlagen. Sie war wirklich ihre beste Freundin. Immer noch. Selbst jetzt. Dies zuzugeben jagte ihr Angst ein, weil sie keine Ahnung hatte, was letztlich dabei herauskommen würde. Sie musste auch an ihre anderen Freunde denken. Sie alle hassten Emily. Es war nicht fair. Sie war erwachsen. Eigentlich sollte sie doch in der Lage sein, sich ihre Freunde selber auszusuchen. Sie seufzte. »Okay. Aber ...«
    Vor Schreck blieb ihr die Luft weg, als Emily sie packte, an sich zog und sie küsste. Emilys Zunge glitt zwischen ihre Lippen und spielte mit ihrer Zunge. Zoe stemmte die Hände gegen Emilys Schultern und versuchte sie wegzuschieben, doch Emily packte sie nur noch fester und hörte nicht auf zu küssen. Das Strandtuch löste sich und glitt zu Boden. Zoe versuchte den Kopf wegzudrehen, schaffte es, den Kuss für einen Sekundenbruchteil zu unterbrechen, ehe Emilys Mund wieder den ihren fand. Diesmal erwiderte sie den Kuss.
    Oh, Gott, heilige Scheiße, was tue ich da?
    Erneut stemmte sie die Hände gegen Emilys Schultern und schob, so fest sie konnte. Diesmal gelang es ihr, die Umarmung zu lösen, und Emily wankte ein paar Schritte zurück. Das Merkwürdige daran war: Sie wirkte kein bisschen verärgert. Sie lächelte noch immer und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen: »Du schmeckst immer so süß.«
    Zoe hob ihr Handtuch auf, schnappte sich ihre Tragetasche und schlug einen großen Bogen um Emily, als sie sich den Strand hinauf zum Haus aufmachte.
    Emily hastete ihr nach, wurde etwas langsamer, als sie Zoe einholte, und passte sich ihrem Tempo an. »Erinnerst du dich noch an unsere Nacht im Hotelzimmer?«
    Zoe erwiderte nichts darauf.
    Emily lachte. »Da hattest du mit Sicherheit keine Hemmungen. Wahrscheinlich hat das Koks dir geholfen, locker zu werden. Ich habe noch ein bisschen.«
    »Ist mir egal.«
    »Lügnerin.«
    Die Düne und der dahinterliegende Steg kamen rasch näher. Da Zoe es eilig hatte, wieder ins Haus zu gelangen, weg von Emilys unangenehmen Andeutungen, beschleunigte sie ihren Schritt, um die grasbewachsene Düne hinaufzutrotten.
    Als sie den Steg erreichte, schubste Emily sie zur Seite und betrat vor ihr den schmalen Übergang.
    Zoe blickte ihr wütend nach, während sie ihr folgte. »He! Was zum Teufel war das eben?«
    Emily lachte und ging einfach weiter, ohne zu antworten.
    Zoe kochte vor Wut. »Im Ernst, das war wirklich verdammt unverschämt. Was hast du für ein Problem?«
    Noch während sie die Frage stellte, glaubte sie bereits die Antwort zu

Weitere Kostenlose Bücher