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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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ein gebrochener Knochen aus dem zerfetzten Fleisch. Joe zitterte und schluchzte auf seinem Stuhl. Das war der Mann, den Emily vorgab zu lieben. Sie hatte ihn natürlich niemals wirklich geliebt. Wie so viel anderes hatte sie ihnen auch dies nur vorgemacht. Sie hatte keine Ahnung, welche Verbindung zwischen Emily und diesen Psychopathen bestand, begriff es auch nicht, aber es spielte auch keine Rolle. Es zu wissen, würde ja ohnehin nichts ändern.
    Sie hörte Schritte aus dem Flur, blickte in diese Richtung und sah das kahlköpfige Duo von seinen Sexspielchen zurückkehren. Der Typ sah keinen von ihnen an. Schlurfend verschwand er wieder, während das Mädchen zurück in die Küche ging. Wenige Sekunden später kehrte sie ins Wohnzimmer zurück, in der Hand das riesige Messer, mit dem sie sie vorhin schon bedroht hatte. Annalisa merkte, wie sich ihr der Magen umdrehte, als das Mädchen direkt auf sie zukam.
    »Sieh mich an.«
    Annalisa hob den Kopf und blickte dem Mädchen in die Augen.
    Die Kleine lächelte. »Du bist hübsch.«
    Dann packte sie eine Handvoll von Annalisas Haar und wickelte es sich fest um die Hand, um ihren Kopf starr zu halten. Annalisas Augen flackerten in den Höhlen, während sie zusah, wie sich die andere Hand des Mädchens mit dem Messer langsam auf ihr Gesicht zu bewegte. Als die Klinge nur noch wenige Zentimeter von ihrer Haut entfernt war, spürte sie die Hitze, die davon ausging.
    Sie schrie und fing an, schneller zu atmen.
    Jemand sagte: »Neineineineineineinein ...«
    Sie merkte, dass es ihre eigene Stimme war.
    Das Mädchen presste ihr die Klinge flach auf die Wange. Annalisa schrie auf, als sie spürte, wie ihr Fleisch versengt wurde und Blasen warf. Das Mädchen packte ihr Haar noch fester und schaffte es, ihren Kopf vergleichsweise ruhig zu halten, während sie ihr die Klinge weiterhin ins Gesicht drückte. Ihre Wange schmolz und der Geruch nach verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nasenlöcher. Sie holte tief Luft und stieß einen weiteren ohrenbetäubenden Schrei aus. Ihre Lunge fühlte sich an, als wollte sie gleich platzen, doch darauf achtete sie gar nicht. Sie hatte nicht vor, mit dem Schreien aufzuhören. Wenn sie alle nur laut genug schrien, würde ja vielleicht irgendjemand es hören, der ihnen helfen konnte.
    Schließlich ließ das Mädchen Annalisas Haar los. Die heiße Klinge entfernte sich von ihrem Gesicht, als die Kleine einen Schritt zurücktrat, um ihr Meisterwerk zu begutachten. Es schien ihr zu gefallen. »So. Jetzt siehst du nicht mehr so hübsch aus.«
    Sie kicherte.
    Annalisas Wange pochte und brannte. Es war beinahe unerträglich. Sie wünschte, sie würden sie einfach umbringen, damit es endlich vorüber wäre, aber ihr war klar, dass sie gerade erst anfingen.
    Ein niederschmetterndes Schuldgefühl übermannte Chuck, als er Missy hinaus auf den Balkon gehen und mit einem weiteren Stuhl zurückkehren sah. Dies war alles seine Schuld. Das war unleugbar. Hätte er an jenem Tag in der Kaffeebar seinen inneren Schweinehund bezwungen, wäre all dies nicht geschehen. Die Wahrheit ist komplizierter, entgegnete eine andere Stimme in seinem Kopf. Eigentlich lag es doch alles an Emily. Schließlich hatte sie Missy Wallace hierher geführt. Aber obwohl das stimmte, ließen seine Schuldgefühle nicht nach.
    Missy stellte den Stuhl vor ihn und setzte sich.
    Sie lächelte. »Hallo, Chuck!«
    Er funkelte sie wütend an, sagte jedoch kein Wort.
    Sie streckte ihm die Hand entgegen und sagte: »Ich glaube, man hat uns einander noch nicht ordentlich vorgestellt. Mein Name ist Missy Wallace. Ich bin eine berüchtigte Mörderin.« Sie blickte auf ihre Hand und senkte sie, ihr Lächeln wurde zu einem höhnischen Grinsen. »Oh, tut mir leid. Im Moment hast du ja keine Hand frei.«
    Diese Bemerkung entlockte dem kahlköpfigen Mädchen ein Kichern.
    Missy beugte sich zu ihm. »Also ... Chuck, was ist mit dir passiert, Mann? Du siehst ja aus, als hätte dich jemand als Punchingball missbraucht.«
    »Genau das.«
    »Wann ist es passiert?«
    Er seufzte. »Spielt keine Rolle.«
    Sie gab ihm eine Ohrfeige. »Sag’s mir.«
    Sie schlug nicht fest zu, aber er spürte immer noch die Schläge, die Emily ausgeteilt hatte, und es tat höllisch weh. »Es war spät in der Nacht, eigentlich schon am frühen Morgen, an dem Tag, nachdem ... ich dich beleidigt hatte. Ich ... ging allein einen trinken. Die anderen waren nicht dabei. Ich habe die ganze Nacht in der Bar gegenüber von unserem Motel

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