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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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und geräumig, ausgestattet mit einer Kücheninsel und unzähligen glänzenden Armaturen. Links vom Herd befand sich eine mit diversen Snacks überladene Arbeitsplatte. Unter anderem auch Chipstüten und Keksschachteln. Sie langte in eine offene Tüte, fischte sich einen Tortilla-Chip heraus, steckte ihn in den Mund und schmeckte den salzigen Geschmack auf der Zunge. Sie war versucht, die ganze Tüte aufzufressen. Seit gestern hatte sie nicht allzu viel Gelegenheit zum Essen gehabt. Die Speisekammer und der Kühlschrank im Haus des alten Knackers waren so gut wie leer gewesen. Darüber hatte sie sich furchtbar geärgert, darum hatte es ihr auch kein bisschen leidgetan, als sie ihm das Ohr abgesäbelt hatte.
    Allmählich wurde ihre Handfläche heiß.
    Das riesige Jagdmesser lag auf der Arbeitsplatte. Sie nahm es und legte die Klinge auf die rot glühende Herdplatte. Im Wohnzimmer schrie jemand. Es klang nach unvorstellbaren Qualen. Wahrscheinlich stellte Missy gerade etwas ziemlich Interessantes mit einem der College-Kids an. Rob konnte es nicht sein. Der machte nie mit. Sie wandte sich vom Herd ab und sah ihn ein gutes Stück abseits des Geschehens herumstehen.
    Er wirkte echt nervös.
    Vielleicht konnte sie ihn ja etwas beruhigen.
    Sie ließ das Messer auf der Herdplatte liegen und spazierte ins Wohnzimmer. »Hey, äh ... Missy?«
    Missy war dabei, den Typ, den sie Joe nannten, mit einer Zange zu foltern. Sie hielt in ihrem Tun inne und blickte zu ihr. »Ja?«
    »Kann ich mir Rob mal für ein paar Minuten ausleihen?«
    Rob hörte auf, den Boden anzugucken, lange genug, um aufzublicken und die Stirn zu runzeln.
    Erneut klemmte Missy die Zange um einen von Joes Fingern. »Na klar.«
    Julie nahm Rob bei der Hand und begann ihn aus dem Wohnzimmer über den Flur ins Schlafzimmer zu ziehen. Dort angekommen legte sie ihre Kleider ab und rekelte sich nackt auf dem üppigen Bett.
    »Fick mich, Rob!«
    Rob warf einen Blick zu der offenen Tür. Von dort, wo sie lag, konnte Julie die Rücken der an die Stühle gefesselten Leute sehen. Rob fuhr sich mit einer bebenden Hand über den Mund und blickte sie an. »Sollten wir die nicht zumachen?«
    »Nein.«
    Rob seufzte.
    »Ich möchte die Schreie klar und deutlich hören. Das macht es geiler.«
    Der Ausdruck auf Robs Gesicht war zum Totlachen. Sie sah Entsetzen und Abscheu. Und Furcht. Er hatte Angst vor ihr. Aber nicht zu viel, augenscheinlich.
    Er fing an, sein Hemd aufzuknöpfen.
    Die Lustschreie, die aus dem Schlafzimmer zu ihnen drangen, verstörten Annalisa beinahe ebenso sehr wie alles Übrige, was bisher geschehen war. Wie konnte jemand, der geistig gesund war, inmitten solcher Gräuel eine Pause einlegen, um eine Nummer zu schieben?
    Die Antwort lag auf der Hand.
    Diese Leute waren nicht normal. Sie waren bösartig und grausam. Es bereitete ihnen Vergnügen, andere zu quälen. Nun ja, den beiden Mädchen jedenfalls. Der Typ mochte das nicht, was sie trieben, das sah man ihm an. Aber er war dabei und das machte ihn zum Komplizen. Schon möglich, dass er kein Sadist war, aber irgendwie hatte er sie auch nicht mehr alle. Er vögelte einem jungen Mädchen die Seele aus dem Leib, während er die Leute hier draußen jammern und schreien hörte. Er war nicht minder krank als seine beiden Begleiterinnen. Der einzige wirkliche Unterschied war seine offenkundige Feigheit.
    Diese Leute hatten vor, sie alle umzubringen. Sie gab sich deswegen keinen Illusionen hin. Dies war die letzte Nacht ihres Lebens. Sie hatte Angst davor. Sie wollte nicht sterben. Sie wollte nicht solche Schmerzen erleiden wie Joe im Augenblick. Der einzige Trost, der ihr jetzt noch blieb, war ihr fester Glaube an ein Leben nach dem Tod. Sie war überdurchschnittlich klug. Ihre Noten und ihr IQ belegten dies. Eine Menge kluger Leute glaubten nicht, dass nach diesem Leben noch irgendetwas kam, doch ihr Glaube an etwas Größeres war stark und entsprang, selbst im Angesicht dieses Grauens, einem Ort der Ruhe. Wenn ihr Leben vorüber war, würde sie in irgendeiner Form irgendwo anders weiterexistieren. Sie hoffte nur, dass Sean auch dort bei ihr sein würde.
    Sie blickte Emily an.
    Zoe lag noch immer längs auf dem Boden, nun allerdings auf dem Bauch. Emily saß auf ihrem Rücken und drückte sie nieder. Sie wirkte total fasziniert, während sie zusah, wie Missy Joe folterte. Alle fünf Finger von Joes rechter Hand waren verstümmelt und in die unterschiedlichsten Richtungen verdreht. An mehr als einer Stelle ragte

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