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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Röte überzog Zoes Gesicht. »Na ja ... diese Sache, über die du vorhin gesprochen hast. Nimm’s mir nicht übel, aber irgendwie stehe ich nicht darauf.«
    Emily hob eine Augenbraue. »Ach! Und woher willst du das wissen, wenn du es nicht mal ausprobierst?«
    So langsam bekam Zoe das Gefühl, dass das Gespräch zu nichts führte. Sie wollte nur noch, dass Emily aufhörte, über so komische Sachen zu reden, und endlich ging, damit sie zu Bett gehen konnte. »Ich weiß nicht, okay? Es ist eben nicht mein Ding. Tut mir leid.«
    Emily stand auf und strich sich mit den Händen über die Schenkel, um den Saum ihres Kleides zu glätten. »Schon in Ordnung. Ich wollte es nur mal gesagt haben. Die Einladung steht, also wenn du es dir mal anders überlegen solltest ...«
    »Werde ich nicht.«
    Kopfschüttelnd musterte Emily Zoe erneut von oben bis unten. »Schade. Es wäre die perfekte Nacht, um ein bisschen rumzumachen. Jetzt, wo Chuck weg ist und so. Nebenan habe ich Joe splitternackt ans Bett gefesselt.«
    Abermals schoss Zoe die Röte ins Gesicht. »Ähm ...«
    Emily lächelte. »Zu viel an Information?«
    »Ja ... das könnte man sagen.«
    Emily lächelte unbeirrt weiter. »Trotzdem, stell’ dir vor, was für einen Spaß wir haben könnten. Ich habe ihm auch die Augen verbunden. Du könntest auf ihn steigen und so tun, als seist du ich. Na, wär’ das nicht mal ein Trip?«
    Zoe dachte darüber nach.
    Wie Chuck war auch Joe ein äußerst gut gebauter junger Mann. Sie hegte keinerlei Zweifel daran, dass Emilys Schilderung seiner gegenwärtigen Situation der Wahrheit entsprach. Und sie musste zugeben, dass die Vorstellung durchaus erregend war ...
    Nein. Du darfst noch nicht einmal daran denken.
    »Du denkst darüber nach.«
    »Nein, tue ich nicht.«
    »Ich schon.«
    »Gott, Emily.«
    Emily verdrehte die Augen und ging zur Tür. Dort blieb sie, die Hand auf der Klinke, stehen und blickte Zoe noch einmal an. »Lass es dir durch den Kopf gehen. Wir werden noch eine Weile auf sein.«
    Damit öffnete sie die Tür und verschwand.
    Zoe saß auf ihrem Stuhl und starrte eine ganze Zeit lang auf die geschlossene Tür, viel zu verblüfft, um sich zu rühren. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Emily ihren Vorschlag schon so bald wiederholen und sie auch noch drängen würde. Das weckte unangenehme Gedanken über die wahre Tiefe ihrer Freundschaft. Würde eine richtige Freundin sie in so eine Lage bringen? Darüber konnte man nicht einfach hinwegsehen oder es gar vergessen. Jetzt war es gesagt und niemand konnte es mehr zurücknehmen. Emily war gerissen. Sie wusste ganz genau, was sie tat. Zoe fühlte sich einsam. Hier stand sie vor einem Riesenproblem und ausgerechnet mit dem einzigen Menschen, mit dem sie sonst immer ihre Probleme besprach, konnte sie nicht darüber reden.
    Es sei denn ...
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Auf gar keinen Fall.«
    Doch es ging ihr nicht aus dem Kopf. Je länger sie dasaß, desto lebhafter wurden die Bilder vor ihrem geistigen Auge. Sie wand sich auf ihrem Stuhl, diesmal allerdings nicht, weil es unangenehm war. Sie schloss die Augen. Stellte sich Joe vor, ans Bett gefesselt. Sie holte tief Luft und ihre Brustwarzen wurden steif. Sie nahm die übereinandergeschlagenen Beine auseinander und ihre Hand glitt unter das Badetuch.
    Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das tue. Hör’ auf!
    Aber sie konnte nicht aufhören. Ihre Fantasie war mit ihr durchgegangen und nun war sie viel zu erregt. Einem plötzlichen Impuls folgend stand sie auf, streifte das Badetuch ab, schnappte sich ihre Reisetasche vom Boden und stellte sie aufs Bett. Dann sah sie ihre Kleider durch, nahm ein Paar Shorts und ein T-Shirt heraus und zog beides über.
    Sie ging aus dem Zimmer und blieb einen Moment auf dem Balkon stehen, während sie den Motelparkplatz nach Chuck absuchte. Er schien nicht in der Nähe zu sein. Sie sah die Bar auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die Emily erwähnt hatte. Gedämpft drang aus dieser Richtung Musik herüber. Wenn er tatsächlich dorthin gegangen war, würde er so bald nicht wiederkommen. Chuck war nicht der Typ, der nach einem Glas aufhörte.
    Auch gut. Dann sauf ’ dich doch ins Koma, es macht mir einen Scheiß aus.
    Sie wandte sich von dem Parkplatz ab, näherte sich der Tür von Emilys Zimmer und hob die Hand, um anzuklopfen. Doch dann zögerte sie. Sie holte tief Luft. Ihr Herz raste. Sie konnte es regelrecht hören.
    Das ist verrückt. Es ist noch nicht zu spät

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