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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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falsch, Zoe. Es ist jemand verletzt worden.«
    Zoe legte die Stirn in Falten. »Was redest du da?«
    »Du solltest Chuck einmal sehen.« Sie packte Zoe am Handgelenk und fing an sie zur Tür zu ziehen. »Du musst dir ansehen, was letzte Nacht passiert ist, während du weg warst und mit diesen Arschlöchern hier rumgemacht hast.«
    Emily zeigte ihr den Mittelfinger. »Fick dich selber, du Schlampe. Ich konnte dich noch nie leiden. Dämliche Hure!«
    Annalisa hielt, die Hand bereits an der Klinke, inne und wandte sich um, um Emily anzusehen. »Ich bin froh, dass du das gesagt hast, Emily. Ich habe mir schon immer gedacht, dass du bloß so tust, als würdest du mich mögen, wegen Zoe. Jetzt weiß ich es.« Sie warf Zoe einen Blick zu. »Jetzt wissen wir es alle.«
    In Zoes Kopf fing es wieder an zu pochen. »Könnten wir bitte damit aufhören?«
    Emily lächelte Annalisa spöttisch an. »Langweilige Fotze.«
    Zoe wurde nach draußen ins grelle Sonnenlicht gezerrt. Die Tür zu ihrem eigenen Zimmer stand offen. Direkt davor brachte sie Annalisa zum Stehen, indem sie ihr die Hand auf die Schulter legte, sodass ihre Freundin sich zu ihr wandte. »Hör zu, es tut mir leid, dass Emily so gemein war. Sie hat es nicht so gemeint. Ich ... ich werde mit ihr darüber reden.«
    Annalisas Miene wurde ein bisschen milder. »Nett, dass du das sagst, Zoe, aber du brauchst hier nicht die Friedensstifterin zu spielen. Im Ernst, ich bin richtig erleichtert. Das ganze Getue bin ich so leid. Sie benutzt Leute. Das einzig Traurige daran ist, dass sie dich auch an der Nase herumgeführt hat.«
    »Du bist nicht fair.«
    Annalisa zuckte die Achseln. »Mag sein. Aber verschieben wir das auf später.« Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf die offene Tür. »Jetzt sollten wir uns darum kümmern.«
    Zoe legte die Stirn in Falten, ihre Unruhe kehrte zurück. »Ist es ... wirklich so schlimm?«
    Annalisa erwiderte nichts darauf, aber das brauchte sie auch nicht – der grimmige Ausdruck auf ihrem Gesicht sagte alles. Zoes Besorgnis wuchs, während sie ihr nach drinnen folgte. Die Badezimmertür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes stand offen. Sie hörte Wasser laufen. Und ein ständig wiederkehrendes, platschendes Geräusch. Sie schob sich an Annalisa vorbei, blieb an der Tür stehen und hielt sich die Hand vor den Mund, um ein lautes Aufstöhnen zu unterdrücken.
    Chuck war im Badezimmer. Nur mit seiner Jeans bekleidet, war er über das Waschbecken gebeugt und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Er blickte sie an und versuchte zu lächeln, doch mit seinen geschwollenen Lippen wirkte der Versuch allenfalls grotesk. Er war grün und blau im Gesicht und an mehreren Stellen war die Haut aufgeschürft. Rings um beide Augen befanden sich weitere Schwellungen. Sein nackter Oberkörper trug ähnliche Verletzungen. Jemand hatte ihn windelweich geprügelt und auf ihn eingetreten.
    Zoe kamen die Tränen. »Gott! Chuck ... was ist passiert?«
    Er zuckte die Achseln und richtete sich auf, während er sich mit einem weißen Waschlappen behutsam das Gesicht trocken tupfte. »Bin überfallen worden. Vor einer Bar auf der anderen Straßenseite, um drei Uhr morgens. Ein paar Kerle mit Skimasken. Es sieht schlimmer aus, als es ist.«
    Zoe wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von den Wangen. Sie trat ins Badezimmer und berührte vorsichtig eine der Striemen in seinem Gesicht, was ihn zusammenzucken ließ. »Mein Gott, Chuck, du Ärmster. Es tut mir ja so leid.«
    Wieder kamen ihr die Tränen, gefolgt von einem Schluchzen, dann weitere Schluchzer. Sie bebte am ganzen Körper. Chuck nahm sie in die Arme, zog sie an sich und ließ sie ihr tränenfeuchtes Gesicht an seinen warmen Hals drücken. Er strich ihr übers Haar und tätschelte ihr den Rücken, während er ihr beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Sie hatte sich schon vorher ziemlich schuldig gefühlt, doch nun zu hören und auch zu spüren, wie ernst er es meinte, machte alles nur noch schlimmer. Sie dachte daran, was sie wohl gerade getrieben hatte, während Chuck überfallen worden war, und kam sich vor wie das letzte Miststück. Er war doch bloß in diese Bar gegangen, weil sie ihn abgewiesen hatte. Es war allein ihre Schuld. Ihr Schluchzen wurde lauter und schon bald heulte sie wie ein kleines Kind. Chuck hielt sie einfach im Arm und wiegte sie sanft, hauchte ihr liebevolle Worte ins Ohr, bis sie sich allmählich wieder beruhigte.
    Sie trat einen Schritt zurück, ohne sich jedoch aus

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