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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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direkt auf den Rücken des Mannes. Rob hoffte, sie würde einfach abdrücken und es nicht noch in die Länge ziehen, damit es endlich vorüber wäre.
    Dabei hätte er es eigentlich wissen müssen.
    »Dreh’ dich um, Arschloch.« Roxie hatte aufgehört zu kichern. Ihre Stimme klang wieder hart und kalt. »Sofort, du Dreckskerl! Ich meine nicht später irgendwann oder morgen. DREH’ DICH AUF DER STELLE VERDAMMT NOCH MAL UM!«
    Greg drehte sich um und starrte zu Boden. Sein Mund bewegte sich immer noch, schneller jetzt, da er sich beeilte, seine letzten bewussten Gedanken mit Gott zu teilen.
    »Hör’ auf mit dem Scheiß und sieh’ mich an, Greg.«
    Anscheinend erregte der Gebrauch seines wirklichen Namens anstelle irgendwelcher Schimpfwörter seine Aufmerksamkeit. Greg öffnete die Augen und starrte sie direkt an. In seinen Augen standen Tränen. Eine Rotzblase drang aus einem seiner Nasenlöcher und zerbarst.
    Roxie lächelte. »Guter Junge. Und jetzt auf die Knie.«
    Jeder Kampfgeist war aus Greg gewichen. Mit einem gequälten Ächzen ließ er sich langsam auf die Knie sinken und starrte zu ihr auf.
    Roxie trat zu ihm und setzte ihm den Revolverlauf an die Stirn. »Lass’ die Augen offen, Greg. Lass’ sie offen oder ich mache es schlimmer. Das verspreche ich dir. Du glaubst mir doch, oder?«
    Greg ließ die Augen offen und antwortete ihr mit einem ganz sachten Nicken.
    Erneut lächelte Roxie. »Gut. Ich habe eine Frage an dich, Greg. Eigentlich willst du heute doch gar nicht sterben, oder?«
    Verwirrt legte Greg die Stirn in Falten, doch er brachte ein leichtes Kopfschütteln zustande.
    Roxie kicherte. »Dachte ich mir. Ich meine, Wale sind zwar dumme Tiere, aber sogar ein Wal will leben, richtig?« Ein weiteres Kichern. »Keine Sorge, ich verarsche dich bloß. Ich erwarte keine Antwort darauf.«
    Sie trat von Greg weg und richtete den 38er auf Robs Bauch. »Ich will, dass du dich auch hinkniest, Rob. Direkt neben diesen Wal hier.«
    Rob klappte der Kiefer nach unten. Einen Augenblick lang starrte er sie – unfähig zu sprechen, unfähig, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen – einfach nur an. Er suchte in ihrem Gesicht nach einem Anflug von Heiterkeit, aber da war nichts. Noch nie hatte er ein so hübsches Gesicht gesehen, das so hart wirkte. Ihre Schönheit war eine Maske. In diesem Moment sah er klar und deutlich die Hässlichkeit, die darunter lauerte. Tränen traten ihm in die Augen. Noch vor wenigen Stunden hatte er mit dieser Frau Liebe gemacht, hatte mit ihr eine Erfahrung geteilt, die tiefer war als alles, was er sich je von einem anderen menschlichen Wesen erhofft hätte. Er konnte nicht begreifen, weshalb die Frau, mit der er dies erlebt hatte, nun offenbar vorhatte, ihn umzubringen. Damit war er ja ein noch größerer Trottel, als er mittlerweile ohnehin schon glaubte. Er wusste doch, was sie war. Hatte es die ganze Zeit über gewusst.
    Also sollte ihn dies hier eigentlich nicht überraschen.
    Und ihm nicht wie Verrat vorkommen.
    Aber es kam ihm so vor. Es kam ihm so vor.
    Oh Gott ...
    Mit dem Daumen schob sie den Abzugshahn zurück. »Ich werde dich nicht noch einmal bitten, Rob. Auf die Knie, gleich neben diesem fetten Wal hier. Sofort!«
    Schniefend schob er sich an ihr vorbei. Sie wich nicht zurück, um ihm Platz zu machen. Ihr süffisantes Lächeln sagte ihm, dass sie genau wusste, dass er nicht den Mut aufbringen würde, sich auf die Waffe zu stürzen. Er ließ sich neben Greg auf die Knie sinken und blickte zu ihr auf: »Warum?«
    Sie presste ihm den Revolverlauf an die Stirn. Ihr selbstgefälliger Gesichtsausdruck versetzte ihm einen Stich. »Warum glaubst du wohl, Robin? Damit die Dinge interessant bleiben. Ich langweile mich ziemlich schnell. Außerdem hast du ja vielleicht noch eine Chance.«
    Robs Herz hämmerte wie wild, in einem verzweifelten Rhythmus schlug es in seinem Brustkorb. Sie spielte ein Spiel, trieb ein weiteres sadistisches Späßchen, aber er hatte keine Ahnung, worauf sie hinauswollte. Wahrscheinlich auf gar nichts. Wahrscheinlich wollte sie nur die Qual ein bisschen erhöhen und hatte es schon die ganze Zeit über vorgehabt, weil sie es immer so machte. Sich irgendeinen Typen schnappen und ein bisschen Spaß mit ihm haben. Vielleicht gab sie ihm ja sogar das Gefühl, dass selbst angesichts des ganzen Irrsinns eine tiefere Verbindung zwischen ihnen bestünde. Und hinterher legte sie das arme Schwein jedes Mal um. Er war lediglich das, was er immer gewesen

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