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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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war – der Letzte in einer langen Reihe von Trotteln und Einfaltspinseln.
    Sie drückte ihm die Waffe fester gegen die Stirn. »Hast du gehört, Robin? Ich sagte, du hast immer noch eine Chance. Was hältst du davon?«
    »Ich glaube es nicht. Du verarschst mich bloß, so wie immer.«
    Sie lächelte. »Da liegst du falsch, Baby. Ich werde ein kleines Spiel mit euch spielen. Der Verlierer muss ins Gras beißen. Der Gewinner wird einfach mit mir von hier wegspazieren. Macht die Augen zu, ihr Scheißkerle.«
    Rob schloss die Augen. Ihm war klar, dass der andere sie ebenfalls zu hatte. Roxie duldete keinen Widerspruch, das wussten sie beide. Ihnen blieb gar keine andere Wahl, als zu tun, was sie verlangte. Rob fing nun auch an zu beten, aber nur innerlich, nach außen hielt er den Mund. Er wollte nicht, dass Roxie es mitbekam. Er betete für seinen Onkel und andere nahe Verwandte. Er betete für Lindsey und Charlene und für weitere enge Freunde. Aber er machte sich nicht die Mühe, Gott um Vergebung zu bitten. Ihm war klar, dass er sie nicht verdient hatte.
    Die Waffe bewegte sich von seinem Kopf weg.
    Was macht sie bloß?
    Der Drang, es mitzubekommen, war schier unerträglich, doch seine Angst vor ihr war größer. Er hielt die Augen geschlossen, beendete seine Gebete und bemühte sich, an nichts zu denken. Er wollte in einen meditativen Zustand versinken, an einen grauen, formlosen Ort gelangen. Sich geistig zurückziehen und es einfach geschehen lassen.
    »Ene.«
    Erneut spürte er den Revolverlauf an seiner Stirn.
    Roxie kicherte. »Mene.«
    Die Waffe bewegte sich von ihm weg. »Ming.«
    Sie kehrte wieder zurück. »Mang.«
    Und wieder weg. »Kling.«
    Zurück. »Klang.«
    Und weg. »Eia.«
    So ging es weiter, hin und her, bis der Lauf erneut über seine Stirn strich. »Und du bist ... weg.« Sie kicherte. »Es tut mir ja so furchtbar leid, Robin.«
    Neben ihm atmete Greg tief auf. »Oh, danke, Gott. Danke, lieber Gott.«
    Rob kniff die Augen so fest zusammen, wie er nur konnte, und ertappte sich dabei, wie er noch ein, zwei verzweifelte Gebete murmeln wollte. Er erstarrte und wartete auf den Knall, der seinen Schädel in Stücke reißen und Blut und Hirnmasse über den Waldboden verteilen würde. Er zitterte so sehr, dass er kaum mitbekam, wie der Lauf der Waffe sich wieder von seiner Stirn wegbewegte.
    Dafür vernahm er allerdings den Knall.
    Er schrie auf und öffnete die Augen, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, wie Gregs Körper auf ihn zu stürzte. Abermals schrie er auf und schob sich hastig zur Seite. Greg schlug auf dem Boden auf und rührte sich nicht mehr. Er war tot. Mitten auf seiner Stirn prangte ein ausgefranstes Loch und ein zweites, weitaus größeres an seinem Hinterkopf. Mit einem Winseln rutschte Rob von der Leiche weg und drehte sich, um aus schreckgeweiteten Augen zu Roxie aufzustarren. Sein Herz raste so heftig, dass es beinahe platzte. Er versuchte zu sprechen, doch ihm fehlte der Atem.
    Roxie grinste spöttisch. Sie schüttelte den Kopf. »Na, komm’ schon, Rob. Es war doch bloß ein Spiel. Ich hätte dich niemals wirklich erschossen. Du hast verloren, das weißt du doch!«
    Heftig keuchend und angestrengt bemüht, nicht zu hyperventilieren, blieb Rob mehrere Augenblicke lang auf den Knien. Als er schließlich seine Stimme wiederfand, wogte das Entsetzen erneut in ihm auf. »Ich wünschte, du hättest mich umgebracht. Oh, Fuck! Fuck! Heilige Scheiße! Das halte ich nicht länger aus. Das ertrage ich nicht!«
    Roxie beugte sich zu ihm und streckte ihm ihre freie Hand entgegen. »Oh, hör’ doch auf, dich wie ein Waschlappen zu benehmen.« Sie fixierte ihn mit einem stählernen, unnachgiebigen Blick. »Ich habe nicht vor, dich umzubringen, Rob. Es sei denn, du bringst mich in eine Lage, in der ich nicht anders kann, und ich glaube nicht, dass du das tun wirst, oder?«
    Rob ergriff ihre Hand und ließ sich von ihr auf die Füße ziehen. Er blickte ihr in die Augen. »Du bist verrückt. Total durchgeknallt.«
    Sie öffnete seine Finger, drückte ihm die Waffe in die Hand und zwang seine Finger wieder, sich um den Kolben zu schließen. Lächelnd führte sie seine Hand so, dass der Lauf auf ihren Bauch drückte. »So! Jetzt bist du derjenige, der die Macht hat. Du kannst mich töten. Bring’ es hinter dich. Na los! Worauf wartest du noch?«
    Robs Hand fing an zu zittern.
    Tränen traten ihm in die Augen.
    Roxie wischte sie mit dem Handballen weg. »Das Ding ist geladen, Rob. Ich

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