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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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»Du Scheißkerl. Du fetter, beschissener Scheißkerl. Du bist noch weniger als ein Käfer. Du bist ein Nichts . Glaubst du, ich werde es dir leicht machen, du verdammtes Arschloch? Du wirst mich noch anflehen! Los, beweg’ deinen Arsch, sonst wirst du herausfinden, wie weit ich dich erniedrigen kann, du Dreckskerl!«
    Sie trat einen Schritt zurück, packte ihn im Genick und stieß ihn in Richtung Wald. Er stolperte auf die Bäume zu, schrie kurz auf, blickte nur einmal über die Schulter zurück und ging weiter. Sie hatte ihn gebrochen. Es war auf schmerzhafte Weise leicht zu erkennen. Von nun an würde er alles tun, was Roxie ihm sagte, obwohl er wusste, dass es letztlich nichts gab, was den Ausgang seiner verzweifelten Lage zu ändern vermochte.
    Rob folgte ihnen in den Wald. Das Unterholz hier war sehr dicht. Überall wucherten belaubte Ranken, überall wuchsen Sträucher und Büsche. Er war froh, dass er Jeans und lange Ärmel trug. Zwar hatte er nicht die geringste Ahnung, wie Giftsumach aussah, aber es gab hier genug stachelige, sonderbar geformte Blätter, um ihm Sorge zu bereiten. Wie stets stürmte Roxie einfach voran, ohne auch nur im Geringsten auf mögliche Gefahren der Natur zu achten. Rob ging mehrere Meter hinter ihnen und behielt Roxie und den Todeskandidaten argwöhnisch im Auge. Jeden Augenblick rechnete er damit, dass Greg weglaufen, sie vielleicht überrumpeln würde, in der Hoffnung, weit genug wegzukommen, um sich im Wald zu verstecken. Das war, was Rob an seiner Stelle tun würde. Welche andere Möglichkeit blieb ihm denn schon? Es wäre natürlich sinnlos. Der Typ war dick und langsam, Roxie hingegen jung und fit. Sie würde ihn verfolgen und schließlich einholen. Vielleicht hoffte sie ja, dass Greg den Versuch unternahm. Verdammt, wahrscheinlich würde es ihr sogar Spaß machen, ihr Opfer durch den Wald zu scheuchen, in der sicheren Gewissheit, dass er auf lange Sicht gar keine Chance hatte, ihr zu entkommen.
    Roxie warf einen Blick über die Schulter zurück zu Rob. »Sieh dir dieses Arschloch an, Rob! Der ganze verfickte Wabbelspeck. Richtig abstoßend, oder?«
    »Ich ... glaube schon.«
    Roxie schnaubte und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Greg zu, der sich sichtlich abmühte und von Minute zu Minute langsamer wurde. »Scheiße noch mal, und wie! Wir sollten bei SeaWorld anrufen und denen mitteilen, dass einer ihrer Wale abgehauen ist. Hey, Greg! Wie hast du es so weit vom Meer weg geschafft? Bist du so was wie ein amphibischer mutierter Scheiß-Buckelwal?«
    Greg erwiderte nichts darauf, sondern schlurfte einfach weiter.
    Roxie lachte.
    Ihr grausamer Spott irritierte Rob, aber eigentlich überraschte er ihn nicht. Sie war eine absolut kaltblütige Killerin ohne jedes Gewissen. Grausamkeit war bei ihr ein feststehendes Wesensmerkmal. Greg würde sterben. Daran bestand nicht der geringste Zweifel. Trotzdem könnte sie ihm wenigstens ein kleines Maß an Würde lassen. Einen Sekundenbruchteil lang fragte Rob sich, ob er dies sagen sollte, überlegte es sich jedoch sofort anders. Das würde Greg auch nicht helfen. Und ihm selbst nur jede Menge Ärger einbringen. Also hielt er den Mund, ging einfach weiter und tat sein Bestes, die endlose Flut an schmähenden Beleidigungen zu ignorieren.
    Schweiß durchtränkte sein Hemd unter den Achseln. Rob war sich nicht sicher, wie weit sie gegangen und wie lange sie schon hier draußen waren. Lange genug jedenfalls, um ins Schwitzen zu geraten. Ein kurzer Blick über die Schulter bestätigte ihm, dass weder die Straße noch die Wagen in Sicht waren. Sie waren von Wildnis umgeben. Er reagierte beinahe klaustrophobisch, was irgendwie komisch war in der »freien Natur«. Immer weiter marschierten sie durch den Wald. Ein weiterer Schweißfleck breitete sich auf seinem Rücken aus, sodass ihm das Hemd am Körper klebte. Schließlich, gerade als er glaubte, er könne nicht mehr, gelangten sie an eine Stelle, an der etwas mehr Raum zwischen den eng stehenden Bäumen war, eine Art Mini-Lichtung.
    »Du kannst stehen bleiben, Fettsack.«
    Greg schleppte sich mittlerweile nur noch vorwärts. Anzuhalten erforderte nur minimalen Aufwand. Er blieb stocksteif stehen und starrte an einem Baum direkt vor sich in die Höhe. Leise, unverständliche Worte kamen aus seinem Mund.
    Roxie kicherte. »Er betet .«
    Wer kann ihm das schon verdenken, dachte Rob.
    Die ganze Zeit über hatte Roxie die Waffe neben sich nach unten gehalten. Nun hob sie sie an und richtete sie

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