Todesgeil
verarsche dich nicht und das ist auch kein Spiel. Du kannst mich umbringen, wenn du willst. Wirklich!«
Robs Zittern wurde stärker.
Er ließ die Waffe los. Mit einem dumpfen Laut schlug sie auf dem Boden auf.
»Komisch«, seufzte Roxie. »Eigentlich müsste ich jetzt erleichtert sein, aber ein kleiner Teil von mir ist richtig enttäuscht. Ist das nicht komisch?«
Rob musste heftig schlucken. »Nein, kein bisschen.«
»Manchmal würde ich am liebsten sterben!«
Erneut kamen Rob die Tränen. »Roxie ...«
Ein leises Auflachen. »Ach, beruhige dich. So schnell wirst du mich nicht los.«
Rob bebte noch immer am ganzen Körper. Es war alles zu viel für ihn. Was er jetzt brauchte, war eine große Flasche Whiskey und eine Handvoll Tabletten. Er wollte alles um sich herum nur noch vergessen. Doch ihm war klar, dass ihm selbst dieser armselige Trost vorerst verwehrt war.
Roxie nahm die Waffe wieder an sich und steckte sie in ihre Gesäßtasche. »Na, komm schon, Baby.« Sie nahm ihn bei der Hand und so führte sie ihn zurück in Richtung Straße. »Wir müssen uns beeilen.«
Als sie schließlich an der Straße ankamen, hatte Roxie noch ein paar letzte Dinge zu erledigen. Sie holte ihre bis oben hin vollgestopfte Leinentasche aus dem Galaxie und verstaute sie in dem Tercel. Anschließend tauschte sie die Nummernschilder des Tercel gegen andere aus, die sie von einem weiteren Wagen gestohlen hatte. Nachdem dies erledigt war, stiegen sie in den Tercel und fuhren los.
Roxie fuhr. Rob war dies nur recht.
Fürs Erste hatte er genug vom Fahren.
Er schaute in den Rückspiegel und warf einen letzten Blick auf den glänzend roten Lack des Galaxie, ehe die Straße eine Biegung beschrieb und der alte Wagen von den dicht an dicht stehenden Bäumen verschluckt wurde. Der Verlust des Oldtimers, den sein Großvater so sehr geliebt hatte, versetzte ihm einen Stich, doch es war ein dumpfer Schmerz. Zu viel war geschehen. Vielleicht würde er später Zeit für sentimentale Gefühle haben, Zeit, über den Verlust des Bindeglieds zur Vergangenheit seiner Familie zu trauern.
Er blickte zu Roxie.
Und stellte fest, dass sie ihn beobachtete, auf ihrem Gesicht noch nicht einmal die Spur eines Lächelns.
Nein.
Wahrscheinlich nicht.
Er schloss die Augen und versuchte – ohne viel Erfolg – seinen Geist leer werden zu lassen. Aber er konnte nicht aufhören nachzudenken. Über das alles. Über die Angst. Darüber, dass er von seinem eigenen Leben abgeschnitten war. Über all die Toten. Also öffnete er die Augen wieder und richtete den Blick auf die vor ihnen liegende Straße. Weil ihm nun alles klar war.
Dem Grauen, das ihn umgab, würde er nie entkommen.
Jetzt war es zu spät, noch umzukehren.
Zu spät, wegzulaufen oder sich anders zu entscheiden.
Zu spät für verdammt alles.
KAPITEL 21
20. März
Zeb fesselte das Mädchen an das Bett des Hotelzimmers und ging ins Badezimmer. Er schloss die Tür hinter sich, ging zur Toilette und klappte den Deckel hoch. Wenige Augenblicke später hatte er seinen Schwanz aus der Hose und bearbeitete das angeschwollene Glied wie wild mit der Hand. Er schloss die Augen und stellte sich vor, die Kleine hätte ihn im Mund. Das lebhafte Bild ließ ihn aufstöhnen und innerhalb weniger als einer Minute spritzte er seinen Samen in dicken Strängen in die Kloschüssel. Keuchend stand er eine Zeit lang nur da und starrte auf das im Wasser schwimmende Ejakulat. Es sah aus wie Schnüre billiger Perlen, die da im Wasser vor sich hintrieben. Abermals stöhnte er auf und ein Gefühl äußerster Erleichterung durchflutete ihn.
Noch nie im Leben war er so frustriert gewesen wie in den vergangenen paar Tagen, noch nicht einmal während der Jahre in der Anstalt, wo er lange Zeit auf engstem Raum eingesperrt gewesen war. Das war leicht gewesen, verglichen mit der Anstrengung, die es ihn kostete, seine Hände von dem Mädchen fernzuhalten.
Er klappte den Toilettensitz mit einem Knall zu und betätigte die Spülung. Gurgelnd wurde das Sperma, das er abgespritzt hatte, vom Wasser weggerissen. Er schlurfte ans Waschbecken hinüber und starrte sein Spiegelbild in dem darüber angebrachten Spiegel an. Sein langes Haar war ab. Das Mädchen hatte es ihm vergangene Nacht geschnitten, nachdem sie ihr eine Kurzhaarfrisur verpasst und ihr Haar in ein unnatürliches Hellrot umgefärbt hatten. Er hatte sie nur ungern mit dieser Aufgabe betraut, aber Lulu hatte darauf bestanden. Die Schere war lang und scharf und wenn man
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