Todesgeil
schneidender Tonfall brachte sie zum Schweigen. Sie seufzte. »Rob, Baby. Ich liebe dich. Das weißt du. Aber ich habe nicht vor, es mir in einem hübschen kleinen Bilderbuchleben bequem zu machen. Ich muss umherziehen und ständig in Bewegung bleiben. Das wird immer so sein. Und Julie ist willkommen, bei uns zu bleiben, solange sie möchte. Und damit basta!«
»Das ist dein letztes Wort, was?«
»Ja. Was ich sage, gilt. Ich dachte, darauf hätten wir uns schon längst geeinigt.«
Julie räusperte sich vernehmlich. »Ä-hem. Außerdem kommt dein Plan, rein realistisch gesehen, nicht mehr in Betracht.«
Rob blickte sie an. »Was?«
Julie drehte den Laptop so, dass er den Bildschirm sehen konnte. »Sieht aus, als wärst du bald genauso bekannt wie ich.«
Rob stand auf und ging hinüber an den Computer. Als Erstes fiel ihm ein Bild des verlassenen Galaxie ins Auge. Das war an sich schon schlimm genug. Es illustrierte eine Story über sein Verschwinden auf der Webseite einer Zeitung aus Nashville. Als er zu lesen begann, machte sich ein furchtbares Gefühl in ihm breit.
»Oh, Shit! Fuck. Ich bin im Arsch!«
»Okay, vielleicht nicht ganz so bekannt, immerhin bin ich schon verdammt berühmt. Wie ein richtiger Filmstar. Du bist eher so was wie ein B-Promi.«
Julie grinste ihn von der gegenüberliegenden Seite des Tisches aus an. Sein Leben ging in die Brüche und sie amüsierte sich darüber. Die boshafte kleine Schlampe.
»Findest du das komisch? Halt’ die Klappe, du kleine Fotze.«
Julies Grinsen wurde eisig. »Rede nicht so mit mir!«
Erneut brachte Roxie beide zum Schweigen. »Wann hast du zuletzt mit Lindsey oder deinem Onkel gesprochen?«
»Scheiße! Verdammte Scheiße! An dem Tag, nachdem du mich entführt hattest.«
Roxie kam rüber, um sich zu ihm zu stellen. »Sieht so aus, als hätten sie dich gleich am nächsten Tag als vermisst gemeldet.«
Rob scrollte noch etwas weiter und stöhnte auf. »Gottverdammt. Sie haben den Typ gefunden, den du im Wald umgelegt hast.«
»Ja, das sehe ich.«
»Und sie bringen mich damit in Verbindung. Scheiße, ich bin ein Verdächtiger in einem verdammten Mordfall, Roxie.«
Roxie lachte. »Stark.«
»Stark?«, fuhr er sie an, sein Gesicht zu einer ungläubigen Grimasse verzerrt. »Mehr hast du nicht dazu zu sagen? Als dass es verdammt noch mal stark ist? Ich kann es nicht glauben. Was ist daran denn so verdammt komisch? Ihr beiden spinnt doch. Sagt mir doch bitte, was es da zu lachen gibt, wenn meine ganze Welt auseinanderbricht. Das würde ich wirklich gerne wissen.«
Roxie zuckte die Achseln. »Das ist nichts Besonderes.«
»Wie kannst du so was sagen? Über dich steht ja nichts in dem Artikel. Keinerlei Hinweis auf eine Komplizin. Mag sein, dass es für dich keine große Sache ist. Scheiße, vielleicht macht das es ja dann leichter, mich irgendwann abzuservieren. Ich meine, das hast du doch sowieso vor, oder? Wenn du deinen Spaß mit mir gehabt hast?«
Sie stieß ihn gegen den Tisch und schlug ihm mitten ins Gesicht, eine eindringliche Mahnung, wie bedrohlich sie sein konnte. »Es ist keine große Sache, weil ich gewohnt bin, mit so einem Scheiß umzugehen. Ich war früher auch schon in den Nachrichten. Und zwar wegen Dingen, die ich tatsächlich getan habe. Ich habe meine gesamte miese Familie umgebracht. Ich habe sie abgeschlachtet. Die Leute flippten vor Entsetzen fast aus und es kam überall in den Nachrichten. Aber sie haben mich nicht gekriegt und nach einer Weile hat mich die Presse vergessen. Und das wird auch dir passieren. Ich bin richtig gut darin geworden, mich nicht schnappen zu lassen. Ich weiß, wann man untertauchen und wann man in Bewegung bleiben muss. Wie man sein Aussehen verändert. Solange du dich an mich hältst, kriegen sie dich nie.«
Ihr Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt. Er zitterte und hatte Angst vor ihr. Es war ungefähr so, als zucke das bloß liegende Ende eines Hochspannungskabels vor seinem Gesicht herum. Er traute sich nicht sie zu berühren und räusperte sich. »Versprichst du mir das?«
Lächelnd legte sie ihm die Hand auf die Schulter und drückte beruhigend. »Verdammt noch mal, ja!« Mit einem Mal drückte sie fester, sodass sich ihre Finger schmerzhaft in sein Fleisch gruben. »Und wenn du mir je wieder vorwirfst, dass ich plane dich abzuservieren, werde ich dir die Scheiße aus dem Leib prügeln, und wie! Das verspreche ich dir ebenfalls. Kapiert?«
Rob nickte. »Gott, ja! Schon
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